Schliefanlagen
Der Begriff Schliefanlagen oder auch Schliefenanlagen ist den meisten Menschen nicht bekannt. Kein Wunder, schließlich werden Jagdhunde 1)Jagdhunde = Unwort wegen Ausnutzung lieber im Verborgenen auf wehrlose Füchse in künstlich angelegten Bauten, den sogenannten Schliefanlagen gehetzt.
Ein gut funktionierender Jagdhund 2)Jagdhunde = Unwort wegen Ausnutzung hat in einer Schliefanlage zwei Aufgaben:
- den Fuchs heraussprengen – auf deutsch -> den Fuchs dem Jäger vor die Flinte hetzen
- den Fuchs im Bau abwürgen – auf deutsch -> den Fuchs im Bau selbst umbringen
Das grausame und unnötige Hundetraining!
Eigentlich muss der Jäger 3)Jäger = Unwort wegen Mord einen Hund nicht dazu bringen einem Fuchs hinterher zu jagen, trotzdem gehört das Training zur Ausbildung. Junge Füchse werden nur für diesen Zweck eingefangen und in die künstlich angelegten Fuchsbauten (Schliefanlagen) gesteckt.
Ausgewachsene Füchse missbraucht man dafür nur nicht, da diese einem unerfahrenem Hund schwere Verletzungen zufügen könn(t)en. So liegt das Verletzungsrisiko bzw. der qualvolle Tod meist ausschließlich beim jungen Fuchs.
Bis der Fuch jedoch als Lebendköter herhalten muss, ist er meist tagelang mit wenig Nahrung in engen Boxen eingesperrt. Ohne Versteckmöglichkeiten und die bedrückende Enge erleidet er bis zu seinem Tod großen Stress. Sein Jammern können manchmal sogar Spaziergänger deutlich hören.
Der Aufbau einer Schliefanlage
Eine Schliefanlage besteht meist aus mehreren Beton- oder Plattengängen, die sich an einigen Stellen kreuzen. Der Jäger 4)Jäger = Unwort wegen Mord kann durch Schieber, Gitter oder Deckel von oben bequem entscheiden, wie und ob der Fuchs flüchten darf, zum Ende der Todeshatz darf der Hund den scheuen und verängstigten Fuchs (kennt weder die Gänge noch die Fluchtmöglichkeiten wie z.B. im eigenen Bau) erreichen und töten, sollte dieser nicht vorher an einem Herzinfarkt versterben.
Kein Fuchs verlässt diese Qualkammern lebend! Sollten im Winter noch Füchse „übrig bleiben“ werden sie vom Jäger 5)Jäger = Unwort wegen Mord selbst erschlagen oder direkt dem Hund zur „Belohnung“ vorgesetzt.
Der schlaue Fuchs!
Der kleine Beutegreifer muss diese Torturen über sich ergehen lassen, weil er als besonders „schlau“ gilt und der Jäger 6)Jäger = Unwort wegen Mord sich dadurch eine „Herausforderung“ verspricht.
Jägerlatain!
Obwohl Untersuchungen mehrfach beweisen, dass die menschliche Jagd meist ausschließlich den eigenen Interesse dient, halten Jäger 7)Jäger = Unwort wegen Mord an ihrem Ammenmärchen fest – ohne sie würden Wälder schnell von Füchsen und anderen Wildtieren „überschwemmt “werden.
In Niedersachsen z.B. sei die Populationszahl so „bedrohlich“ hoch, dass man Erreger wie den Fuchsbandwurm stark fürchtet und man deswegen froh ist, dass sich Jäger 8)Jäger = Unwort wegen Mord dem Problem annehmen.
Außerdem wird der Fuchs als die größte Bedrohung für Bodenbrüter gesehen, aus diesem Grund würden sogar Naturschutzverbände den „regulierenden“ Mord an Füchsen fordern. Doch das ist Unsinn.
