die Wespe
Die Wespe gehört zur Ordnung der Hautflügler und zur Familie der Faltenwespen. Es sind derzeit 61 Wespenarten bekannt, wobei in Mitteleuropa 11 Arten davon heimisch sind. Speziell in Deutschland kennt man die gleichnamige deutsche Wespe. Alle Wespen können nur sehr schlecht sehen, dafür haben sie einen stark ausgeprägten Geruchssinn.
Zum Nestbau bevorzugen Wespen dunkle Hohlräume unter der Erde (verlassene Maulwurfs- oder Mäusegänge) , was sich meist an Waldrändern finden lässt, aber auch hin und wieder in menschlichen Siedllungsgebieten, wo sie ihre Nester in Dachstühlen oder anderen dunklen Orten bauen. Zum Nestbau selbst wird eingespeicheltes abgenagtes Holz verwendet.
Gab es besonders milde Winter, kann davon ausgegangen werden, dass mehr Jungköniginnen überlebt haben. Ein Wespenstaat besteht immer nur aus einjährigen Arbeiterinnen und Drohnen. Nach dem Winter errichtet eine König also völlig selbstständig einen neuen Staat, der im Hochsommer auf 3000 bis 4000 Wespen anwachsen kann, die unermüdlich damit beschäftigt sind:
- das Nest weiter auszubauen
- die Zellen zu säubern
- die Larven zu füttern
- die Königin mit Nahrung zu versorgen
- Nahrung allgemein heranzuschaffen
Wespen benötigen viel Energie um fliegen zu können – aus diesem Grund bevorzugen sie zuckerhaltige Nahrungsquellen, denn sie sind echte Hochleistungssportler. Ihre Flugmuskulatur ist hochspezialisiert.
Unbeliebte Gäste
Der Mensch empfindet Wespen in den meisten Fällen als unangenehmen Störfaktor im Sommer, der sich penetrant auf sämtliche Süßspeißen des Menschen stürzt. Da Wespen im Gegensatz zu ebenfalls störenden Fliegen einen Stachel besitzen, sind sie zusätzlich auch wegen ihrer sehr schmerzhaften Stiche gefürchtet, die bei allen Tieren (FAQ) sogar lebensbedrohliche Allergien auslösen können.
Für das Jahr 2011 wurde von Biologen sogar eine Warnung für eine bevorstehende Wespenplage 1)Plage = Unwort wegen Abwertung herausgegeben, der sich Schädlingsbekämpfer 2)Kammerjäger, Schädlingsbekämpfer = Unwort wegen Abwertung sehr gern angeschlossen haben. Diese Negativmeldungen tragen dazu bei, dass sich Menschen schon durch die Sichtung einer Wespe gefährdet fühlen. Doch das ist in vielen Fällen gar nicht nötig.
Verhaltensregeln
Wespen sind keine stechwütigen kleinen Monster, die es nur auf Menschen oder andere Tiere (FAQ) abgesehen haben. Sie stechen nicht willkürlich alles was sich bewegt. Dennoch kann es auch unverschuldet zu bösen Überraschungen kommen. Nämlich dann, wenn man die Wespe nicht sieht und mit naktem Fuß auf sie tritt etc.
Zu einem Stich kommt es in der Regel nur, wenn sich das Insekt bedroht fühlt. Dazu gehört auch das wilde danach Schlagen oder das Wegpusten – was eine Wespe besonders alamiert. Wenn sich der geflügelte Hochleistungssportler auf den Menschen setzt, dann reicht ein leichtes ruhiges Abschütteln.
Wem es möglich ist, der kann die Wespe auch auf seiner Hand sitzen lassen, bis sie von selbst weiterfliegt.
Im Sommer werde ich selbst oft von Wespen besucht und auch ich fühle mich ab und an genervt – möchte von meinem Tisch auch nichts an Wespen abgeben. Brummt sie mir um den Kopf herum, schiebe ich sie langsam mit der Hand in eine andere Richtung – auch sonst bewege ich mich völlig ruhig.
Noch nie wurde ich von einer Wespe gestochen. Der ruhige Umgang mit ihnen ist also tatsächlich aus eigener Erfahrung sehr effektiv.
Zitat: www.only-one-world.de
Wespen kann man auch völlig ohne Chemiekeulen von Orten fernhalten, denn sie mögen keine Nelken, Teebaum oder Zitronenöl. Auch aufgeschnittener Knoblau stinkt den Insekten im wahrsten Sinne des Wortes.
