der Veganismus
Der Veganismus ist eine erweiterte Form des Vegetarismus, in der nicht nur die eigene Ernährungsweise im Fokus steht, auch die lebende Nutzung anderer Tiere (FAQ) wird konsequent vermieden.
Zu Beginn dieser Bewegung galten die Motive oft noch als Modeerscheinung oder Lebenstrend. Mittlerweile können immer mehr Menschen (auch Nicht-Veganer) einen ernsten Bezug dazu finden und vegane Produkte kaufen. Gründe:
- Umweltschutz
- Klimaschutz
- nichtmenschliche (FAQ) Tierethik
- nichtmenschliche Tierrechte
- Welternährungsproblematik
- gerechte Ressourcenverteilung
- Gesundheit
- nichtmenschlicher (FAQ) Tierschutz
Was ist Veganismus?
Einige Veganer focusieren nur ihre Ernährungsweise, wohingegen andere auch Bezug auf andere Ausbeutungen durch den Menschen nehmen. Dazu zählen vorallendingen folgende Tabus:
- Nutzung anderer Tiere (FAQ) als Sportgerät (reiten, Hundeschlitten, Pferdekutschen, etc.)
- Verwendung Produkte, die aus anderen Tieren (FAQ) bestehen (Pinsel, Pelz, Leder, Wolle, Seide, Federn, etc.)
- Nutzung anderer Tiere (FAQ) als Haustiere 1)Haustier = Unwort wegen Versachlichung, d.h. in der Herrschaft des Menschen, auch mit artgerechter Haltung
- Nutzung anderer Tiere (FAQ) als Nutztiere 2)Nutztier = Unwort wegen Versachlichung, um daraus Nahrungsmittel und Kleidungsstücke herzustellen
- Nutzung anderer Tiere (FAQ) als Zirkustiere 3)Zirkustier = Unwort wegen Versachlichung zu Unterhaltungszwecken
- Nutzung anderer Tiere (FAQ) als Zootiere 4)Zootier = Unwort wegen Versachlichung zu Unterhaltungszwecken, ob artgerecht oder beengt
- Konsumierung von Honig, Milchprodukte (Käse, Butter, etc.) und Eier
- Nutzung von Tierversuchen 5)Tierversuche = Unwort wegen Grausamkeit zu Forschungszwecken
- usw.
besondere Formen des Veganismus
Einige vegane Gruppierungen fokussieren ihre Ernährung noch weiter.
die Bio-Vegane Ernährung
- Ernährung nur auf biologischer Basis und z.B. Verbot von Gülle
die Fugane Ernährung
- Ernährung von Früchten, die beim Verzehr nicht zerstört werden (Obst, Nüsse, Samen)
die Vegane Rohkost
- Ernährung allein von rohem Obst, Gemüse, Pilze, etc.
Gründe für den Veganismus
Umwelt- und Klimaschutz
Die Nahrungsmittelproduktion speziell, die von Fleisch und anderen Produkten aus Beutetieren hat den größten Einfluss auf die Landnutzung, bestätigt der UNEP (Bericht Umweltprogramm der Vereinten Nationen) von 2010. Die Herstellung von menschlicher Nahrung ist ein ineffizienter Transformationsprozess, der sonst nirgends (anderen industriellen Prozessen) so zu finden ist.
Außerdem werden höhere Emissionen als bei pflanzenbasierten Alternativen verursacht. Der Anteil an vom Menschen verursachten Treibhausgasen liegt bei ca. 18% (Landwirtschafts- und Welternährungsorganisation) und die zur Tierprodution 7)Tierprodution = Unwort wegen Versachlichung und Quälerei praktizierte Entwaldung beträgt rund 12%. Die Nahrungsquellen (Fischarten sterben aus, etc.) der Weltmeere werden überansprucht und vermüllt.
Welternährung
Vegane Organisationen gehen davon aus, dass eine vegane oder vegetarische Ernährungsweise in den Industrieländern die Ernährungssituation in den Entwicklungsländern signifikant verbessern könnte.