Tatsächlich:
- passt sich die Population den Tötungen an – je mehr Füchse erschossen werden, um so mehr Jungtiere werden geboren
- reguliert sich das Verhältnis von natürlichen Beutegreifern und Beutetieren ganz von allein
- schadet die landwirtschaftliche Nutzung der Flächen durch den Menschen den Bodenbrütern mehr, als es der Fuchs je könnte
- fallen beispielsweise in NRW Füchse der Jagd besonders häufig zum Opfer, Rebhühner gibt es dort trotzdem nicht mehr
- sind Füchse als Teil Nahrungsketten ein wichtiges Glied für die betreffenden Lebensräume, z.B. als „Gesundheitspolizei“
- verzehrt jeder Fuchs im Jahr c.a 1000 Mäuse,
Leider schließt sich die Politik oft der Jägerschaft an, vielleicht auch weil der ein oder andere Politiker selbst ein Jäger 9)Jäger = Unwort wegen Mord ist.
Auszug des Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Landesentwicklung eines deutschen Bundeslandes:
Auszug 1
„[…]Untersuchungen haben ergeben, dass der Fuchs der wesentliche Prädator für die nächtliche Gele-geprädation der Bodenbrüter ist. Zu diesen zählen z. B. Feldlerche, Rebhuhn, Kiebitz, Rotschenkel, Uferschnepfe und Birkwild. Zu den bestandsstützenden Maßnahmen dieser Vogelarten zählt eine dem Tierschutzgesetz gerecht werdende Bejagung des Fuchses, die auch von Naturschutzverbänden gefordert wird.[…]“
Auszug 2
„[…]Im Rahmen der Ausbildung und Prüfung eines Erdhundes in der Schliefenanlage soll erkannt werden, wie weit der Hund sich unter Tage bei völliger Dunkelheit orientieren kann und ohne Unterstützung des Hundeführers selbstständig arbeitet. Mit Hilfe dieser Anlagen kann bei der Ausbildung auf den jungen Hund dahin gehend eingewirkt werden, hundliche Verhaltensweisen unter Anleitung des Menschen aufzubauen und zu vervollkommnen, um den gesetzlichen Vorgaben beim jagdlichen Hundeeinsatz, resultierend aus dem Tierschutzgedanken, gerecht zu werden.[…]“
Auszug 3
„[…]Nach Entscheidungen der Verwaltungsgerichte Köln (vom 5. September 1996) und Gießen (vom 14. Mai 2002) liegt bei der Ausbildung von Erdhunden unter Einsatz eines Fuchses kein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz vor, wenn aufgrund technischer Vorkehrungen ausgeschlossen ist, dass es zu einem unmittelbaren körperlichen Kontakt zwischen Hund und Fuchs kommen kann.[…]“
Auszug 4
„[…]Es bildet sich eine enge Beziehung zwischen dem Halter und seinen Füchsen. Die Füchse werden früh in ihrer Entwicklung an den Kunstbau gewöhnt.[…] Die Gehegefüchse werden bis zu zehn Jahre alt und damit deutlich älter als ihre freilebenden Artgenossen.[…]“
Auszug 5
„[…]Nach jedem Einsatz wird der Fuchs ausgewechselt. Der Einsatz ist nach ca. zehn Minuten beendet. Durch die Gewöhnung des Fuchses an den Kunstbau haben die Tiere gelernt, dass ein Kontakt mit dem Hund ausgeschlossen ist.[…]“
externe Links zum Thema:
Bildquelle: Titelbild: Rudolpho Duba / pixelio.de; toter Fuchs: CFalk / pixelio.de; Hund: Oliver Haja / pixelio.de
karl
8. Dezember 2012 @ 13:47
was haben denn auf einmal drogenabhängige mit dem experiment zu tun?
Alesandra
8. Dezember 2012 @ 20:00
Was hat denn diese Frage mit dem Artikel zu tun?
Matthias Kade
21. Januar 2013 @ 10:17
Durch Zufall viel mir eine wie zuvo beschriebene Anlage ganz in unserer Wohnortnähe auf, weil wirklich gut verborgen und versteckt.
