die Bibel
was Religion und Wissenschaft häufig trennt…
…ist d i e B I B E L: das einzig Wahre für die Einen und totaler Blödsinn für die Anderen. Doch selbst gläubige Menschen streiten untereinander, was genau hinter der bekanntesten Geschichte der Welt steckt. Erschwerend kommt hinzu, dass es zwei Teile davon gibt: das alte und das neue Testament – AT & NT.
Aber es gibt nicht einfach nur zwei Teile – die Bibel besteht aus mehreren Büchern, die von mehreren Menschen in unterschiedlichen Epochen verfasst wurde.
Aussagen wie:
Am Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott.
machen es für diese Webseite nicht einfach, in die Welt aus Übernatürlichen / Ungreifbaren vorzustoßen, da sich scheinbar kein Mensch zu fragen scheint, woher denn dieser Gott überhaupt kommt und warum das Wort am Anfang war und nicht er selbst usw.
Unterhält man sich mit gläubigen Menschen ohne sich dabei gegenseitig mit Worten zu bekämpfen, gibt es durchaus plausible Erklärungen für schwammige Ausdrücke in der Bibel. Denn so ist es möglich verschiedene Interpretationsmöglichkeiten zuzulassen, d.h. man kann mit diesem mysteriösen Werk sowohl Frieden predigen als auch Kriege führen.
was steht in der Bibel?
Als roter Faden gilt die Überzeugung, dass Gott und das Volk Israel einen Bund geschlossen haben. Daran glauben sowohl Christen als auch Juden. Dann spalten sich früher oder später unterschiedliche Glaubensformen voneinander ab. Nur die Christen selbst glauben zusätzlich, dass Jesus wirklich Gottes Sohn ist und seine Geburt den Beginn eines neuen Bundes (NT) auslöste.
die häufigsten Fragen an die Bibel!
Religion: Er war vor den Menschen da, deswegen kann kein Mensch sagen woher er gekommen ist. Gott ist überall.
Wissenschaft: Der Ursprung des Weltalls ist genauso wenig erfassbar, wie die Existenz Gottes. Beides war je nach Glaubensart (wissenschaftlich oder religiös) aufeinmal da. Allerdings existiert das Weltall noch heute (und ist eindeutig sichtbar), vom Gott oder Schöpfer hat man zumindest heutzutage noch nie etwas gesehen oder gehört.
Selbst der Anfang des Lebens – der sogenannten Urknall ist inzwischen kein unbekanntes Geschehnis mehr. Wissenschaftler vermuten, dass er ganz einfach das Ende eines Vorgängeruniversums war
Religion: Weil die vorhandene Natur einen Schöpfer / Errichter / Architekten braucht.
Wissenschaft: Gott hat weder die Erde noch das Universum erschaffen, denn mit wissenschaftlichen Thesen kann man immerhin viele Fragen beantworten, mit religiösen Ansichten entstehen mehr Fragen, als das sie umfassend beantwortet werden könnten. Gottes Wort war einfach nur eine Geschichte, die von vielen Menschen immer wieder neu geschrieben wurde.
Religion: Weil er den Menschen die Erde überlassen, und ihnen außerdem gut genug mit Verstand ausgeprägt hat, um zu wissen was richtig und was falsch ist.
„Als Gott die Menschen schuf, segnete er sie und sprach zu ihnen: „Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan . . .Also überließ Gott den Menschen die Erde mit aller Verantwortung.“ (1. Mose 1, 28)
Wissenschaft: Weil Gott körperlich bzw. als übernatürliches Wesen nicht existent ist. Gott ist hochwarscheinlich nur ein Gedankenskonstrukt.
Religion: Weil die Menschen für sich selbst verantwortlich sind.
Wissenschaft: Weil Gott körperlich bzw. als übernatürliches Wesen nicht existent ist. Gott ist hochwarscheinlich nur ein Gedankenskonstrukt.
Religion: Ja mit Sicherheit, denn in der Bibel steht:
„Als aber der Herr sah, daß der Menschen Bosheit groß war auf Erden und alles Dichten und Trachten ihres Herzens nur böse war immerdar, da reute es ihn, daß er die Menschen gemacht hatte auf Erden, und es bekümmerte ihn in seinem Herzen, und er sprach: Ich will die Menschen, die ich geschaffen habe, vertilgen von der Erde, vom Menschen an bis hin zum Vieh und bis zum Gewürm und bis zu den Vögeln unter dem Himmel; denn es reut mich, daß ich sie gemacht habe.“ (1. Mose 6, 5—7).