Allerdings können Menschen viele von reinen Pflanzenfressern genutzte Nahrungsquellen nicht verwerten, z.B Gras und Heu zum Wiederkäuen. Es können auch nicht alle Weiden und Wiesenflächen in Ackerbau umgewandelt werden, wenn sie sich z.B. in Hanglage befinden oder in der Steppe.
Gesundheit bei veganer Ernährung
Vielen Menschen ist nicht bewusst, dass der Veganismus mehr als nur die Ernährungsweise umfasst, diese aber ein großer Teilbereich bildet. Und da Wasser, Pilze oder beispielsweise Salz zu den Nahrungsquellen gehören, kann diese Ernährungsweise auch nicht als rein pflanzlich bezeichnet werden.
In einigen Bereichen kann eine vegetarische Lebensweise beim Menschen zu Mangelerscheinungen führen, in anderen eine gesunde Lebensweise vorantreiben:
Bildquelle: Titelbild: Andrea Kusajda / pixelio.de
Anmerkungen
| ⇡1 | Haustier = Unwort wegen Versachlichung |
|---|---|
| ⇡2 | Nutztier = Unwort wegen Versachlichung |
| ⇡3 | Zirkustier = Unwort wegen Versachlichung |
| ⇡4 | Zootier = Unwort wegen Versachlichung |
| ⇡5 | Tierversuche = Unwort wegen Grausamkeit |
| ⇡6 | lt. Max Rubner-Institut |
| ⇡7 | Tierprodution = Unwort wegen Versachlichung und Quälerei |
Stephan
17. April 2012 @ 10:54
Hallo,
ich kann deinem Fazit nur zustimmen, ich persönlich esse gerne mal Fleisch. Ich versuche aber den Konsum in Grenzen zu halten und vor allen achte ich auf die Herkunft vom Fleisch.
Ich hoffe, dass das Bewusstsein für die Haltung und Jagt von Tieren sich in naher Zukunft ändert. Bevor es keine Fische mehr in den Meeren gibt.
Lg Stephan
Alesandra
17. April 2012 @ 14:06
Hallo Stephan
vielen Dank für deine Antwort, der Hoffnung kann ich mich nur anschließen.
LG
Alesandra
Thorsten Emberger
23. Juli 2013 @ 17:34
Ein ansich interessanter Artikel, der aber leider auf populären Irrtümern gründet. These: ohne Fleischfresser würde der Tierbestand explodieren, es wäre nicht mehr genug Platz für alle Tiere. Diese Annahme basiert auf der weit verbreiteten Jägerpropaganda, Raubtiere würden Tierbestände regulieren oder gar dezimieren. Dass diese Logik nicht zuende gedacht ist, dürfte jedem bewusst werden, der sich in Erinnerung ruft, dass über Zig- und Hunderttausende Jahre hinweg niemand den Bestand der großen Beutegreifer wie Hai, Tiger, Wolf, Luchs reguliert hat und sie dennoch nie überhand nahmen.
Der Grund dafür ist, dass Bestände durch das Nahrungsvorkommen reguliert werden. Das gilt für den Wolf ebenso wie für das Kaninchen. Weitere Regulationsmechanismen sind Krankheiten und Winterhärte.
Der Einfluss von Raubtieren auf den Bestand der Beutetiere ist hingegen verschwindend gering (liegt bei weit unter 10%), geschweige denn dass sie eine Population regulieren könnten.
Dennoch sind Raubtiere unverzichtbar. Durch das Aufnehmen von verendeten Tieren und Selektion alter, kranker und schwacher Tiere halten sie den Beutetierbestand gesund und fit. Sie beugen damit der Ausbreitung von Krankheiten vor. Die Tiere, die ihnen vorwiegend zum Opfer fallen, sind -etwas überspitzt formuliert- diejenigen, die im nächsten halben Jahr ohnehin wegen Krankheit, Verletzungen, Alter elendig gestorben wären.
