der erste Mensch
Dem Anfang der Menschheitsgeschichte ging vermutlich kein Wort eines göttlichen Wesens voraus, sondern der neu entdeckte aufrechte Gang einiger Primaten, mit noch vergleichsweise kleinen Gehirnen.
Millionen Jahre lang vollzog sich keine prägnante Höherenentwicklung.
Es entwickelten sich zunächst einige unterschiedliche Menschenarten, die schließlich immer mehr von einer einzigen dominiert und schließlich verdrängt wurden. Wie auch bei der Entwicklung anderer Säugetierarten (FAQ) verlief die Evolution des Menschen zunächst erst sehr langsam, nahm dann aber an Geschwindigkeit zu bis es schließlich zu einer Explosionsentwicklung kam.
Aus diesem Grund konnte der Mensch erst vor 12.000 bis 10.000 Jahren die Erde dominieren und immer weiter für seine eigenen Ansprüche formen. Zu dieser Zeit bildete sich auch das heutige Klima mit der Verteilung der heutigen Lebensräume heraus.
Die Gattung Homo
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vor ca. 2,5 bis 1,8 Millionen Jahren homo rudolfensis -> Schädelvolumen 750 cm³
- vor ca. 2,5 bis 1,8 Millionen Jahren homo habilis („geschickter / befähigter Mensch“) -> hauptsächlich Pflanzenfresser, sehr wenig Fleischverzehr -> kein Jäger 1)Jäger hier kein Unwort wegen Notwendigkeit sondern noch sogenannter Aasfresser -> Schädelvolumen 650 cm³
- vor ca. 1,8 bis 1,4 Millionen Jahren homo ergaster („der Handwerker“) -> starke Ähnlichkeiten mit homo erectus
- vor ca. 2 Millionen Jahren homo erectus („der Aufgerichtete“) -> starke Ähnlichkeiten mit homo ergaster -> Jäger 2)Jäger hier kein Unwort wegen Notwendigkeit und Sammler, Nutzung des Feuers, Herausbildung der ersten Sprachfähigkeit und Kultur -> Gehirnvolumen 800 bis 1.300 cm³ -> gilt als der erste wirkliche Mensch
- vor ca. 1,8 Millionen Jahren Dmanisi -> mögliches Bindeglied zwischen den frühesten Vertretern der Gattung Homo aus Afrika und den späteren aus Asien
- vor ca. 800.000 Jahren homo heidelbergensis
- vor ca. 100.000 bis 12.000 Jahren homo floresiensis (scherzhaft „Hobbit“ genannt) ->kleine Menschen, die nicht größer als einen Meter wurden -> geringes Gehirnvolumen -> kleines indonesisches Inselvolk -> gute handwerkliche Leistungen (Harpunen, feine Klingen,…)
- vor ca. 160.000 bis 30.000 Jahren homo neanderthalensis -> Hirnvolumen 1.500 bis 1.700 cm³ -> kein primitiver Mensch wie oft angenommen, konnte sogar in Punkto Intelligenz mit dem homo sapiens mithalten -> Fertigung von Präzisionswaffen -> Bestattungsriten -> beachtliche Sprachfähigkeiten
- vor ca. 700.000 bis 400.000 Jahren homo sapiens präsapiens [ältere Form]
- vor ca. 120.000 bis 100.000 Jahren homo sapiens [heutige moderne Form] (früher homo sapiens sapiens) -> ausgezeichnete Sprachfähigkeiten -> einzigartige technische Werkzeuge -> vielschichtige Kultur -> Steinzeit -> Eisenzeit -> Bronzezeit -> Holzzeit -> Kohlezeit -> Ölzeit ->heute: Siliziumzeit (Computertechnik) -> 1300 cm3 Hirnvolumen
der Beginn
Knochenfunde eines Homininen erstrecken sich über die ganze Welt. Angenommen wird, dass „der Aufgerichtete“ vor ca. 2 Millionen Jahren nach Afrika ausgewandert ist und dann auch andere Teile der Welt besiedelte. Einige Wissenschaftler halten es aber auch für möglich, dass sich bereits der homo rudolfensis 500.000 Jahre früher auf den Weg nach Afrika begeben hat.
