der Beginn der Landwirtschaft
Ohne all diese Bemühungen könnten die Pilze nicht mehr überleben und gehören deswegen auch zu den domestizierten 2)Domestizierung hier kein Unwort da keine Überanspruchung der Natur Arten. Manche Ameisenarten versorgen und beschützen sogar bewusst Blattläuse, um regelmäßig ihre honigartigen Ausscheidungen verzehren zu können.
Warum genau die Menschheit vor 13.000 Jahren zur Landwirtschaft 4)Landwirtschaft hier kein Unwort da noch keine Überanspruchung der Natur übergegangen ist, bleibt ein Rätsel. Über die Gründe streiten sich noch heute Agrararchäologen, denn allgemein akzeptiert wird die Tatsache, dass reine Jäger 5)Jäger hier kein Unwort da Nahrungsbeschaffung notwendig und Sammler besser ernährt waren, als damalige Bauern. Da die Landwirtschaft 6)Landwirtschaft hier kein Unwort da noch keine Überanspruchung der Natur aber mehr Menschen ernähren konnte, ist diese Form wohl im Laufe der Zeit dann doch zur Lebensgrundlage aller Menschen geworden.
Wie alles begann
Noch als Wildbeuter (Fischfänger, Beutetierfänger, Sammler aus wilden Ressourcen, die ohne menschliche Hilfe wuchsen) streiften Menschen in ihren Lebensräumen umher, wie viele andere Tiere (FAQ). Vielleicht haben manche Horden schon zu dieser Zeit gelegentlich wilde Pflanzen ausgesäht und in Trockenzeiten gegossen.
Nach der jüngsten Eiszeit vor etwa 15.000 Jahren veränderte sich das Nahrungsangebot. Es bildeten sich fruchtbare Wälder und reichlich Graslandschaften, riesige Herden aus Pflanzenfressern wurde aber seltener.
Trotzdem konnten sich Menschen gut vermehren und wurden zum Teil sesshaft. Auch dann noch, als immer mehr Wälder aus den Talgebieten verschwanden und Trockengebiete zunahmen.
Wildbeuter:
- weniger arbeiten
- bessere Ernährung
- weniger Krankheiten
- längere Lebensdauer
Irgendwann vor 13.000 Jahren veränderte sich der Umgang mit Pflanzen und Beutetieren enorm. Nun wurden Pflanzen nicht einfach nur ausgesäht, sondern auch auf bestimmte Eigenschaften geachtet und nur diese gefördert – der „echte“ Ackerbau (Grabstock und Hacke) entstand und damit die Domestizierung 9)Domestizierung = Unwort wegen Versachlichung einiger Wildpflanzen (Reis, Mais, Weizen, Hirse, etc.) zu Kulturpflanzen und einiger Beutetiere zu Nutztieren 10)Nutztiere = Unwort wegen Versachlichung und Quälerei.
mögliche Gründe der Landwirtschaft (landwirtschaftliche Revolution)
Entstehung aus der Not heraus:
nach der Eiszeit blieben viele Beutetiere fern, es mussten Pflanzen zusätzlich gesäht werden, um der Hungersnot zu entgehen
Entstehung aus religiösen oder sozialen Gründen: Kultanlagen, die gebaut wurden, brauchten Zeit und damit Nahrung für die Erbauer – diese Anlagen wollte man auch nicht einfach so wieder aufgeben
einige Nachweise der frühen Landwirtschaft
die ältesten Belege für Landwirtschaft stammen aus Vorderasien (von Jordanien, Syrien, Türkei, Irak bis zum Iran)
Jericho gilt als erste Stadt der Welt, dort konnten zum ersten Mal bis zu 2.000 Bewohner versorgt werden
In Anatolien wurde vor mindestens 8.500 Jahren bereits Landwirtschaft betrieben, schon davor existierte hier die Großsiedlung Çatal Hüyük mit 6.000 bis 8.000 Einwohnern
weitere Entstehungsgebiete der Landwirtschaft liegen in: China, Mittelamerika, den Anden und in mehreren Orten in Afrika (der Sahelzone, im tropischen Westen und in Äthiopien)
Kulturpflanzen
Zufällig bevorzugten Menschen Pflanzen, die ihren Bedüfnissen entgegen kamen:
- leichte Aussaat
- leichte Ernte (Samen bleiben lange an der Pflanze haften, Samen haben eine stabile Hülle)
- höherer Ertrag
Nach Jahrhunderten und zum Teil auch Jahrtausenden entstanden auf diese Weise Kulturpflanzen, die allein in freier Natur nicht mehr überleben können. Irgendwann erkannte der Mensch auch seine selektive Wirkung auf seine Pflanzen.
Wilde Pflanzen bevorzugen:
- schnelles Fallen der Samen
- schnelles Verstreuen der Samen
Beutetiere domestizieren (Nutztiere)
Die meisten Forscher glauben, dass der Nachwuchs der Beutetiere von Ziege und Schaf den Anfang zum Nutztier 12)Nutztiere = Unwort wegen Versachlichung und Quälerei einleitete. Menschen können mit anderen Säugetieren (FAQ) schnell eine emotionale Beziehung eingehen. Möglicherweise wurde die Mutter vom Menschen selbst getötet und deren Nachwuchs in die eigene Behausung mitgenommen.
Vorteile:
- Beutetiere verlieren ihre Angst vor dem Menschen
- umsorgte Beutetiere locken wilde Artgenossen an
- umsorgte Beutetiere bilden einen praktischen Nahrungsspeicher
Nachteile:
- benötigen selbst Nahrung
- benötigen umzäunte Gatter, um die Ernte des Menschen nicht zu gefährden
Nach und nach selektierte der Mensch auch bei seinen Beutetieren gewünschte Merkmale:
- geringere Aggressivität
- höhere Widerstandsfähigkeit
- besserer Fleisch- Milchertrag
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auf Seite 2: der Wanderfeldbau und das Wanderhirtentum
Anmerkungen
⇡1, ⇡3, ⇡4, ⇡6 | Landwirtschaft hier kein Unwort da noch keine Überanspruchung der Natur |
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⇡2 | Domestizierung hier kein Unwort da keine Überanspruchung der Natur |
⇡5, ⇡11 | Jäger hier kein Unwort da Nahrungsbeschaffung notwendig |
⇡7, ⇡8 | Landwirtschaft = Unwort wegen Übertreibung und Fragmentierung |
⇡9 | Domestizierung = Unwort wegen Versachlichung |
⇡10, ⇡12 | Nutztiere = Unwort wegen Versachlichung und Quälerei |