Ohne Fleischfresser würde als der Tierbestand nicht explodieren, stattdessen allerdings hätten viele Tierarten mit sich ansteckenden Krankheiten zu kämpfen, würden schwer verletzte Tiere wochenlang dahinvegetieren bis sie jämmerlich verhungern.
These 2: Der Mensch wäre Allesfresser, weil er Fleisch essen / verdauen kann.
Das ist eine gewagte Theorie. Denn eine Katze bleibt Fleischfresser und wird noch lange nicht zum Allesfresser, weil sie die Getreideanteile im Katzenfutter frisst. Und ein Rind bleibt auch ein Pflanzenfresser, selbst wenn es mit dem Heu noch so viele Insekten und vielleicht sogar Reste eines zermähten Kaninchens oder Rehs mitfrisst.
Entscheidender ist viel mehr: Ist der Mensch durch seine physiologischen Eigenschaften in der Lage, ein wildes Tier zu erbeuten. Verfügt er über die entsprechende Schnelligkeit, ein Reh zu reissen, hat er die für Allesfresser typischen und notwendigen Krallen, hat er lange und scharfe Eckzähne wie Fleisch- und Allesfresser, entspricht der Säurewert der Magensäure der eines Allesfressers usw.
All das ist nicht der Fall.
Und wenn er schon nicht in der Lage ist, selbst ein Tier zu erbeuten, dann müsste ihm als Allesfresser zumindest bei einem verendeten Tier das Wasser im Mund zusammen laufen. Und nicht erst, wenn er sich erst bestimmte Teile davon rausschneiden muss, sie würzen und dann noch braten muß, um das Fleisch dann dank der dabei entsthenden Rostaromen überhaupt erst genießbar zu machen.
Das alles hat mit einem Fleisch- oder Allesfresser so rein gar nichts gemein.
Ich empfehle diesbezüglich einen Blick auf diese Tabelle zu werfen:
http://static.wixstatic.com/media/cbbf5a_41794b064c817c791576e6d853bdf419.jpg_srz_705_705_75_22_0.50_1.20_0.00_jpg_srz
Der Mensch ist ein Pflanzenfresser (siehe Tabelle). Das schließt nicht aus, dass der Organismus in der Lage ist, Fleisch, Papierservietten oder Eierschalen zu zersetzen. Gesundheitsfördernd ist das für einen Pflanzenfresser aber alles nicht.
MfG,
Thorsten
Alesandra
25. Juli 2013 @ 17:47
Vielen Dank dass sie sich so ausführlich mit dieser Thematik befasst haben, in einigen Punkten stimmen wir vollends überein, in anderen gehen die Meinungen weit auseinander.
Es geht mir nicht darum grundsätzlich recht zu behalten, sachliche Diskussionen helfen natürlich auch mir von populären Irrtümern abzusehen. Deswegen sage ich gern etwas zu Ihrer Darstellung.
Da haben Sie mich durchaus erwischt, es sieht in meinem Artikel so aus, als wäre das Raubtier der alleinige Grund für „optimale“ Pflanzenfresser-Populationen, das stimmt natürlich nicht, das muss ich dringend nocheinmal überarbeiten. siehe
So gewagt halte ich diese These allerdings nicht, obwohl ich auch hier zugeben muss, die Grenzen zu schwammig formuliert zu haben. Ich vergleiche an dieser Stelle den Menschen mit den Schimpansen, nicht nur weil sie eng miteinander verwandt sind, sondern weil sie ab und an Fleisch verzehren, (ich deswegen lieber vom gelegendlichen Fleischfresser spreche) sogar hin und wieder gemeinsam jagen, aber darauf nicht in der Hinsicht angewiesen sind wie der typische Fleischfresser (Katze).
Das Katzenfutter, was wir gemeinhin unseren Hauskatzen anbieten ist sowieso nicht sonderlich gesund , auch wenn sich das viele überzeugte Veganer darüber freuen, die Katze bleibt Fleischfresser, genau wie die Kuh als Pflanzenfresser, die bestimmt eine Menge an Insekten mit verdilgt.
