die Fähigkeit zu Trauern
Viele Menschen reagieren abfällig oder belustigt, wenn sie mit der Tatsache konfrontiert werden, dass auch andere Tiere (FAQ) Trauer spüren können. Logischerweise gibt es Unterschiede zwischen allen Tierarten (FAQ).
Beispielsweise wird die Klasse der Insekten diese Fähigkeit aufgrund fehlender Gehirnstrukturen hochwahrscheinlich nicht aufweisen, hochentwickelte Säuge- und Vogelarten hingegen schon. Das fand bereits der berühmte Verhaltensforscher Konrad Lorenz (1903-1989) heraus, der daraufhin von allen Seiten verspottet wurde, weil er andere Tiere (FAQ) als „Gefühlsmenschen mit äußerst wenig Verstand“ bezeichnete.
Doch selbst diese Einteilung war noch zu vorsichtig gewählt, denn bestimmte nicht-menschliche Tierarten wie andere Primaten (Schimpansen, Bonobos, etc.) besitzen einen beachtlichen Verstand, der zwar nicht an den menschlichen heranreicht, aber dennoch eindeutig vorhanden ist.
Mitgefühl
Wenn es um den Begriff Mitgefühl geht, verlangt der Mensch häufig jegliche Ansprüche für sich ganz allein. Dabei ist er oft vor lauter Selbstgefälligkeit gar nicht in der Lage ein solches Gefühl zuzulassen. Mord und Freiheitsberaubung begeht er millionenfach am Tag und lässt das sogar manchmal an der eigenen Art aus.
Denn selbst Ratten – für Menschen nichts weiter als Abfall – haben Fähigkeiten, die man durchaus Mitgefühl nennen kann. Wenn man eine Ratte zwischen einer großen Portion Schokolade und der Befreiung eines Artgenossen wählen lässt, dann ist eine Ratte immer dazu bereit der anderen Ratte aus dem Gefängnis herauszuhelfen (wenn es möglich ist) und mit ihr gemeinsam die Schokolade zu teilen.
Übrigens: Ratten sind nicht auch aus einem anderen Grund nicht so primitiv, wie sich der Mensch das häufig wünscht. Sie können zwischen ihren Artgenossen und Plüschtieren (die sie nicht beachten) genauso gut unterscheiden, wie sie sich nicht die Mühe machen einen völlig leeren Käfig öffnen zu wollen.
die Fähigkeit zu Trauern
Bekanntermaßen verfügen nicht-menschliche Tiere (FAQ) nicht über die menschliche Sprache, ihre Form der Kommunikation ist weniger komplex. Aus diesem Grund ist es sogar möglich, dass nicht-menschliche Tiere (FAQ) intensiver trauern können, weil ihnen eine hochkomplexe Sprache und der rationale Verstand fehlt bzw. nicht so vielschichtig vorhanden ist.
Im Grunde besteht Trauer sowohl aus Emotionalität und Sozialkompetenz und da nicht nur Menschen in sozialen Gruppen leben ist es nur logisch, dass auch einige nicht-menschliche Tiere (FAQ) den Verlust eines Mitglieds betrauern können. Schließlich fehlt nach dem Tod die Funktion / Aufgabe, die der Verstorbene in der Gruppe ausgeübt hatte und das verursacht Schmerz und löst trauernde Reaktionen aus (aufhören zu Essen etc.)!
Allerding gibt es auch einen markanten Unterschied zwischen nicht-menschlichen Tieren (FAQ) und Menschen. Nur Menschen haben Trauerrituale wie z.B. die Bestattung, Grabbeigaben und Tänze. Wie es mit der Fähigkeit bestimmt ist, über die eigene Sterblichkeit bescheit zu wissen, muss allerdings bei nicht-menschlichen Tieren (FAQ) noch ausreichend erforscht werden.
Beobachtungen beim Trauern – diese Tiere können Trauern
- Menschen: Friedhöfe und Bestattungen bezeugen eine hohe Fähigkeit zu trauern.
- Elefanten: Im Münchener Zoo 1)Zoo = Unwort wegen Freiheitsberaubung und Versachlichung ist vor Jahren das Elefantenbaby Lola an einer Lungenembolie gestorben. Alle Elefanten versammelten sich vor dem Leichnam und berührten es immer wieder mit dem Rüssel. Einige Elefanten versuchten gar das Baby wieder zum Aufstehen zu bewegen.
- Schimpansen: Haben die Primaten in Zoos 2)Zoo = Unwort wegen Freiheitsberaubung und Versachlichung die Möglichkeit den Abtransport eines verstorbenen Mitglieds zu beobachten, dann versammeln sie sich still und arm in arm vor dem Beobachtungspunkt.
- Gorillas: In Zoos 3)Zoo = Unwort wegen Freiheitsberaubung und Versachlichung wird immer wieder beobachtet, dass Gorillamütter ihr kürzlich verstorbenes Baby noch tagelang mit sich herumtragen.
- Hunde und Katzen: Wenn der vertraute menschliche Partner verstirbt trauern viele Haustiere 4)Haustiere = Unwort wegen Versachlichung nicht nur, sie erleiden sogar Stress, wenn man ihre vertrauten Rituale zu schnell verändert. Dann reagieren sie schonmal mit Futterverweigerung oder totaler Teilnahmlosigkeit.
- Schwäne: Die monogam lebenden Vögel trauern tagelang um den verstorbenen Partner. Beispielsweise musste eine Bahnstrecke bei Stralsund gesperrt werden, weil ein Schwan auf einem Bahngleis seine tote Partnerin nicht verlassen wollte. Bei Gänsen, die ebenfalls monogam leben ist es ähnlich, sogar bei homosexuellen Paaren.
- und weitere…
externe Links zum Thema:
- wenn Tiere Trauer tragen: Abschied vom Elefantenbaby Lola
- diese Tiere können trauern
- wenn Schimpansen Trauer tragen
Bildquelle: Ruth Rudolph / pixelio.de