die Entwicklung der Intelligenz
die evolitionären Schritte der Intelligenz
Der homo sapiens teilt die Welt mit abermillionen anderen Lebewesen, die jeweils für sich über eine ganz eigene Art verfügen, die Welt zu verstehen. Selbst primitive Einzeller, ohne Augen, Nerven oder einem Gehirn reagieren auf Nahrungsquellen, indem sie sich ihnen zuwenden und auf mögliche Gefahrenquellen, indem sie sich von ihnen entfernen. Diese sinnvolle Reaktion wird von einigen Forschern als Urform der Intelligenz bezeichnet.
Organismen, die aus mehreren Zellen bestehen können auf Reize der Umwelt noch präziser reagieren. Sie besitzen Zelltypen, die spezifische Aufgaben erfüllen:
- Verdauung der Nahrung
- Reizaufnahme durch Sinneszellen
- Produktion von Giften, um Beute zu töten
- Muskelzellen beschleunigen Bewegungsabläufe
- usw.
Und damit all diese Zellen sinnvoll miteinander reagieren, entwickelte die Evolution eine grandiose Neuerung: Nervenzellen, die sozusagen zwischen allen Zelltypen vermitteln und dabei neuronale Netze bilden.
Das erlaubt beispielsweise einer Qualle ihren Schirm ruckartig zusammenzuziehen, ums sich im Wasser fortbewegen zu können (zu flüchten oder Beute zu machen etc.) Gäbe es das neuronale Netz nicht, würden die Fangarme der Qualle häufig in unterschiedliche Richtungen tendieren oder sich nur ein Teil des Schirms zusammenziehen, was die Lebensfähigkeit auf 0 herabsetzen würde.
Das erste Gehirn
Vor ca. 600 Millionen Jahren entwickelte sich das erste Gehirn der Erdgeschichte hochwahrscheinlich in archaischen Würmern, die erstmals auch ein Vorne und Hinten – einen Kopf und Hinterleib besaßen. Diese Innovation bedeutete einen gewaltigen Sprung hin zum komplexen Denkorgan des Menschen, schließlich konnten sich fortan Sinnesorgane auf den Kopf des Lebewesens konzentrieren, der immer zuerst mit neuer Umgebung in Kontakt kommt.
Heute ist deutlich, dass der Bauplan – ein Gehirn im Kopf und Nervenstränge im Körper ein Erfolgsmodell der Evolutions bezeichnet, denn selbst der Mensch ist danach konstruiert. Ob allerdings das primitive Gehirn eines Wurmes zu körperlichen Empfinden fähig ist (Schmerz) bleibt umstritten. Fest steht, dass auch diese Fähigkeit (Freude, Schmerz, etc.) nicht allein im Menschen funktioniert.
die Evolution des Denkens verläuft nicht gradlinig
Wie von der Evolution selbst, nahm der Mensch bis vor kurzem noch an, dass sich alles gradlinig – Schritt für Schritt, entwickelt hat. Doch diese Vermutung ist falsch. Einige Spezies sind bereits so perfekt an ihren Lebensraum angepasst, dass sie keine neuronale Weiterentwicklung mehr benötigen und sich damit über Jahrmillionen nicht verändern. Es gibt sogar Lebewesen, die unnötige Hirnmasse wieder abgebaut haben. Dazu zählt beispielsweise das Gürteltier.
Allerdings prägte sich bei einigen Arten der Kopf im Laufe der Zeit immer stärker aus, sodass das Gehirn an Volumen zulegen konnte. Die Größe allein ist für intelligentes Verhalten dennoch nicht zwingend von Nöten, denn es sind die Insekten, die zu den erfolgreichsten Organismen auf der Erde zählen, da es unter ihnen die meisten Arten gibt.
Einen entscheidenden Evolutionssprung macht das Gehirn in den Köpfen der ersten Fische. Erstmals wird das empfindliche Gebilde durch eine Schädelkapsel geschützt, sowie durch Skellett und Rückenmark verstärkt. Nun verfügt der Denkapparat über drei spezielle Bereiche:
- Hirnstamm, verbunden mit Rückenmark, regelt lebenswichtige Funktionen: Herzschlag, Atmung, etc.
- Kleinhirn, zuständig für Gleichgewichtssinn und damit für koordinierte Bewegungen
- Vorderhirn, zuständig für Reizverarbeitung von Sinnesorganen und Reaktionen auf diese Reize
Diese dreiteiligte Grundstruktur wird später auch von den hochentwickelten Säugetierarten übernommen, zu denen auch der Mensch gehört. Erwähnenswert sind auch die weißen Haie. Tatsächlich gehen manche dieser Beutegreifer gemeinsam auf Jagd und erinnern sich an vergangene Beutezüge, was sie eben nicht zu stumpfsinnigen Fressmaschienen macht.