An dieser Stelle muss ich Ihnen schon sehr widersprechen. Denken Sie bitte zuerst daran, dass wir nicht die einzigen Tiere sind, die Werkzeuge für die Nahrungsbeschaffung zu Hilfe nehmen, natürlich ist diese Zuhilfenahme nicht mal im Ansatz so effektiv wie die unsere, aber es gibt sie.
Alleine ist ein Mensch sicher nicht in der Lage zu jagen, aber schauen wir uns nur die wenigen Urstämme auf der Erde an, sie jagen immer noch mit für den Menschen sehr einfache Hilfsmittel sehr effektiv. Sie können es, weil sie ihre Beutetiere in der Hitze bis zum Hitztod jagen können, weil sie selbst durch das Schwitzen eben nicht überhitzen.
Um ein Beutetier zu töten muss man eben nicht unbedingt so schnell sein wie ein Gebard oder so kraftvoll wie ein Tiger. Wer nicht dringend auf Fleisch angewiesen ist wie der Mensch, braucht all diese Fähigkeiten ja auch nicht, wozu? Er hat ja pflanzliche Alternativen.
Dieses Argument ist mir schon häufig begegnet, ich empfinde es als typische Veganer Probaganda, denn auch wenn der Mensch ganz klar auch nur ein Tier ist, er hat Eigenschaften, die viele andere Tiere nicht haben, dazu gehören z.B. gesellschaftlich / moralische Aspekte. Gehen wir ein paar Jahrtausende zurück, gab es für Fleisch mit Sicherheit keine Hygiänestandards und schauen wir uns wieder heutige „Urstämme“ an, wie es sie in Afrika beispielsweise noch gibt.
Wird dort Fleisch oder Fisch zubereitet, dann stinkt es zuweilen schon mal für den europäischen Gaumen bestialisch, dennoch wird es dort ohne Murren verzehrt, nach dem es stundenlang untern Tisch oder in der Sonne gelegen hat. Von Viren und Baktieren hat man dort noch nie etwas gehört. Und als Nicht-Mediziner würde ich auch ganz stark vermuten, dass solche Mägen viel widerstandfähiger sind als die unseren.
Denken Sie bitte auch an die sogenannten Aussteiger auch verwöhnte Europäer, die die Zivilisation aus welchen Gründen auch immer satt haben, sie ernähren sich auch schon mal von Straßenopfern, die mit Sicherheit nicht wie in einer 6 Sterne-Küche anmuten.
Ich bin deswegen davon überzeugt, dass wir uns vor altem Fleisch deswegen nur so ekeln, weil es uns anerzogen wurde. Schon als Kind wird man zurecht gewiesen, doch nicht vom Boden zu essen.
Dass Fleisch nur in gebratenen Zustand genießbar für den Menschen ist, ist in meinen Augen noch so ein veganer Irrtum, der sich hartnäckig hält. Der rohe Verzehr ist natürlich möglich, auch heute noch. Das sogenannte Gehakte „kleingehaktes rohes Fleisch vom Schwein oder Rind“ mag da das typischte Beispiel dafür sein. Es gibt aber noch viele andere Beispiele gerade wenn es um andere Sitten anderer Länder geht.
Auch das ist in meinen Augen eine anerzogene Eigenschaft des Menschen und keine angeborene.
Vielen Dank für die gelinkte Tabelle, allerdings ist sie in meinen Augen mit einigen massiven Fehlern belastet. http://www.only-one-world.de/warum-menschen-gelegentliche-fleischfresser-sind/
Die wichtigsten Unterschiede zwischen gelegentlichen Fleischfressern und Pflanzenfressern sind nämlich die Zähne, was in der Tabelle leider gänzlich fehlt. Typische reine Pflanzenfresser haben „hypsodonte Zähne“, die ständig nachwachsen und zu Problemen führen, wenn sie nicht richtig abgenutzt werden, wohingegen Fleischfresser und gelegentliche Fleischfresser (Menschen) „brachyodonte Zähne“ haben, die nach dem Verlust des Milchgebisses (Zahnwechsel) nicht nachwachsen und deswegen auch nicht abgenutzt werden müssen, um eine Fehlstellung zu vermeiden.
