der Zebrabärbling (Versuchstier)
Der Zebrabärbling (Danio rerio) wird von Menschen gern in mehr oder weniger enge Glasbehälter als „Aquarienzierfisch“ gesperrt. Er gehört zur Familie der Karpfenfische und wurde erstmals 1822 beschrieben.
Merkmale
- kleiner bis zu 5 cm langer Fisch (Weibchen meist größter) mit zebraartigen Streifen
- besitzt keine Seitenlinienorgane
- Leopardbärbling (Punkteform) gilt als Mutante des Zebrabärblings (Streifenform) und wurde womöglich vom Menschen gezüchtet 1)Tierzucht = Unwort wegen Übertreibung
- Heimat im Stromgebiet in Pakistan, Nordindien, Südnepal und Bangladesch
- Schwarmfisch: min. 8 Fische
- durch Menschen auch in USA angesiedelt
Modellorganismus
Der Zebrabärbling gehört zu den wichtigsten sogenannten „Modellorganismen“ der biologischen und medizinischen Forschung. Rund 70 % seiner Gene entsprechen menschlichen Genen und da die Embryonen durchsichtig sind können Wissenschaftler die Entwicklung von Organen und Zellen in Echtzeit beobachten.
Besonderheiten:
- Embryonen entwickeln sich vollständig außerhalb der Mutter
- Embryonen sind durchsichtig und bereits im frühen Stadium gut sichtbar
- Embryonen sind für Manipulationen durch den Menschen groß genug
- kurzer Generationszyklus (nach 16 Wochen ist die Geschlechtsreife der Fische erreicht)
- hohe Produktionsrate der Eier (ca. 300)
- wenig Ansprüche in Gefangenschaft als Versuchstier
- Manipulation bestimmter Chromosomensätze, um vorsätzlich Entwicklungsdefekte innerlich wie äußerlich zu erzeugen und zu erkennen
- abgetrennte Flossen können durch nachwachsende Flossen selbstständig ersetzt werden
Besonders bemerkenswert ist seine Fähigkeit zur Herzregeneration: Nach Verletzungen kann der Zebrabärbling bis zu 20 % seines Herzmuskels ersetzen, indem bestehende Herzmuskelzellen sich teilen, ohne dass Narben entstehen – innerhalb von nur wenigen Wochen ist das Herz wieder voll funktionstüchtig.
ethische Bedenken
- 2021 wurden Prozesse zur Energieerzeugung in Gehirnzellen der Fische untersucht, worauf vermutlich Rückschlüsse bei der Entstehung von Demenzkrankheiten bei Menschen gezogen werden können.
- Zwecks wissenschaftlichen Untersuchungen des Augeninnendrucks beim Menschen, wird eine Mutation des Fisches bewusst durch Inzucht in Glasbehältern eingesperrt.
- Ab 2003 wurden den Fischen in den USA aus Quallen gewonnene Fluoreszenz-Gene eingepflanzt (GloFish), die allerdings in der EU noch verboten sind.
- Alkohol verursacht wohl auch bei Fischen Verhaltensveränderungen, z.B. die Reduzierung von Hemmungen, höhere Bewegungen bis zur Hyperaktivität, Zunahme der Aggressivität.
Warum folgen nüchterne Fische betrunkenen Fischen?
Das hemmungslose Verhalten des betrunkenen Fisches wird höchstwahrscheinlich als Merkmal der Kühnheit wahrgenommen, das ihm einen hohen sozialen Status verleiht.
Maurizio Porfiri, Aquatischer Forscher
Quellen:
de.wikipedia.org/wiki/Zebrab%C3%A4rbling
fantasticfacts.net/de/3054/
Text: @Infokomposter & @Anouk / Bluesky – Bildquelle: Petr Kuznetsov / Pixabay