Mit dem Erscheinen der ersten Reptilien entwickelt sich das Gehirn entscheidend weiter. Denn nun wurden akustische Signale, visuelle Reize, Berührungen sowie Duft und Geschmack miteinander verknüpft. Diese vorerst kleinen Geschöpfe konnten Erinnerungen nicht nur abrufen, sondern auch blitzschnell mit neuen Eindrücken vergleichen.
Aus ihnen entwickeln sich zum Teil riesige Geschöpfe: die Dinosaurier. Sie besaßen zwar noch im Vergleich zu ihrer Körpergröße kleine Gehirne, dennoch konnten manche ihr Verhalten untereinander beispielsweise bei der Jagd abstimmen. Manche Wissenschaftler gehen davon aus, dass einige Dinosaurier ihre Jungtiere bewachten, großzogen und für sie Gefühle entwickelt haben.
wie Intelligenz entstanden ist
Die Nachfahren der Dinosaurier sind nicht etwa Reptilien, wie z.B. Krokodile, sondern Tiere (FAQ), die eine hohe Intelligenz, ein enorm komplexes Sozialverhalten und eine intensive Führsorge für ihre Nachkommen entwickelt haben: die Vögel.
Anders als z.B. eine Fliege lernt ein Vogel aus der schmerzhaften Kollision mit einer Fensterscheibe und meidet das unsichtbare Hindernis irgendwann, wohingegen die Fliege solange dagegen fliegt, bis sie vor Erschöpfung stirbt.
Vor 200 Millionen Jahren bildet sich neben den Dinosauriern noch eine andere Klasse aus einer Gruppe von Reptilien heraus: die Säugetiere. Zuerst sind sie nicht größer als heutige Eichhörnchen und nur bei Nacht aktiv, nach Millionen Jahren aber wandeln sie sich zu den beeindruckensten Geschöpfe auf der Erde. Denn neben Wölfen, Elefanten, Walen oder Schweinen entwickelten sich auch Menschen, derren Vorderhirn am stärksten Veränderungen unterworfen wurde. Nun sind Nervenzellen so eng gestaffelt, dass sich diese Schicht auffaltet und damit das typische Nussaussehen entsteht.
Ähnliche Gehirne haben auch andere Säugetierarten zur Verfügung und damit lässt sich eine Menge anstellen, was ihnen der Mensch bis vor kurzen nicht zugetraute:
- Bildung hochkomplexer sozialer Gruppen mit einer speziellen Aufgabe für jedes Mitglied
- Verständigung durch Laute / Sprache
- Warnung der Gruppe vor Gefahren
- Zusammenhalt der Gruppe durch Unterstützung oder Trost spenden
- gemeinsame Führsorge der Nachkommen
- das Verhalten anderer Tiere (FAQ) vorherahnen
- etc.
Auch die Fähigkeit ein Bewusstsein für sich selbst zu entwickeln, obliegt nicht allein dem homo sapiens. Einige andere Tierarten (z.B. Delfine, Elefanten, etc.) sind ebenfalls zu Emotionen in der Lage, wie Neid, Lust, Trauer, Scham oder Angst. Dennoch bildet sich eine Gruppe von Säugern hervor, deren Intelligenz diese Fähigkeiten noch übertrifft: die Affen.
Die Vorgänger von Schimpansen, Gorillas und Orang-Utans liefen bereits kurze Strecken auf zwei Beinen und waren sich ihrer Selbst bewusst. Dazu konnten sie erstmals Werkzeuge herstellen und damit einen weiteren Meilenstein der Intelligenzgeschichte ins Leben rufen – nämlich die Fähigkeit moralisch zu handeln und sich damit über alle anderen Tiere (FAQ) zu erheben: nun betrat der erste Mensch die Welt mit allen bisherigen Fähigkeiten und noch einigen beeindruckenden neuen:
- äußerst komplexe Sprache
- Fähigkeit Natur global zu erforschen und zu verändern
- Fähigkeit Wissen zu erweitern und aus vergangen Generationen zu lernen
- Erfindung von Ackerbau und Versachlichung der Beutetiere
- Erfindung von Technik / Fortbewegungsmitteln
- etc.
Der Mensch wird wohl das einzige Tier (FAQ) bleiben, was sich darüber Gedanken machen kann, wie Gedanken entstehen.
Bildquelle: Gerd Altmann / pixelio.de