Fest steht nur, dass der homo erectus wohl das erste „Erfolgsmodell – Mensch“ gewesen ist, denn sein Körperbau ähnelt deutlich dem eines modernen Menschen, auch wenn „der Aufgerichtete“ noch robuster wirkte. Er konnte bereits bemerkenswerte Werkzeuge herstellen (Hackmesser, Schaber, Handäxte, Schmuckstücke) und war wohl kulturell viel weiter entwickelt, als es lange Zeit angenommen wurde.
Fähigkeiten / Eigenschaften des homo erectus:
- Werkzeugmacher
- Jäger und Sammler
- leben in sozialen Gruppen
- größeres Gehirn
- kürzere Arme
- längere Beine
Seine Steinwerkzeuge erlaubten ihm sein Nahrungsangebot erheblich zu vergrößern. Möglicherweise hatte der homo erectus bereits längst seine starke Körperbehaarung verloren und konnte so durch Schweißbildung auf der Haut in der Mittagshitze ausdauernder laufen und damit auch effektiver jagen 3)Jäger hier kein Unwort wegen Notwendigkeit, als beispielsweise Löwen.
Einige Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Homininen bereits vor 3 Millionen Jahren begannen ihre Körperbehaarung weiter zu reduzieren. 4-Beiner können höchstens 15 Minuten rennen bis sie überhitzen, Homininen überhitzen durch die Schweißbildung auf der unbehaarten Haut nur unter extremen Bedingungen.
Es wird vermutet, dass der homo erectus nur aus einem Grund der erste menschenähnliche Primat geworden ist – er entdeckte für sich das Feuer und damit das Kochen von Nahrungsmitteln!
Ein weiterer Vorteil des Feuers war der Schutz vor anderen Jägern 4)Jäger hier kein Unwort wegen Notwendigkeit in der Dunkelheit, ohne es hätte der homo errectus nicht überleben können, da er die Fähigkeit zu Klettern massiv eingebüßt hatte. Hinzu kam auch soziale Komponenten, die Fähigkeit des Teilens und der intensive Zusammenhalt der Gruppe!
Der Auszug aus Afrika läutete den nächsten wichtige Meilenstein der Menschheitsgeschichte ein. Zusammenhalt und gegenseitiger Schutz war für das Abwandern eine elementare Eigenschaft, um nicht zu leicht in der Fremde anderen Jägern 5)Jäger hier kein Unwort wegen Notwendigkeit zum Opfer zu fallen.
Wann verließ der homo erectus Afrika?
Lange Zeit wurde die These vertreten, dass nur Homininen, wie der homo erectus in der Lage waren Afrika zu verlassen. Der homo dmanisi bewieß etwas Gegenteiliges. Er war viel kleiner als „der Aufgerichtete“ und sein Gehirn war viel primitiver, was auch einfachere Werkzeuge zur Folge hatte und trotzdem tauchte er als Nachfolger des homo erectus in Asien auf.
Auf einer Insel, die der homo erectus erreichte, entwickelte er sich wahrscheinlich sogar zum homo floresiensis (scherzhaft „Hobbit“ genannt), der nicht größer als 90 Zentimeter wurde. Er veranschaulichte auf beeindruckende Weise, dass für das Herstellen von Steinwerkzeugen keine großen Gehirne, wie die vom homo erectus benötigt werden. Seine geringe Größe ist wahrscheinlich ein Zeugnis von geringen Nahrungs- und Platzvorkommen und nicht wie lange angenommen eine Form von Krankheit.
Warum verließ der homo erectus Afrika?
Die treibende Kraft für Völkerwanderungen ist meist in Klimaveränderungen begründet.
Wenn sich das Grasland zurückzieht, folgen ihm Wildtiere und dann müssen sich auch Jäger 6)Jäger hier kein Unwort wegen Notwendigkeit bewegen, um nicht zu verhungern.
Der homo erectus, der hochwahrscheinlich 2 Millionen Jahre auf der Erde existierte, folgte seinen Beutetieren nach Asien und Europa und legte damit den Grundstein für den modernen Menschen.
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