das Dreckschwein
Aberglaube!
Kein anderes Tier (FAQ) muss wohl für mehr Schimpfwörter herhalten, wie das Schwein. Im deutschsprachigen Raum hört man oft „dumme Sau, dreckiges Schwein, fettes Schwein, Schweinerei“ und so weiter. Kaum jemand hat sich wirklich einmal Gedanken darüber gemacht, dass die Vorstellungen über das Schwein völlig veraltet und falsch sind.
Es gibt zwei Gruppen von Schweinen:
- echte Schweine, die auch allweltliche Schweine genannt werden und
- neuweltliche Schweine, die auch Nabelschweine oder Pekaris genannt werden
Klasse: | Säugetiere (Mammalia) |
Unterklasse: | Höhere Säugetiere (Eutheria) |
Überordnung: | Laurasiatheria |
Ordnung: | Paarhufer (Artiodactyla) |
Unterordnung: | Schweineartige (Suina) |
Familie: | Echte Schweine |
Die nur in Europa lebenden Wildschweine bilden die Urform, der vom Menschen (zer)züchteten 1)Tierzucht = Unwort wegen Versachlichung Hausschweine. Beide Schweinearten zählen zu den echten Schweinen und werden zusätzlich noch der Ordnung der Paarhufer zugeordnet.
Schweine haben mit Menschen eine markante Gemeinsamkeit: es sind beides gelegentliche Fleischfresser, d.h. sie ernähren sich von pflanzlicher wie auch von tierischer Kost. Wildschweine leben allerdings eine völlige natürliche Form, d.h. sie fressen nicht jeden Tag Fleisch.
Wie die Quälerei begann!
Seit mehr als 9000 Jahren sehen Menschen herangezüchtete 2)Tierzucht = Unwort wegen Versachlichung Hausschweine als ihren Besitz an. Abgesehen haben sie es auf das Fleisch dieser Tiere. Und damit dies bequem und kostengünstig zur Verfügung stehen kann, hat sich der Mensch zusätzlich noch für massenhafte Freiheitsberaubung entschieden.
Eingepfercht sehen Hausschweine nur am Tage ihres Totes das Tageslicht, nämlich dann, wenn sie ebenso eingepfercht in der Welt herumtransportiert werden.
Die beengte Umgebung zwingt das Schwein dazu auf den eigenen Exkremten stehen zu müssen. Und weil das so ist, wurde das Schwein schnell zum Dreckschwein. Denn oftmals tritt es mit den verkoteten Vorderbeinen in die Fressnäpfe und ist von oben bis unten mit Urin und Kot beschmiert.
Kaum ein Mensch weiß, dass Schweine eigentlich unglaublich reinliche nichtmenschliche Tiere (FAQ) sind. Eigentlich würden sie niemals dort hinkoten, wo sich ihre Ess- oder Schlafplätze befinden. Die Vorstellung, dass Schweine unsauber seien ist nicht nur falsch, sondern auch äußerst höhnisch vom Menschen, der ein Schwein erst in diese unsaubere Lage verbringt.
Es ist zwar richtig, dass Schweine sehr gern in Schlammpfützen baden, aber dies geschieht aus einem einfachen Grund. Sie können nämlich nicht schwitzen und müssen sich anders Abkühlung verschaffen.
Außerdem tötet eine gehörige Portion Schlammpackung auf der Haut nervtötende Parasiten ab. Eine Tatsache, die dem Menschen doch eigentlich bekannt vorkommen müsste, denn auch er hat den Schlamm als wohltuendes Mittel auf der Haut entdeckt.
Sauwohl!
In Augustendorf bei Bremen gibt es ein Paradis für ehemalige ausgebeutete Mastschweine 3)Masttier = Unwort wegen Versachlichung und Quälerei. Dort bekommt man zu Gesicht und gleichzeitig vor Augen geführt, dass Schweine nicht nur reinliche Tiere sind, sondern auch noch über die Intelligenz eines 3 jährigen menschlichen Kindes verfügen.
Schweine sind also weder dumm, noch dreckig, wenn man sie natürlich leben lässt. Ein Schwein benötigt:
- Auslauf
- bequeme Liegeplätze
- Wühl- und Suhlgelegenheiten
- Artgenossen
- selbstständige Futtersuche
In Gefangenschaft des Menschen braucht es zusätzlich auch noch Beschäftigungsmöglichkeiten, um diese Tiere auch geistig zu fordern und zu fördern. Stattdessen sperrt man sie in stinkende Behausungen ein, was zu Verhaltensstörungen wie Kanibalismus, Gewichtsverlust oder Verhaltensstörungen führen kann, etc.
Bildquelle: Titelbild: Erika Hartmann / pixelio.de
Soni
27. September 2011 @ 11:41
Ich habe mich auch schon oft gefragt warum Schweine so negativ belegt sind. Ich finde Schweine super, es sind sehr intelligente Tiere und überhaupt nicht dreckig, wenn der Mensch sie nicht dazu zwingt. Als Kind habe ich meine Ferien immer auf dem Bauernhof bei Bekannten verbracht und besonders, wenn es junge Ferkel gab, saß ich oft bei den Schweinen im Stall. Damals hatten die Schweine noch schöne, helle Boxen, mit sauberem Stroh eingestreut, damals wurden die Schweine auch noch am Nachmittag ins Freie gelassen und konnten sich sauwohl fühlen. Ja, damals hatten sie wenigstens bis zur Schlachtung ein angenehmes Leben.
LG Soni
Alesandra
28. September 2011 @ 17:26
Auf jedenfall ein besseres Leben, wenn auch kein freies eigentständiges…
LG
Aleandra