Flugshows und Falknerrei
Nicht nur Tauben werden leider meist zum Sport gezwungen, auch andere Vögel müssen dafür herhalten. Jeder Mensch hat wohl schon mal etwas von Flugshows oder einer Falknerrei gehört. In den Flugshows sieht es noch relativ harmlos aus, wenn Greifvögel von einem Standort zum anderen gerufen werden. Wie Hunde reagieren sie auf angebotenes Essen.
Es mag sicherlich nichts verkehrtes daran sein, unwissenden oder auch ängstlichen Menschen diese Vögel näherzubringen, wenn darauf geachtet wird, ob der vermeintliche Star auch bereit dazu ist, auf den Falkner 1)dem Menschen mit dem Handschuh zu hören. Anders sieht es aber bei der reinen Falknerrei aus. Hier geht es darum, einen Greifvogel als Waffe zum Töten einer anderen Tierart (FAQ) zu benutzen.
einige Fachbegriffe:
- Beizjagd: wenn ein Greifvogel auf Befehl des Menschen ein anderes Tier (FAQ) tötet.
- abgetragenen Greifvogel: Ein Vogel, der brav auf Befehl des Menschen jagen geht
Die Beizjagd wird als besonders ökologische Jagdform 2)Jagd = Unwort wegen Mord angesehen, weil die gejagdten Tiere wohl niemals verletzt zurückgelassen werden. Weiterhin ist sie für den Menschen ungefährlich, weil hier keine Schusswaffe Querschläger verursachen kann.
Falknerrei
Die Falknerrei rühmt sich oft damit, dass es durch sie weder kurz- noch langfristig zu einem Rückgang der biologischen Vielfalt kommen kann. Die Nutzung sei 100 prozentig nachhaltig. Das allein macht es aber noch lange nicht nötig! Denn das eigentliche Ziel des Menschen liegt auch ähnlich wie bei der sonstigen Jagd 3)Jagd = Unwort wegen Mord daran, über Leben und Tod entscheiden zu können.
Missbrauch aus Tradition!
Die Beizjagd und die damit zwangsläufig verbundene Greifvogelhaltung 4)Tierhaltung = Unwort wegen Verachlichung ist schon 4000 Jahre alt. Doch das macht es noch lange nicht zu einer legitimen Methode! Denn genau wie beim Stierkampf 5)Stierkampf = Unwort wegen Quälerei und Mord auch, benutzt der Mensch, wie üblich andere Tiere (FAQ) für seine Zwecke.
Die Tradition besagt u.a., dass man sich einen Greifvogel fangen und ihn dann abtragen 6)abtragen = Unwort wegen Versachlichung soll. Hat der Vogel seine Dienste getan, soll er wieder in die Natur entlassen werden.
Dies war aber ab den 50iger Jahren durch das Einführen von Pestiziten nicht mehr so richtig möglich, weil der Greifvogel das Gift in seiner Nahrung wiederfand und somit häufig unfruchtbar wurde. Daraufhin bildeten sich viele Zuchtbetriebe 7)Tierzucht = Unwort wegen Übertreibung.
Ab den 70iger Jahren kamen durch die Zuchtbemühungen 8)Tierzucht = Unwort wegen Übertreibung auch Besitzansprüche 9)Tierbesitzer = Unwort wegen Versachlichung hinzu. Ein Greifvogel musste ab dann immer bei seinem „Falkner“ bleiben. Der Greifvogel wurde aber durch seine lebenslange Gefangenschaft auch nicht mehr zum „Hungern“ verdammt.
Vorteilig ist auch für die Vögel, dass ein Falkner einen sogenannten Fachkundenachweis erbringen muss, die Haltungshindergründe 10)Tierhaltung = Unwort wegen Verachlichung sind ebenso meldepflichtig. Alles Dinge, die sich positiv für die Greifvögel ausgewirkt haben, aber allesamt nicht nötig wären, wenn man diese Vögel in der Natur belassen würde.
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Anmerkungen
⇡1 | dem Menschen mit dem Handschuh |
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⇡2, ⇡3 | Jagd = Unwort wegen Mord |
⇡4, ⇡10 | Tierhaltung = Unwort wegen Verachlichung |
⇡5 | Stierkampf = Unwort wegen Quälerei und Mord |
⇡6 | abtragen = Unwort wegen Versachlichung |
⇡7, ⇡8 | Tierzucht = Unwort wegen Übertreibung |
⇡9 | Tierbesitzer = Unwort wegen Versachlichung |