der Beginn der Landwirtschaft
der Wanderfeldbau
Die frühe Landwirtschaft 1)Landwirtschaft hier kein Unwort da noch keine Überanspruchung der Natur zeichnete sich immer noch durch die Wanderschaft des Menschen aus, da der aus einer Brandrodung beruhende Wanderfeldbau (Jungsteinzeit: Steinaxt und Hacke) auf immer neue Flächen ausgelegt war.
Für die Ackerfläche wurden Bäume verbrannt, indem man ihnen ein ringförmiger Streifen Rinde mit einer Axt entfernte. Die Aschendüngung sorgte dafür, dass der Boden erst nach einigen Jahren auslaugte, wenn er nicht vorher durch Erosion zerstört wurde. Dann zogen die Horden weiter.
So gab es wahrscheinlich auch noch keinen eigenen Besitz und alle Hordenmitglieder waren ähnlich gleichberechtigt, wie Jäger 2)Jäger hier kein Unwort da Nahrungsbeschaffung notwendig und Sammler.
Es entwickelte sich eine gegenseitige Abhängigkeit zwischen Kulturpflanzen und Menschen.
das Wanderhirtentum
„Echte“ Landwirtschaft 3)Landwirtschaft hier kein Unwort da noch keine Überanspruchung der Natur setzte sich immer weiter durch. In den Steppen des heutigen südöstlichen Russlands und Kasachstans entwickelte sich vor 6.000 Jahren eine eigenständige Hirtengesellschaft. Ziegen und Schafe konnten Gegenden aber auch kahlfressen. Sie hinterliesen im Laufe der Zeit trockene Grassteppen.
Rinder und Pferde (später auch andere nichtmenschliche Tierarten (FAQ) erleichterten Menschen die Bestellung ihrer Felder enorm. Sie nutzten nicht nur ihre Kraft, sondern auch ihre Exkremente als Dünger.
Rinder, Schweine, Schafe, Ziegen und Pferde ernährten sich auch von Jungbäumen. Sie streiften z.B. in den angrenzenden Wäldern der Siedlungen Mitteleuropas frei umher.
Nur Eichen und Buchen wurden wegen der Ernährung der Beutetiere gezielt angepflanzt, ansonsten gab es kaum noch dichte Wälder. Es entwickelte sich eine gegenseitige Abhängigkeit zwischen Menschen und ihren Beutetieren.
Wissenswertes:
- Jäger und Sammler waren größer als Bauern
- durch die Knappheit und hohe Kosten des Salzes wurde Sojasauce erfunden
- die älteste gebrannte Keramik stammt aus Mali (Afrika vor 12.000 Jahren) und natürlich Japan (vor 13.000 Jahren)
- im Mittelmeerraum entwickelten sich die „typischen Kräuter“ der Region erst durch die Besiedelung von Bauern und ihren weidenden Beutetieren (verzehren keine Pflanzen mit ätherischen Ölen)
- heutige Rinder, die zur Fleischproduktion des Menschen genutzt werden, stammen nicht von europäischen wilden Verwandten ab, sondern vom asiatischen Auerochsen (begründet durch die Einwanderung von Asien nach Europa)
- Heutzutage ist Weizen, neben Mais und Reis das drittbeliebteste Getreide in der Welt
- Süßkartoffeln sind nicht mit Kartoffeln verwandt, es sind Windengewächse
- Kartoffeln wurden lange von Menschen verschmäht, das sie ua. nicht in der Bibel standen und merkwürdig aussahen (Ähnlichkeit der Finger von Leprakranken) – erst Hungersnöte trieben Menschen zum Kartoffelverzehr
- die ersten Pflüge (Hagenpflüge) konnten den Boden nur aufwühlen aber nicht wenden
- in Europa haben Menschen den Haselnüssen bei der Verbreitung geholfen, indem sie diese vergruben
- am Ende des 2. Jahrhunderts (101 – 200) wurde der Reisanbau bedeutend/ beliebt (vorher wurden Hirse, Sojabohnen und Schweine genutzt)
- ab dem 11. Jahrhundert (1001 – 1100) wurde Weizen ein Hauptnahrungsmittel
- „sekundäre Domestikationszentren“ werden Regionen genannt, in der die Landwirtschaft nicht gut genug belegt werden kann
- zu Beginn wurde Coca-Cola ua. aus dem Kolabaum (Afrika) hergestellt
- Australien und Neuguinea wurden erst vor 60.000 bis 50.000 Jahren vom Menschen besiedelt
- Aborigines betreiben noch immer eine umweltbewusste/natürliche Jäger- und Sammlerkultur
- Hartzweizen ist sehr eiweißreich, deswegen lassen sich damit Nudeln ohne Ei herstellen
Vorteile der frühen Landwirtschaft:
- Kinder/Eltern mussten nicht mehr Beutetierherden hinterher wandern
- viele Kinder bedeutete viel Arbeitskraft in der Landwirtschaft
- Menschen konnten sich eine Heimat suchen
- weniger Hungersnöte (nur bei Ernteausfällen)
Nachteile der frühen Landwirtschaft
Jäger 4)Jäger hier kein Unwort da Nahrungsbeschaffung notwendig und Sammler waren den Menschen, die von der Landwirtschaft 5)Landwirtschaft hier kein Unwort da noch keine Überanspruchung der Natur lebten, noch immer nahrungstechnisch überlegen. Da die Horden der Bauern allerdings immer größer wurden, konnten sie nach und nach Jäger 6)Jäger hier kein Unwort da Nahrungsbeschaffung notwendig und Sammler verdrängen, vernichten oder von der Landwirtschaft 7)Landwirtschaft hier kein Unwort da noch keine Überanspruchung der Natur, trotz vieler Nachteile, überzeugen:
- einseitigere Ernährung
- Ernteverluste durch Dürren, Überschwemmung, Kälteeinbrüche
- ungewünschte Insekten, Wildtiere auf den Feldern
- Bevölkerung wächst zu schnell
- Arbeitskraft auf den Feldern nötig (Zeitalter der Arbeit beginnt)
- Entstehung von Neid
- Böden wurden mit der Zeit unfruchtbar
- Konkurrenz wegen Anbauflächen mit Jägern und Sammlern
- Übertragung von Krankheiten durch enges Zusammenleben zwischen Menschen selbst und den Beutetiere des Menschen
Als die Nahrungsmittelproduktion weiter stieg, eine Wanderschaft immer seltener vorkam bildeten sich die ersten Kulturen. Bald wurde erstmalig eine Grenze erreicht, in der Landwirtschaft in der Lage war, Menschen und seine Beutetiere ausreichend zu versorgen.
Bildquelle: uschi dreiucker / pixelio.de