die Folgen der Landwirtschaft – Agrarzeitalter
Zu den Anfängen der Landwirtschaft 1)Landwirtschaft hier kein Unwort da noch keine Überanspruchung der Natur wuchs die Bevölkerung immer nur so stark, wie es die Ernährungsbasis in besonders guten Jahren erlaubte. Dies änderte sich aber, als auch die Produktivität der Landwirtschaft 2)Landwirtschaft hier kein Unwort da noch keine Überanspruchung der Natur erstmalig erhöht werden konnte.
Das Ökosystem Erde bekam die neuen Dimensionen der Beanspruchung von Stoff- und Energieflüssen durch den Menschen erstmalig im Agrarzeitalter zu spüren.
Der Mensch selbst konnte seine eigene Domestizierung nicht wahrnehmen oder bewusst beeinflussen. Aber je wichtiger Äcker und manipulierte Beutetiere waren, um so sesshafter musste er werden und seine Erträge und Beute vor anderen Tieren (Fressfeinden oder Ungeziefer 3)Ungeziefer = Unwort, wegen Abwertung ) und Unkräutern 4)Unkraut = Unwort, wegen Abwertung verteidigen.
Wissenswertes:
- der Römer Cato schrieb um 150 v.u.Z. ein Buch über die arbeitsintensive Landwirtschaft 5)Landwirtschaft hier kein Unwort da noch keine Überanspruchung der Natur „De agricultura“ ua. um die Bodenerosion zu mindern
- im 1. Jhd. n.u.Z. (1 – 100 n.u.Z.) schrieb Lucius Columella ein Buch über die schlechte Bewirtschaftung der Landgüter durch Sklavenarbeit „De re rustica„
- im Jahr 200 (200 n.u.Z.) lebte in Karthogo Tertullian: „Wir sind zu viele auf dieser Erde, die Elemente sind uns kaum Nahrung genug,..“
- um 1920 bereiste der Bodenkundler Walter C. Lowdermilk den Nahen Osten, Nordafrika und Europa, 1939 schlug er ein 11. Gebot vor: „Du sollst deine Felder vor Bodenerosion bewahren … und deine Berge vor Überweidung durch deine Herden…“
- 1864 schrieb George Perkins Marsh (amerikanische Botschafter in Italien) ein Buch „Man and Nature“ über die kahlen Hänge des Mittelmeerraumes durch Abholzung der Wälder, wodurch sich viele Kulturen vernichtet haben, bzw. vernichtet wurden – gilt als historischer Ursprung der Umweltbewegung und trug zur Entstehung der ersten Nationalparks bei
die Versalzung der Böden
Agrarzeitalter
Problem – Versalzung der Böden: durch die Bewässerung der Felder gelangte Grundwasser an die Oberfläche und verdunstete schnell in der Sonne, Salz blieb zurück (Kapillareffekt).
Um die Zeit vor 4.000 Jahren scheiterten Versuche Felder in trockeneren Gebieten (Mesopotamien) zu bewässern, entgültig. Problematisch war neben der Vertrocknung auch das abgelagerte Salz, was gerade Weizen sehr zusetzte und der Anbau deswegen nicht mehr lohnenswert war.
Einstige ertragreiche (weil noch nicht versalzene) Gebiete mutierten innerhalb von nur ca. 1.000 Jahren zu armen Provinzen. In niederschlagsreicheren Gebieten (Ägypten) halfen regelmäßige Überflutungen den Menschen für 7.000 Jahre lang das Salz wegzuspülen und immer wieder nährstoffreichen Schlamm anzureichern.
Allerdings wurde dieser Kreislauf durch den Bau des Nil-Staudamms (Bau Beginn 1960) gestoppt, der für beständige Wasserversorgung gedacht war, nun aber ebenfalls für die Versalzung und Verarmung des Bodens verantwortlich ist.
die Bodenerosion
Agrarzeitalter
Problem – Erosion: durch die Bewässerung, oder das Abholzen von Wäldern wurde fruchtbarer Boden von den Hängen aber auch Ebenen gespült. (Verlust an Bodenfruchtbarkeit)
Im antiken Griechenland (590 v.u.Z.) kam es zu Nahrungsengpässen in Athen. In der Bronzezeit war der Boden noch mindestens einen Meter dick, heute ist nur noch entweder blanker Fels oder eine magere Vegetation zu sehen.
Vor ca. 4.300 Jahren wurde über das Mittelmeer Bronze erfunden. Die Nutzung von Bronze ging einher mit erhöhtem Brennholzbedarf , der zu massiver Waldrodung führte und damit Bodenerosion stark begünstigte.
Im aniken Rom nutzte man die Hänge für die Ernährung der Zugtiere 6)Nutztiere = Unwort wegen Versachlichung und Quälerei, was ebenfalls zu Erosionen führte.
Als im frühen Rom ab 300 v.u.Z. eiserne Werkzeuge genutzt werden konnten, wuchs die Zahl der Ochsen, die die Pflüge ziehen mussten, so stark, dass noch mehr Land an den Hängen beansprucht wurde. Die darauf folgende Erosion (Boden wurde ins Tal des Tiber gespült) lies die Pontinischen Sümpfe entstehen.
Besonders große Landgüter verloren durch die mehrmals gepflügten Getreidefelder wertvolle Bodenfruchtbarkeit.
Rom importierte aufgrund von Bodenerosion um das Jahr 0 jährlich 200.000 Tonnen Getreide aus Ägypten und Nordafrika. Doch bald waren selbst Nordafrika, die Provinzen im Nahen Osten und die Kolonien um Rom durch die hohe Ertragslast von Bodenerosion betroffen.
Die Völker im Mittelmeerraum vernichteten, die auf den Hängen des Libanon einst über 5.000 Quadratkilometer bedeckten großen Zedernwälder (für den Holzverkauf) und damit auch die Bodenfruchtbarkeit der Region
In Amerika bekamen die Maya ab 250 n.u.Z. Probleme durch Bodenerosion (immer mehr Bäume wurden für Ackerflächen abgeholzt) und versuchten es durch Terrassenbau abzumildern.
Bergige Regionen in Jordanien mussten bereits vor 8.000 Jahren wieder verlassen werden, da die Bodenerosion durch den Ackerbau mit fragilen Feldfrüchten massiv verstärkt wurde.
Chinesische Landwirtschaft 7)Landwirtschaft hier kein Unwort da noch keine Überanspruchung der Natur breitete sich bei steigender Bevölkerung auf die angrenzenden Berghänge aus, was besonders starker Bodenerosion durch massive Bewässerung der Deichbauten, auslöste.
1852 starben in China durch eine der schlimmsten Überschwemmungen Millionen Menschen.
Die Anasazi Kultur im Südwester der heutigen USA holzte ab 800 n.u.Z. die gesamten Kieferwälder ab und nutzten sie als Anbaufläche für Mais (Bewässerung notwendig). Bis heute ist die natürliche Vegetation nicht zurückgekehrt.
Bereits ab 250 n.u.Z. mussten Maya Terrassen anlegen, um die Bodenfruchtbarkeit ihrer Felder zu schützen. Der starke Bevölkerungswachstum (mehrere Millionen Menschen im zentralen Tiefland des Maya-Gebietes) trieb ab 600 n.u.Z. die Bodenerosion schließlich doch voran.
Die Bodenerosion in Mitteleuropa war viel geringer, da nur gemäßigt Regen im Frühsommer fiel.