die Entwicklung der Einzeller
Vor ungefähr 4 Milliarden Jahren kühlte sich die Erde ab und bildete eine feste Erdkruste. Dann vor etwa 3,8 Milliarden Jahre kam es zu ersten Lebensformen, die sich aber von den heutigen unterscheiden. Für heutige Arten wären die damaligen Bedingungen tödlich gewesen.
Die ersten Lebewesen bestanden aus einer einzigen einfachen Zelle. Sie waren in der Lage durch ihre Nukleinsäure Informationen zu speichern und konnten Stoffwechsel vollführen. Was dann passierte ist nicht ganz klar. Man nimmt an, dass diese Zellen spontan von DNS „infiziert“ wurden.
Solche einzelligen Lebewesen existieren noch heute auf der Erde. Sie werden Extremophile genannt, weil ihnen Gifte nichts anhaben können. Sie sind sogar in der Lage Gifte für sich selbst zu nutzen, denn sie benötigen keinen Sauerstoff. Extremophile leben:
- im kochenden Wasser der Geysire
- unter einer kilometerdicken Eisschicht in der Antarktis
- in ätzenden Säuretümpeln
- sogar im radioaktiven hochgiftigen Abfall
- im Basaltgestein
- im Ozean an Stellen wo Methan austritt
- auf dem 11 Kilometer tiefen Boden der Tiefsee
- in heißer Seifenlauge
- etc.
Es ist nicht klar, ob es eine sogenannte Ur-Zelle gab, aus der sich alles entwickelt hat oder aber ob es mehrere gleichzeitig entstandene Ur-Zellen waren, die die Evolution in Gang gesetzt haben. Auf jeden Fall bildeten sich aus den Extremophilen die Prokaryoten, zu denen auch der „reitende Urzwerg“ gehört. Dieses Bakterium ist das kleinste Lebwesen der Welt. (0,0004 Millimeter groß)
Dem Menschen fallen Bakterien meist negativ auf, weil sie Krankheiten verbreiten, aber ohne diese kleinen Lebewesen gäbe es erst gar kein Leben. Denn auch im Menschen leben Bakterien, die z.B. bei der Verdauung behilflich sind.
Die Fotosynthese
Vor ungefähr 3,5 Milliarden Jahren tauchten die ersten Cyanobakterien auf. Diese Bakterien bilden einen wichtigen Schritt hin zu höher entwickelten Organismen. Es sind die ersten Bakterien, die Fotosynthese betreiben können. (Bild: Cyanobakterium mit 50 facher Vergrößergung)
Es wird Lichtenergie in chemische Energie umgewandelt, um aus Wasser und Kohlendioxid Zucker herstellen zu können. Dabei wirkt das Chlorophyll wie ein Solarkraftwerk, um die Sonnenstrahlen „einfangen“ zu können.
Durch die Fotosynthese kam es nun in der Atmosphäre zu einem dramatischen Wandel, für die meisten anderen Bakterien. Denn nun wurde durch die Cyanbaktieren Sauerstoff abgegeben und vermehrt Kohlendioxid abgebaut, was viele andere Bakterien nicht überlebten. Die heute noch schützende Ozonschicht baute sich auf.
Nun dauerte es weitere 2 Milliarden Jahre bis plötzlich Eukaryoten auf der Bildfläche erschienen. Das sind die ersten Zellen, die auch einen Zellkern besitzen, der mehrere Chromosomen beherbergt. Sie sind nun in der Lage aus ein und derselben DNS unterschiedliche Proteine herzustellen.
Ohne die Eukaryoten ist eine Höherenentwicklung nicht möglich, deswegen sind alle höheren Lebewesen Eukaryoten. Dazu gehören z.B. Algen, einzellige Pilze und das Pantoffeltierchen sowie die Amöbe.
Bildquelle: (Titelbild) Jens Goetzke / pixelio.de