die Ware Katze
Aussehen und gewünschte Verhaltensmerkmale sind meist wichtiger, als die Gesundheit der Katzen.
Denn die unzähligen Modelierungen (Rassen) aus der echten Wildkatze reichen dem homo sapiens schon lange nicht mehr aus. Immer wieder werkelt er an neuen Richtlinien (Design) herum.
Neben der Versachlichung der Katze, an der genau wie bei Hund oder Pferd (oder auch viele genutzte Beutetiere [Schweine, Rinder, Schafe,…]) manipuliert wird, ist vorallendingen das fehlende Schuldbewusstsein bedenklich.
Häufig ist das Fernsehen, was hin und wieder Bildung vermitteln soll keine große Hilfe. So gesehen auch 2012 bei der bekannten Unterhaltungsshow „Hund, Katze, Maus“ mit u.a. Diana Eichhorn.
Mit gewohnt freundlicher Miene wird eine neue Designer-Katzen-Rasse vorgestellt, dessen Begriffswahl bei aller negativen Kritik positv erwähnt werden muss, weil sie nicht verherrlichend daherkommt, sondern zum Teil erstaunlich ehrlich wirkt.
Toyger – die neue Designerrasse
Toyger werden vom Menschen gezüchtet, um Tiger sowohl im Aussehen als auch ein wenig in der „Wildheit“ nachzubilden. Warum? Weil der Mensch kleine Tiger in seinem Haushalt haben möchte, die nicht so groß und gefährlich sind, wie die vom Aussterben bedrohten Groß-Katzen.
Auch wenn das Wort Toyger mit Sicherheit mehr an Tiger erinnern soll, enthält es doch das Wort toy was aus dem englischen übersetzt Spielzeug bedeutet.
Gerade bei der neuen Designerrasse (passend -> Design = Gegenstand), die in Deutschland erst eine anerkannte Züchterin 1)Tierzucht = Unwort wegen Übertreibung verfolgt, kann der Mensch überhaupt nicht abschätzen, zu welchen rassebedingten Krankheiten es kommen kann.
Geschmacksfragen
Diana Eichhorn scheint fest daran zu glauben, dass das junge Kätzchen, welches sie in der Folge vom 17.11.2012 in ihrer Hand hält, unbedingt einem Tiger ähneln will. Die Frage warum stellt sich hier niemand. Um das Thema Krankheiten kommen die Züchterin 2)Tierzucht = Unwort wegen Übertreibung und Frau Eichhorn aber nicht herum, auch wenn sich die Zücherin 3)Tierzucht = Unwort wegen Übertreibung nicht wirklich zu dem Thema äußern möchte.
Zitat: Züchterin 4)Tierzucht = Unwort wegen Übertreibung auf die Frage wie Zucht 5)Tierzucht = Unwort wegen Übertreibung und Gesundheit in Zusammenhang gebracht werden können?
Die Erfinderin der Toyger hat für diese Rasse 20 Jahre gebraucht. Die Schnauzen sind länger, die Augen kleiner geworden und die Streifung ist auch schon sehr schön. […] Der Genpool muss sehr sehr groß sein.
Zitat Frau Eichhorn
Gesundheit muss oberste Priorität haben!
Ein nobles Ziel, was Frau Eichhorn selbst zu diesem Thema sagt, aber wie dieses erreicht werden kann, bleibt im Dunkeln. Schnauzen länger und Augen kleiner werden zu lassen ist zumindest für die Katzen selbst kein einfaches Ziel. Was aus den Katzen wird, die nicht dem neuen Schönheitsideal entsprechen oder krank geboren werden, wird verschwiegen.
Da können Qualzuchten in Deutschland gesetzlich eigentlich verboten sein, was aber in den einzelnen Wohnungen geschieht und welcher Typ gerade gefragt ist, kann niemand kontrollieren. Außerdem zeigt die Realität deutlich, dass Gesundheit oft nebensächlich ist, der Verkaufswert und Beliebtheitsgrad zählt.
Selbst gesunde Elternpaare können kranken Nachwuchs „produzieren“. Und dies hat dann nicht die Natur, sondern eindeutig der Mensch zu verantworten. Und dieser widerrum, hat in dieser Funktion nichts verloren, weil er selbst nur ein Teil der Natur ist und damit die Ausswirkungen nie vollends begreifen kann.
Zitat Züchterin:
Es kommen nur Rassekatzen zum Einsatz mit einer langen Nase oder einem tiefen Kinn, die gesund sind und keine Fehlstellungen haben. Dann ist es von vonherein ausgeschlossen. Und sollte etwas irgendwann mal auftreten, dass kann man ja nie genau ausschließen, dann kann man das Tier […] verkaufen.
Der Modelierer ist dann das „Problem“ los, die Katze muss ein Leben lang damit klar kommen und hat großes Glück, wenn es nur ihre Fellfarbe ist, die bemängelt wird. Jede Katze aber, die durch menschliche Manipulation in ihrer Lebensqualität eingeschränkt wurde, ist eine Katze zuviel.
wenn das einstige Lieblingsspielzeug zur Plage wird
„Über Deutschland bricht eine Plage herein […]“ so begann 2012 ein bekannter deutscher TV-Sender und meinte damit weder Ratten, Tauben noch Krebse oder gar Heuschrecken. Es ist tatsächlich von Katzen die Rede, die schon länger in Ungnade gefallen sind. Besonders pikant ist, dass mittlerweile sogar Umweltschützer der selben Meinung sein sollen.
Steckbrief ungewolltest Spielzeug („Streunerkatzen“ = freilebende Katzen)
- in Deutschland leben rund 8 Millionen sogenannte „herrenlose“ / „besitzlose“ Katzen -> töten jedes Jahr ca. 100 Millionen Vögel
- Schleswig-Holstein = 75.000 ungewollte Katen
- Gruppen von bis zu 30 kleinen Beutegreifern ist keine Seltenheit
- in den USA leben rund 110 Millionen freilebende Katzen -> diese töten jedes Jahr ca. 1,4 Milliarden Vögel
Der Naturschutzbund Deutschland geht davon aus, dass in Deutschland hochwahrscheinlich keine einzige Vogelart durch Katzen ausgerottet werden kann, da es keine flugunfähigen kleinen Vögel wie beispielsweise den Kiwi gibt. Allerdings soll die Vogelpopulation in Siedlungsgebieten viel niedriger sein, als ohne ausgesetzte Katzen.
Kastrationspflicht für freilebende Katzen?
Für den Menschen ist es erst einmal logisch und ethisch viel vertretbarer die freilebenden Katzen Ihrer Fortpflanzungsfähigkeit zu berauben, als auf Feld und Flur zu schießen. Experten machen also nichts verkehrt, wenn sie auf eine Kastrationspflicht hinweisen, allerdings glauen sie dabei sogar fest daran, so das „Übel an der Wurzel zu packen“.
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