Fische
Fische sind nicht nur die zahlreichsten Vertreter unter den Wirbeltieren, sie waren wohl auch die ersten Wirbeltiere auf dem Planeten. Bekannt sind derzeit 23.800 unterschiedliche Arten, die entweder im Salzwasser oder Süßwasser leben.
Die meisten Fische zählen zu den sogenannten Knochenfischen, wobei die Gräten ebenfalls sehr feine Knochen sind. Andere Fischarten besitzen statt der Gräten Knorpel und zählen damit zu den Knorpelfischen.
Der Aufbau eines Fisches
Der Körper eines Fisches ist rundum mit Schuppen geschützt. Die Schuppen sorgen auch dafür, dass der Fisch im Wasser gut voran kommt. Für den eigentlichen Antrieb nutzt der Fisch seine Schwanzflosse. Fische sind in der Lage die Bewegungen des Wassers genau wahrzunehmen. Das schaffen sie mithilfe der Seitenlinie, die sich, wie der Name schon sagt, an der Seite eines Fisches befindet.
Die sogenannte Mitttelgräte ist die Wirbelsäule eines Fisches, direkt darunter sitzt die Schwimmblase. Allerdings besitzen nur Knochenfische eine Schwimmblase, die sie dazu befähigt, im Wasser zu „schweben“. Knorbelfische, wie Haie z.B. müssen daher ständig in Bewegung bleiben, um nicht zu Boden sinken zu müssen.
Jeder Fisch besitzt Flossen, allerdings können Anzahl und Form je nach Fischart variieren. Flossen dienen dem Fisch als Gleichgewicht und zur Bestimmung der Zielrichtung. Wie viele andere Tierarten auch, besitzen Fische Augen, allerdings sind sie nicht so gut ausgebildet, wie z.B. die eines Adlers. Fische können mithilfe der Riechzellen, die sich an ihrer Nase befinden, je nach Art selbst die schwachsten Gerüche aufnehmen.
Die Kiemen sind für Fische das wichtigste Merkmal, damit können sie aus dem Wasser Sauerstoff filtern und müssen so im Wasser nicht, wie z.B. Menschen, nach kurzer Zeit ertrinken. Der Mund ist je nach Art entweder zahnlos oder mit scharfen Zähne bestückt. Entweder wird damit einfach nur Nahrung aus dem Wasser gefiltert oder aber zugebissen bzw. festgehalten.
Das Atmen
Die meisten aber nicht alle Fische atmen über die Kiemen. Sie enziehen dem Wasser durch die Filterung über die Kiemen Sauerstoff, der damit ins Blut gelangen kann. Das Wasser tritt sowohl über die Kiemen in den Fisch ein und gelangt auch so wieder hinaus.
Auch Fische können ertrinken, wenn es ihnen nämlich nicht mehr möglich ist ihre Kiemenspalten beim Öffnen des Mundes zu schließen. Das ist z.B. bei einer Verletzung möglich.
Das Schweben
Damit der Fisch aufgrund seiner Masse nicht einfach zu Boden sinkt und verhungern muss, nutzt er seine Schwimmblase wie eine Art innere Boje. Nur Knochenfische besitzen eine Schwimmblase, Knorpelfische müssen demnach ständig in Bewegung bleiben. In der Schwimmblase befindet sich ein Gas, das je nach Bedarf gefüllt und entleert werden kann.
Das Schwimmen
Fische besitzen ein biegsames Skelett und auch ihre Flossen sind beweglich. Sie drücken das Wasser seitlich von sich weg und bewegen sich dabei ähnlich hin und her wie eine Schlange. Das Wasser wird damit rechts und links an dem Fisch entlanggeleitet und trifft an der Schwanzspitze wieder zusammen. So kann der Fisch damit einen Vorschub erzeugen, wenn er den Schwanz bewegt.
Das Fliegen
Manche Fische scheinen unter Wasser nicht zu schwimmen sondern zu fliegen, wie Rochen z.B. Sie bewegen sich im Wasser mit ihren Brustflossen, die sie auf- und abbewegen, wie ein Vogel in der Luft. Einige Fische sind aber tatsächlich für kurze Zeit in der Lage über der Wasseroberfläche zu fliegen. Dafür stoßen sie sich kräftig mit ihrer Schwanzflosse ab, um über den Wasser dahinzugleiten.
Die Verteidigung
Je nach Fischart und Größe sind die Verteidigungstrategien anders geartet. Kleine Fische schützen sich vorallendingen, indem sie sich in großen Schwärmen fortbewegen. Beutegreifer können sich so oft nicht auf einen Fisch konzentrieren. Mancher Fisch schützt sich durch das Wechseln seiner Farbe. Denn an die Umgebung angepasst, kann man ihn so kaum ausmachen.
Die Nahrungsaufnahme
Fische verzehren je nach Art alles vom Plankton bis hin zu anderen Fischen. Große Beutegreifer, wie der Weißen Hai können bis zu 6 Meter erreichen und besitzen große messerscharfe Zähne, die immer wieder nachwachsen. Der Großhai, der größte unter den Haien, kommt völlig ohne Zähne aus, da er sich von Plankton ernährt.
Die Sinne
Anders als viele Menschen glauben, haben Fische einen sehr guten Gehörsinn, nicht zuletzt weil sie dazu auch ihre Schwimmblase als Resonazkasten nutzen können.
Zu einem weiteren wichtigen Sinnesorgan zählt die Seitenlinie des Fisches, sie sorgt für die Orientierung des Fisches und er kann damit auch starke von schwachen Wellen unterscheiden. Aber nicht nur das, die Seitenlinie kann einen Fisch auch Auskunft über die Position seiner Artgenossen verraten oder aber auch Feinden. Dies ist auch der Grund warum sich im Schwarm befindende Fische niemals aneinander stoßen.
Die Fortpflanzung
Häufig werden die Eier des Fisches außerhalb vom Männchen befruchtet. Das Weibchen legt die Eier ab und das Männchen versprüht danach seinen Samen über die Eier. Junge Fische schließen ihre Entwicklung nicht vollständig im Ei ab, sie verlassen das Ei noch „unfertig“.
Haie bilden auch hier eine Ausnahme. Ihre Eier behält das Weibchen bei der Befruchtung im Mutterleib und gibt die jungen Fische erst vollständig entwickelt ins Meer ab. Etwas ganz besonderes sind die kleinen Seepferdchen. Die Eier werden in der Bauchtasche des Männchens befruchtet und ausgebrütet, das Weibchen hält sich aus allem raus.
Erstaunliches
Auch wenn sich Fische meist ihr Leben lang im Wasser befinden, müssen einige von ihnen tatsächlich auch das Wasser trinken, indem sie schwimmen. Allerdings sind davon nur Salzwasserfische betroffen. Sie geben Nährstoffe immer wieder ins Wasser ab und müssen demzufolge auch immer wieder Nährstoffe über das Wasser aufnehmen. Süßwasserfische trinken kein Wasser, weil ihr Nährstoffgehalt immer konstant bleibt.
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