die Gatterjagd
Seit ungefähr 1998 existiert der Begriff „Canned Hunting“ in der Öffentlichkeit, den man wortwörtlich mit Dosen- oder Konservenjagd übersetzen kann. Gemeint ist damit das vergnügliche Schießen auf beliebte Trophäenopfer 1)Elefanten, Löwen usw. des Menschen in einem beengten Raum, was im deutschsprachigen Raum besser unter dem Namen „Gatterjagd“ bekannt ist.
Dieser eingezäunte Raum (darum auch „Gatterjagd“ genannt) soll sicher stellen, dass auch Menschen ohne Schießerfahrung ihr lebendiges Ziel treffen, egal wie oft sie dazu schiesen müssen oder wollen. Denn ein sogenannter „Jagdschein“ 2)Jäger = Unwort wegen Mord, wie beispielsweise in Deutschland üblich, ist hier nicht einmal erforderlich.
erbärmlicher Machtmissbrauch!
Zwei Branchen klinken sich in den Jagdtourismus 3)Jäger = Unwort wegen Mord ein:
- internationale „Tierparks“ auch Zoos 4)Zoo = Unwort wegen Freiheitsberaubung und Versachlichung genannt
- Zuchtfarmen 5)Tierzucht = Unwort wegen Übertreibung in Süd-Afrika speziell für Löwen
Leider ist es kein Versehen, dass auch Zoos 6)Zoo = Unwort wegen Freiheitsberaubung und Versachlichung aufgezählt werden. Denn wenn sich die lebendigen Attraktionen zu gut vermehren oder das Austauschen dieser wegen Überfüllung ausgeschlossen ist, werden auch mal Löwen unter Ausschluss der Öffentlichkeit (ausversehen?) an ausländische Farmen verkauft.
In Südafrika gibt es beispielsweise eine bekannte Nachfrage dieser Überschussware, aber nicht um sie dort in die Freiheit zu entlassen, sondern um lohnende Geschäfte mit Touristen zu machen:
Beliebt sind alle nichtmenschlichen Tiere (FAQ), die der Mensch als gefährlich einstuft, z.B. Löwen, Tiger, aber auch Elefanten usw. Neugeborene nichtmenschliche Babies (FAQ) werden meist eine Woche nach der Geburt von ihrer Mutter getrennt und an Touristen vermietet – als Lockmittel und erste Einnahmequelle.
Jährlich werden bis ca. 1.000 sogenannte Zuchtlöwen aus Afrikas Farmen erschossen ohne jede Chance zu überleben. Selten trifft die Kugel das „Objekt“ so, dass es auf der Stelle verstirbt, da es sich oft um ungeübte Schützen handelt, die zu ca. 50% aus den USA stammen.
Sogar unter der Jägerschaft 7)Jäger = Unwort wegen Mord selbst, gibt es Vertreter, die diese Art des Jagdsportes 8)Jäger = Unwort wegen Mord als unfair und unwürdig erachten. Sie sind stets darum bemüht, das „canned hunting“ oder auch „captive hunting“ genannt, vom „fair chase hunting“ abzugrenzen, also die Jagd 9)Jäger = Unwort wegen Mord auf wilde nichtmenschliche Tiere (FAQ), die in der Wildnis noch flüchten dürfen.
Ein Löwe wird beim „canned hunting“ meist über 48 Stunden traktiert bis es zum endgültigen Tod kommt, beim „fair chase hunting“ können bis zu 21 Tage ins Land ziehen, bis das gewünschte Ziel tot ist oder tot gehetzt wird. Neben Süd-Afrika bietet auch Texas (USA) seinen Kunden dieses fragwürdige Vergnügen an.
Trophäenjagt im begrenzten Raum – Artenschutz für wildlebende Löwen?
Diese Art von „Sport“ boomt so sehr, dass sich die Veranstalter nicht einmal die Mühe machen müssen, die Lust am Töten ihrer Kunden irgendwie verharmlosen zu wollen. Wenn es denn sein muss, wird darauf hingewiesen, dass dieser „Sport“ seine Ware ja selbst produziert (aus Zoos 10)Zoo = Unwort wegen Freiheitsberaubung und Versachlichung, etc.) und damit mit Sicherheit den Druck auf wildlebende Vertreter nimmt.
Dies entspricht so nicht der Wahrheit, denn für diese Zunft wurde ein völlig neuer Wirtschaftszweig geschaffen:
- weil immer weniger Löwen aus der Wildnis zur Verfügung stehen, die Anzahl der Kunden hingegen immer weiter steigt
- die riesigen Farmen benötigen Platz, der den natürlichen Lebensraum zusätzlich einschränkt
Es wird angenommen, dass derzeit ca. 200 Zuchtanlagen existieren, die an die 8000 Beutegreifer gefangen halten. Davon sind:
- 7000 Löwen
- 1000 Geparden, Leoparden, Tiger, Jaguar, Puma, usw.
An die genauen Statistiken heranzukommen, ist natürlich nicht gewünscht und auch deswegen schwierig, weil die meisten Einrichtungen von Privatleuten geführt werden, die nicht immer dazu verpflichtet sind, Statistiken zu führen oder zu pflegen. In Afrika ist es dazu auch noch völlig legal, Großkatzen in großen Mengen zu produzieren. Die Regierung bereichert sich ebenfalls an diesen Einrichtungen und den Handel mit Körperteilen der Opfer.
Manchmal möchte man Touristen weis machen, dass das Produzieren von Großkatzen für die jeweilige Art hilfreich sein kann, um sie vielleicht einmal aus der Gefangenschaft entlassen zu können. Doch was nicht mal in Zoos 11)Zoo = Unwort wegen Freiheitsberaubung und Versachlichung funktioniert, wo man sogar ab und zu darauf verzichtet, Großkatzen auf den Menschen fehlzuprägen, wird in Afrikas Farmen großen Wert auf anfassbare junge Löwen und Co. gelegt.
Gerade diese nichtmenschlichen Tiere (FAQ) sind in keiner Weise in der Lage, ein Leben in der Wildnis langfristig zu überstehen.
Beispiel: 1 Löwe mit schwarzer Mähne kostet 100.000 Euro.
Würde man die Transportwege konsequent verfolgen, wären die „ehemaligen Attraktionen“ eindeutig sicherer.
Zoos 13)Zoo = Unwort wegen Freiheitsberaubung und Versachlichung hierzulande können sich nicht damit herausreden, dass sie an Zwischenhändler verkaufen und damit kein Einfluss mehr auf den Verbleib der Ware haben.
Bildquelle: Titelbild: aboutpixel.de / Löwe im Lauf © KleinerNasenbaer