Wissenschaft: Das die Bosheit des Menschen an vielen Stellen sichtbar ist, kann man so bezeichnen. Aber warum alle anderen „Tiere vom Vieh bis zum Gewürm“ ebenfalls als bösartig deklariert werden ist unlogisch wie unsinnig.
die Bibel – verehrt und belächelt!
Kein anderes Buch (das eigentlich eine Sammlung mehrerer Bücher ist) wurde in mehr als 2.500 verschiedenen Sprachen übersetzt und jährlich 20 Millionen Exemplare in ungefähr 60 Länder verkauft.
Irgendwas Faszinierendes muss davon schon ausgehen, aber was?
Wann genau die ältesten Passagen verfasst wurden ist für einige Religionswissenschaftler noch nicht eindeutig geklärt. Bis vor kurzem ging man noch davon aus, dass erste Schriftstücke im 8. Jahrhundert v. Chr. begonnen und die letzten Schriftstücke im 2. Jahrhundert v. Chr. beendet wurden.
Woher kommt die Verehrung ?
Erklärungsversuche:
- die Bibel ist eine Bibliothek: insgesamt 73 Bücher (46 AT & 27 NT), dass sehr viele Interpretationsspielräume offen lässt
- der Schöpfungsmythos wirkt für viele Menschen sehr beruhigend und tröstlich
- die Geschichte handelt von alltäglichen Problemen des Menschen (Hoffnung, Enttäuschung, Krieg, Frieden, Verbrechen und Mord)
Auffallend ist ein Muster, dass der moderne Mensch heute noch in der modernen Psychologie anwendet – miteinander über seine Gedanken reden und dabei erörtert was „gut“ und was „schlecht“ einzustufen ist. Die Frage scheint durchaus berechtigt: Ist Gott womöglich einfach „nur“ ein höchstpersönlicher Psychologe bestimmter (gläubiger) Menschen?
So abwägig ist der Gedanke nicht, denn jeder Mensch, der schon einmal schmerzhafte Erfahrungen machen musste, beginnt in bestimmten Situationen zu beten, obwohl viele noch nicht mal wissen, wie es richtig geht. Aber das ist nach dieser Annahme völlig nebensächlich – es zählt allein das Gefühl / die Erwartung, dass vielleicht doch noch ein Wunder / etwas Unvorhergesehenes geschieht.
Was gegen den Wahrheitsgehalt der Bibel spricht!
Immer wieder behaupten unterschiedliche Verfasser der Bibel die Geschichte Jesu als Augenzeuge miterlebt zu haben. Mit heutigen Mitteln kann man aber ziemlich genau feststellen, dass beispielsweise das sehr bekannte Johannes Evangelium ganze 70 Jahre NACH dem Tod Jesu verfasst wurde.
Viele Schriftstücke wurden auch unter falschen Namen verbreitet, um sich die Aufmerksamkeit der Bevölkerung zu sichern. Beispielsweise ist mittlerweile bewiesen, dass ganze 7 der 14 Paulus-Briefe nicht vom Apostel Paulus selbst geschrieben wurden. Streit gibt es auch immer wieder darüber, ob man die biblischen Texte wortwörtlich oder ehr sinnhaft interpretieren sollte.
Der Past höchstpersönlich steht aus diesem Grund häufig in der Kritik, denn er scheint einfach zu vergessen, dass das Wort Gottes in einer Sprache und Stil formuliert wurde, die durch die jeweilige Epoche geprägt worden ist. Genaugenommen ist die Bibel damit gar nicht das Wort Gottes sondern enthält es allerhöchstens (sollte Gott wirklich existieren).
Außerdem: Einige Religionsformen glauben selbst nicht an Gott, als eine körperliche Gestalt, sondern gehen von einer Art Aura / geistigen Zustand aus, der/die in jedem Menschen zu finden ist und die einige Menschen bewusst oder unbewusst verdrängen, also nicht wahrnehmen können.
Bildquelle: H.-J. Grosche / pixelio.de