die Giftigsten
Unter den Tierarten (FAQ) sind die giftigsten neben großen Fleischfressern, die gefährlichsten Vertreter ihrer Art. Es reichen wenige Augenblicke, um das Opfer zu töten bzw. zu lähmen. Ein Biss ist in den meisten Fällen aber nicht „nur“ giftig sondern auch
extrem schmerzhaft, da sich lange Zähne oder Stacheln bzw Nadeln (von Menschen) tief ins Fleisch bohren können.
Giftige Tierarten (FAQ) besiedeln sowohl das Land als auch die Meere. Meist reich nur ein 100tel Gramm ihres Giftes aus, um die fatale Wirkung zu erzielen. Am häufigsten lähmt das Gift, verursacht aber auch innere Blutungen und Zerfall der Organe.
Giftmischer aller Lebewesen
Rang | Art | Gift je Gramm pro kg Körpergewicht | Kategorie |
---|---|---|---|
1 | Mensch | z.B. Zyanwasserstoff 0,05 g / kg | Säugetiere |
2 | Clostridium botulinum | 0,000000003 g / kg | Bakterium |
3 | Würfelqualle (Seewespe) | 0,00004 g / kg | Weichtiere (Nesseltiere) |
4 | Krustenanemone | 0,00000015 g / kg | Weichtiere (Nesseltiere) |
5 | Pfleigiftfrosch | 0,0000002 g / kg | Amphibien |
6 | Kegelschnecke | ? | Weichtiere (Bauchfüßer) |
7 | Blauringkrake | 0,00002 g / kg | Weichtiere (Kopffüßer) |
8 | gelber Mittelmeerskorpion | 0,00033 g / kg | Spinnentiere |
9 | Inland-Taipan | 0,000025 g / kg | Reptilien (Schlangen) |
10 | Trichternetzspinne | 0,0002 g / kg | Spinnentiere |
11 | Dubois’ Seeschlange | ? | Reptilien (Schlangen) |
12 | Steinfisch | 0,0002 g / kg | Fische |
Wie man deutlich an der Tabelle erkennen kann, ist diese nicht nach der Wirksamkeit des Giftes geordnet und das hat natürlich einen Grund.
Der Spitzenreiter aller Giftmischer sieht sich selbst als völlig eigene Art. Obwohl er das Gift nicht körpereigen (genau wie z.B. Pfeilgiftfrösche) produzieren kann, ist er doch durch seine Intelligenz in der Lage, die tötlichsten Mixturen herzustellen und auch global einzusetzen.
Damit ist er in der Lage ganze Ökosysteme zu vergiften. Dies zeigt sich gerade in der Industrie, wo gefährliche Chemieabfälle auch heute noch in der Natur entsorgt werden.
Der Mensch gehört auch definitiv nicht zu den Schlangen oder Echsen, dennoch verwendet er künstlich hergestellte Gifte für verschiedene Tätigkeitsbereiche. Einerseits um Rohstoffe aus der Erde gewinnen und trennen zu können, andererseits um ungewünschte Pflanzen und Tierarten zu vergiften. Einst wurde mit vergifteten Pfeilen Jagd auf potentielle Beutetiere gemacht.
Zu den gefährlichsten Giften, die der Mensch produzieren kann gehört Zyanwasserstoff, was auch Blausäure genannt wird. Blausäure ist eine schon bei 26 °C siedende, leicht wasserlösliche äußerst giftige Flüssigkeit. Das Gift ist nicht geruchlos, es riecht ähnlich dem Bittermandelgeruch und sticht in der Nase. Innerhalb weniger Sekunden kann der Tod eintreten.
Das Gift wird bei der Herstellung von organischem Glas als Nebenprodukt gewonnen und gegen Insekten eingesetzt, die der Mensch als Ungeziefer 1)Ungeziefer = Unwort wegen Abwertung kategorisiert.
Seitdem er allerdings behaarlich daran glaubt, die Atomenergie beherrschen zu können, ist er damit eindeutig der gefährlichste Giftmischer der Welt. Denn bei einem Atom-Unfall wird das betroffende Gebiet wie z.B. um den Reaktor in Fukushima oder Tschernobyl für mehrere 1.000 Jahre unbewohnbar.
Ihm ziemlich dicht auf den Fersen ist diesmal wirklich kein Tier, es ist ein Bakterium mit dem Namen Clostridium botulinum. Sein Gift, das Botulinumtoxin ist das stärkste Gift überhaupt. Wie es in der Rangfolge weitergeht, ist gerade im Internet sehr umstritten, zur Auswahl stehen in wechselnder Reihenfolge immer wieder Würfelqualle, Krustenanemone und Pfeilgiftfrosch.
Das Bakterium ist durch seine sehr geringe Größe und Giftigkeit eindeutig auf Platz 2, denn unbemerkt kann es sich in geschlossenen Konserven (Sauerstoff nicht nötig) oder im Inneren großvolumiger Lebensmittel, die nicht gekühlt werden, vermehren und Toxine bilden.
Wie misst man die Giftigkeit?
Es ist nicht so leicht wie es klingt, eine Giftigkeit zu bestimmen, denn das Gift wird auf unterschiedliche Weise auf den Feind / das Opfer übertragen:
- durch einen Biss
- durch einen Stich
- durch Berührung
- durch den Verzehr (Kugelfisch nur bei kompletten Verzehr tötlich)
Will man allein die Wirksamkeit eines Giftes bestimmen, wird als Indikator meistens die sogenannte letale Dosis angegeben. Der harmlos wirkende Begriff bedeutet(e) für viele Mäuse einen qualvollen Tod, denn an ihnen wird getestet, wieviel Gift pro Kilogramm Körpermasse nötig ist, um tödlich zu wirken.
Es gibt verschiedene Messgrößen:
- LD50 = letale Dosis die nötig ist, um 50 Prozent einer Population zu töten
- LD75 = tödliche Dosis
- LD99 = sicher tödliche Dosis
- LD100 = absolut tödliche Dosis
Kriterien für den Rest der Rangliste
Das Gift der Würfelqualle ist deutlich schwächer als das der Krustenanemone, allerdings können sich Quallen im Wasser frei bewegen, wohingegen Krustenanemonen fest am Boden verankert sind, da sie zur Ordnung der Blumentiere gehören. Es ist also viel wahrscheinlicher mit den mehreren Meter langen Nesseln einer Qualle in Berührung zu kommen, als auf eine am Meeresboden befindenden Anemone zu treten.
Der schreckliche Pfleigiftfrosch gilt ebenfalls als eines der giftigsten Tiere (FAQ) der Welt, da er aber nur an der Pazifikküste Kolumbiens in einem sehr kleinen Areal vorkommt, geht von ihm keine große Gefahr aus.
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auf Seite 2: Deutschlands Giftigste
Soni
24. Juli 2011 @ 16:48
Super interessanter Artikel. Toll finde ich auch, daß der Mensch auf Platz 1 ist. Also nicht weil das wirklich toll ist, sondern weil das meist gerne übersehen wird.
LG Soni