der Ware Tigerpython
Der Tigerpython – eine Würgeschlangenart gehört zur Ordnung der Schuppenkriechtiere und zur Familie der Pythons. Er bewohnt weite Teile der Tropen und Subtropen Süd- und Südostasiens meist in unmittelbarer Nähe zu Gewässern.
Mit bis zu 5 Metern Länge zählt die Würgeschlange zu den größten der Welt. Beutetiere werden charakteristisch durch den muskulösen Körper erwürgt. Dazu zählen je nach Größe der Schlange kleine bis mittelgroße Wirbeltiere (z.B. Leoparden, Waschbären, Opossum).
vom Spielzeug zum Hassobjekt
Unter Terraristikliebhabern wird die Würgeschlange als Haustier 1)Haustiere = Unwort wegen Versachlichung betrachtet, da sie abgesehen vom teuren Anschaffungspreis 2)Tierkauf = Unwort wegen Versachlichung äußerst pflegeleicht in ihren gläsernen Gefängnis überleben kann.
In ihrer Heimat steht die Würgeschlange auf der Vorwarnliste des IUCN, in Florida hingegen wird die als Neozoon eingestufte Schlange seit mehreren Jahrzehnten als Plage 3)Plage = Unwort wegen Abwertung eingestuft.
Forscher gehen davon aus, dass die Schlange einerseits durch Umweltkatastrophen (Hochwasser, Orkan, etc.) in die Wildnis entkommen ist, andererseits vom ehemaligen Besitzer 4)Tierbesitzer = Unwort wegen Versachlichung selbst ausgesetzt wurde.
Die Wildnis Floridas ist und war auf diesen Beutegreifer nicht eingestellt, die Pythons aber konnten sich in dem flachen Sumpfland (Everglades) seit den 80iger Jahren ideal vermehren und ausbreiten.
makaberer Wettbewerb
Die staatliche Naturschutzkommission Floridas veranstaltet seitdem ein Event, das Hobby- wie auch Berufsjägern 5)Jäger = Unwort wegen Mord erlaubt, den Würgeschlangen den Garaus machen. Wer die längste Schlange fängt oder aber die meisten umbringt, bekommt einen Ehrenpreis, der in Dollar (1.000 & 1.500$) ausgezahlt wird.
Zusätzlich darf der Jäger 6)Jäger = Unwort wegen Mord die Haut der Schlange behalten, verkaufen oder sich daraus eine Handtasche schneidern lassen.
Die „Python Challenge 2013 und 2016“ sollte die Menschen in der Region dazu bewegen, mit dem Einsatz von Waffen (auf welche Weise die Schlangen zu tote kommen, kann nicht kontrolliert werden) den Everglades Floridas wieder zu einem „ökologischen Gleichgewicht“ zu verhelfen.
kein Jagdfieber?
Offiziell spricht man sich klar gegen bewusst gewählte grausame Tötungsmethoden aus und möchte derartiges auch nicht in sozialen Netzwerken bestaunen dürfen. Außerdem muss wohl jeder Teilnehmer einen Lehrkurs durchlaufen, um das Jagen 7)Jäger = Unwort wegen Mord der Würgeschlangen zu erlernen, doch was wirklich im Sumpfland geschieht, wissen nur die Jäger 8)Jäger = Unwort wegen Mord selbst.
Auf der anderen Seite richten sich die Veranstalter aber auch an Schlangenliebhaber, die lernen sollen, ihre Haustiere 9)Haustiere = Unwort wegen Versachlichung besser einzusperren, sodass keine Schlange unbeabsichtigt entkommen kann.
Innerhalb der letzten 10 Jahre vernichtete der homo sapiens bereits an die 1.800 Exemplare. Und da der Mord aus Expertenhand teuer und das Auffinden mühsam ist, wurde auf die Bevölkerung zurückgegriffen, die sich selbst bei der Jagd 10)Jäger = Unwort wegen Mord durch die einheimischen Giftschlangen (Z.b. Diamant-Klapperschlange) stark gefährden kann.
Der Erfolg der zweifelhaften Aktion hängt von den Zwischenfällen ab und davon, dass der HobbyjägerSchlussendlich ist der Tigerpython selbst kein einfacher Gegner, er könnte einen erwachsenen Menschen töten.
Steckbrief Tigerpyhton Challenge 2013
- Challengedauer: 1 Monat
- Challenge ist erstmaliges Pilotprojekt
- 2 kostenlose öffentliche Veranstaltungen inbegriffen
- Start: 12 Januar 2013 01:00 Uhr; Ende 10 Februar 11:59 Uhr
- es werden Gerichte von exotischen nichtmenschlichen Tierarten (FAQ) angeboten
- „Auszeichnungen“ werden am 16 Februar 2013 im Zoo 12)Zoo = Unwort wegen Freiheitsberaubung und Versachlichung Miami ausgegeben
- jeder Teilnehmer muss 25$ Startgeld zahlen und sich online registrieren
- Teilnehmer über 18 Jahre benötigen keinen Jagdschein
- Teilnehmer unter 18 Jahren benötigen einen Jagdschein
- Teilnehmer unter 16 Jahren können teilnehmen, werden aber nicht registriert
- jeder Mensch kann teilnehmen, auch wenn er selbst nicht in Florida wohnt
Gefahrenquellen:
- einheimische Schlangen werden „unbeabsichtigt“ getötet
- ungewollte Haustiere 13)Haustiere = Unwort wegen Versachlichung der Art Tigerpython werden als wildlebend ausgegeben und getötet
- Verletzungen durch Tigerpython (Bisse, Quetschungen, etc.)
- Verletzungen durch einheimische Giftschlangen
- Verletzungen durch Schusswaffen
- der Verzehr von Pythonfleisch ist gesundheitsschädigend, da meist quecksilberverseucht
Fazit
Wie bei jeder invasiven Art (siehe Neozoon) ist das Einwirken des Menschen im nachhinein kein Blödsinn, sondern durchaus als wichtig zu erachten. Einheimische Tierarten sind der neuen Art oft tatsächlich kaum gewachsen, was die Abneigung gegen die eindringende Art logischerweise verständlich macht.
Die ungewollte Ausbreitung von gefährlichen Würgeschlangen könnte aber leichter verhindert werden, indem sie eben nicht als Ware zum Verkauf 14)Tierkauf = Unwort wegen Versachlichung angeboten werden.
Es ist doch offensichtlich, dass selbst der liebevoll eingerichtete gläserne Käfig kein echten Lebensraum für die bis zu 5 Meter langen Schlangen bieten kann, was zudem auch auf viele andere Haustiere 15)Haustiere = Unwort wegen Versachlichung zutrifft.
Bildquelle: Arno Nym / pixelio.de
Anmerkungen
⇡1, ⇡9, ⇡13, ⇡15 | Haustiere = Unwort wegen Versachlichung |
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⇡2, ⇡14 | Tierkauf = Unwort wegen Versachlichung |
⇡3 | Plage = Unwort wegen Abwertung |
⇡4 | Tierbesitzer = Unwort wegen Versachlichung |
⇡5, ⇡6, ⇡7, ⇡8, ⇡10, ⇡11 | Jäger = Unwort wegen Mord |
⇡12 | Zoo = Unwort wegen Freiheitsberaubung und Versachlichung |