Da mir einige dieser Jäger persönlich bekannt sind, glaube ich mir, wenn auch nur oberflächlich eine Meinung zur Persönlichkeit dieser Leute bilden zu können. Da ist einerseits der verhärmte Rentner, dessen einzigster „Spaß“ offenbar in der Jagd besteht, weil seine Ehefrau den Hut aufhat. Um das Ganze zu kompensieren erschießt der regelmäßig unter dem Deckmantel „Populationsregulierung“ wehrlose Tiere und greift somit massiv in das ökologische Gleichgewicht ein. Ich mutmaße sicher richtig, wenn ich behaupte, dass dieser Typ sogar so human verkümmert ist, selbst Jagd auf Wölfe zu machen, um den Punkt der Ersatzbefriedigung zu erfüllen.
Mich durchtreibt zunehmend die Frage: Was bewegt einen halbwegs intelligenten Menschen dazu sich die Nächte auf einem Hochsitz um die Ohren zuschlagen, um mit einer Hochpräzisionswaffe wehrlosen Tieren nachzustellen um sie schließlich zu erlegen. Anworten gibt es darauf eigentlich nicht allzu viele.
Inzwischen habe ich mir eine eigene Version zusammengestellt. Diese Typen haben offenkundig von ihren Angehörigen so gestrichen die Nase voll, dass man sich alles gesagt hat, was es zu sagen gab und nun einen Egotrip angeht, der ihrer Meinung nach einer guten Sache dient, jedoch immer mehr Menschen aufregt.
Sicher spielt der immer noch in uns wohnende Jagdtrieb eine wesentliche Rolle. Nur stammt dieser aus einer Zeit… ach reden wir nicht drüber. Währenddessen viele Menschen im Supermarkt ihrem Jagdtrieb fröhnen, reagieren sich einige auf sportlichem Gebiet ab (ich meine nicht den „Jagdsport“, denn seit wann hat Töten mit Sport zu tun?) andere wieder basteln. Laut Gesetz ist alles legitim, nur in keinem Hobbybereich wird gequält oder getötet, außer natürlich bei der Jagd… bei der sich Einige wohlmöglich überlegen fühlen, um irgendetwas zu kompensieren… Was das wohl sein mag???
Alesandra
22. Januar 2013 @ 13:04
Die Gründe eines leidenschaftlichen Jägers werden mir wohl auch immer verschlossen bleiben, gerade dann wenn er sich den Tod danach stolz an die Wand hängt.
LG
Alesandra
Koro
5. Februar 2013 @ 12:27
Wie kann es sein, dass solche Anlagen noch erlaubt sind, im Grunde sind sie für den Jungfuchs nur als Tierquälerei zu bezeichnen.
Deutsches Tierschutzgesetz §3.
Abs. 7: Es ist verboten, ein Tier an einem anderen lebenden Tier auf Schärfe abzurichten oder zu prüfen.
Abs. 8: Es ist verboten, ein Tier auf ein anderes Tier zu hetzen, soweit dies nicht die Grundsätze weidgerechter Jagdausübung erfordern.
Wo ist das bitte weidgerechter Jagdausübung?
Von meiner Ethik und Moral, müsste ich eigentlich jede dieser Einrichtungen suchen, die Jungfüchse befreienund die Anlage den Erdboden gleich machen.
Alesandra
5. Februar 2013 @ 15:48
Hallo Koro,
Zitat:
„Von meiner Ethik und Moral, müsste ich eigentlich jede dieser Einrichtungen suchen, die Jungfüchse befreienund die Anlage den Erdboden gleich machen.“
Auch wenn ich hier die Ethik mit dir teile, denke daran, dass ein solches Treffen auch aggressiv unter Menschen enden kann, also zwischen Dir und dem Vertreter dieser „Praktiken“
Das Problem an dem deutschen Tierschutzgesetz ist die ungenügende Durchsetzung und die vielen, vielen Ausnahmen, die sich der ein oder andere leisten darf. Wird ein solches Verbrechen einmal doch aufgedeckt, fällt eine Strafe ja auch nicht sonderlich hoch aus. Wie auch, bei einer bloßen Sachbeschädigung?
LG
Alesandra