Was ist bei einem Wespenstich zu tun?
Für Nichtallergiker sind Wespenstiche nicht gefährlich. Das erkennt man meist an einer kleinen örtlichen Schwellung, die zwar schmerzhaft ist, aber sich rasch wieder legt. Bei einem Allergiker (1 bis 2 % der Bevölkerung) treten starke Hitzewellungen auf, die mit einem flächendeckenden zum Teil auch juckenden Hautausschlag einhergehen und schließlich sogar Atemnot und Kreislaufschwäche verursachen können.
Nichtmenschliche Tiere (FAQ) sollte man zuerst einmal beruhigen und herausfinden, wo es gestochen wurde. Ist weder der Rachenraum betroffen und zeigt das Tier keine weiteren Auffälligkeiten (starke Schwellungen) kann die betreffende Stelle mit Eiswürfel gekühlt werden. Hilfreich ist auch eine frisch aufgeschnittene Zwiebel, die man gegen die Wunde drücken kann, nachdem man den Stachel entfernt hat.
Was ist beim Fund eines Wespennestes im Garten zu tun?
Handieren Sie auf keinen Fall am Nest herum. Wespen verteitigen ihr Nest sehr energisch, was zu unötigen Stichwunden führen kann. Besser ist es einen Fachmann zurate zuziehen. Am besten jemand, der sich im Umsiedeln von Insektennestern versteht und sie nicht gleich prinzipiell umbringt. Die Insekten werden dann so gut wie möglich abgesaugt und in einer sogenannten Umsiedlungsbox im Wald ausgesetzt.
Allerdings ist die Tötung eines Wespenstaates die kostengünstigere Methode, aus diesem Grund wird sie leider viel häufiger eingesetzt, als das es nötig wäre.
Wespen sind kein Ungeziefer / Schädlinge / Plagen!
Viele Menschen, die Angst vor Wespen haben oder sich einfach von ihnen gestört fühlen, wünschen sich eine komplette Ausrottung dieser Insekten.
Doch sollte jeder Mensch froh sein, dass es Wespen gibt. Denn als Teil von Nahrungsketten, ernähren sie sich tatsächlich auch von anderen Insekten (Fliegen, Insektenlarven, etc.) und dienen Vögeln wie den Wespenbussard als wichtige Nahrungsquelle.
Bildquelle: Titelbild: Stefanie Abel / pixelio.de
Soni
20. Oktober 2011 @ 21:10
Dieses Jahr hab ich deutlich weniger Wespen gesehen, als in den Jahren davor. Am Tisch beim Essen mag ich sie ehrlich gesagt auch nicht so besonders. Hab auch schon beobachtet, wenn sie die Wahl haben stürzen sie sich lieber auf Fleisch als auf Süßigkeiten. Auf das Putenschnitzel meines Hundes sind sie jedenfalls scharf, wenn wir im Garten essen. Ich überlasse ihnen dann immer ein kleines Stückchen und schon hab ich meine Ruhe bzw. der Hund beim Fressen. Echt interessant wie sie da Stückchen rausschneiden und damit wegfliegen.
LG Soni
Alesandra
20. Oktober 2011 @ 21:32
Ich habe auch immer mal kleine Tests gemacht. Die Wespen, die bei mir waren haben immer das Marmeladebrot allen anderen vorgezogen. Erst wenn da nix mehr zu holen gab, gings an den Schinken oder das Würstchen.
Was mich an den Wespen fasziniert ist ihre „Lautstärke“ beim Holz abraspeln. Das ist wirklich laut zu hören und man wundert sich erst, wo das herkommt.
Und statt der sogenannten Wespenplage habe ich die Insekten dieses Jahr nur äußerst selten angetroffen. Nicht das ich sie beim Essen vermissen würde, aber sie gehören nunmal dazu. :-)
LG
Alesandra
Soni
20. Oktober 2011 @ 21:49
Vielleicht gibt es da auch Veggis und Fleischfresser *grins*, sorry das musste jetzt sein.
Vor allem nicht nur die Lautstärke, sondern das sie überhaupt raspeln können – ja faszinierend.
Von Wespenplage war hier auch weit und breit nichts zu sehen.
LG Soni
Alesandra
21. Oktober 2011 @ 09:22
Ja das kann doch sein Soni. :-) Ich weiß es jedenfalls nicht.
Ich habe irgendwo mal gelesen, dass Wespen fliegende Nagetiere sind. Also irgendwie stimmt das ja. *schmunzel*
LG
Alesandra