Ein einfacher Verzicht auf bestimmte Produkte löst das Problem nicht. Denn dadurch verlieren die ärmsten Menschen oft ihre einzige Einnahmequelle. Die wirkungsvollen Schritte müssen dort ansetzen, wo die Ursachen liegen: bei Armut und fehlendem Schutz.

1. Verantwortung der Politik: Lieferketten offenlegen

Ein bedeutender Schritt in Deutschland ist das sogenannte Lieferkettengesetz. Es verpflichtet große Unternehmen dazu, ihre Produktionswege zu überprüfen. Dabei sollen Risiken erkannt und Maßnahmen gegen Ausbeutung und Umweltzerstörung ergriffen werden.

• Menschenrechte dürfen nicht verhandelbar sein.

• Unternehmen müssen aktiv gegen Kinderarbeit, Zwangsarbeit und Umweltverschmutzung vorgehen.

Das Gesetz wird kontrovers diskutiert:

• Manche sehen darin unnötige Bürokratie.

• Andere befürchten Nachteile im Wettbewerb und bremsen strengere Regelungen.

Ein Problem bleibt: Manche Unternehmen ziehen sich einfach aus betroffenen Ländern zurück, sobald Missstände bekannt werden. Doch dadurch wird die Lage nicht verbessert – sie verlagert sich nur in noch weniger kontrollierte Regionen.

Statt Rückzug braucht es gezielte Hilfe vor Ort. Unternehmen sollten verpflichtet werden, aktiv zur Verbesserung beizutragen.

2. Vorbeugung durch faire Bedingungen

Der beste Schutz gegen Ausbeutung ist die Stärkung der betroffenen Familien. Organisationen wie UNICEF fordern:

• Gerechte Bezahlung: Wenn Eltern genug verdienen, müssen Kinder nicht arbeiten.

• Soziale Absicherung: Nach Katastrophen oder Konflikten darf niemand ins Bodenlose fallen.

• Zugang zu Bildung: Schulen müssen kostenlos und kindgerecht sein. Nur so kann der Kreislauf aus Armut und fehlenden Chancen durchbrochen werden.

3. Verantwortung beim Konsum übernehmen

Wer am Ende der Lieferkette steht, trägt Verantwortung. Billige Preise sind oft nur möglich, weil am Anfang Leid entsteht.

• Anders denken: Der wahre Wert eines Produkts muss auch die Kosten für faire Arbeit und Umweltschutz enthalten.

• Bewusst handeln: Weniger kaufen, mehr reparieren – und bereit sein, den echten Preis zu zahlen.

Absolute Sicherheit gibt es nicht. Doch das darf niemand davon abhalten, das Richtige zu tun.

Sichtbarkeit schaffen

Der erste Schritt ist, die Realität anzuerkennen. Die Ausbeutung darf nicht länger unsichtbar bleiben. Jeder Kauf ist eine Entscheidung – und eine Stimme für das System, das damit unterstützt wird.

Was ist ein Menschenleben wert? Diese Frage sollte bei jeder Entscheidung mitschwingen – nicht nur im Kopf, sondern auch im Handeln.