Des Menschen Eckzähne sind in der Tat klein, sie haben sich zurückgebildet, was vielleicht einmal sogar dazu führen wird, dass sie irgendwann mal Fleisch in den Massen nicht mehr verdauen können, aber derzeit ist es noch möglich und das zeigen auch die kleinen aber SPITZEN Eckzähne des Menschen, mit denen er Fleisch herausreißen kann, ob nun roh oder gebraten. Schauen Sie mal hier http://www.only-one-world.de/unterschied-pflanzenfresser-fleischfresser/
Der Mensch ist auch ein Pflanzenfresser, keine Frage, deswegen stimmt er auch in vielen Dingen mit denen reiner Pflanzenfresser überein. Aber das er bewusst töten kann, dass er ein Jäger ist, dass er das abgeschwächte Gebiss eines Fleischfressers hat, usw. sprechen etwas anderes aus, zumindest in meinen Augen.
Ob der Mensch nun reiner Pflanzenfresser ist oder nicht, ist für mich ja nur in der Weise wichtig, weil ich aufzeigen möchte, dass selbst der Mensch ein Teil vieler Nahrungsketten ist und sich demzufolge weder aussparen soll / muss (Verbot aller tierischer Kost und Nebenprodukten) noch der Halbgott an sich ist (maslose Fleischfresserei).
Ich möchte Ihnen selbst deswegen nicht absprechen, den Menschen als reinen Pflanzenfresser zu betrachten. Zumal wir in der Hinsicht ja sicher übereinstimmen, dass es nicht richtig ist in derarter Weise Fleisch in sich hineinzustopfen…
Die Tabelle ist sehr interessant, ich habe mich sogleich aufgemacht sie mal aus meiner Sicht aufzustellen, als Mediziner würde mir das sicher leichter fallen, allerdings sollen die Artikel auch nicht zu kompliziert wirken…
MfG
Alesandra
Thorsten Emberger
26. Juli 2013 @ 22:34
Auch als überzeugter Veganer bin ich über den Getreideanteil im Katzenfutter nicht froh. Fleischfressende Haustiere und der damit einhergehende Konflikt hinsichtlich der Tierrechte sind aber wieder ein Thema für sich. Das will ich hier nicht auch noch anreissen.
Mensch benutzt Werkzeuge um zu jagen:
er benutzt sie nicht nur, sondern er ist zwingend darauf angewiesen. Mit bloßen Händen ist er -anders als ein Fleischfresser- chancenlos. Aber auch die Fähigkeit Werkzeuge herzustellen, macht aus dem Menschen keinen Fleischfresser. Der Logik kann ich nicht folgen. Wenn man -um das zu veranschaulichen- die Geschichte bis zur Erfindung des Speers und von Jagdwaffen zurückdreht, war der Mensch also bis zu diesem Tag Planzenfresser, und weil er sich durch Werkzeuge die Möglichkeit geschaffen hat, Tiere zu erlegen, wurde er am Folgetag zum Allesfresser ?
Da ist die Theorie mit den Werkzeugen der falsche Ansatz, zudem liesse sie sich mit vielen vergleichenden Beispielen (die mal mehr, mal weniger hinken) ad absurdum führen.
Völlig unbestritten ist:
Der Mensch kämpfte damals ums Überleben (wie es das manche Völker auf der Erde heute noch tun) und daher ist es nur allzu nachvollziehbar, dass man um alles froh war, was den Hunger stillen konnte.
Siehe auch den beginnenden Milchkonsum. Fettreich, sättigend und daher sehr begehrt, gleichwohl sich der Organismus dem erst über Jahrtausende hinweg anpassen musste. Und bis heute ist die -ansich völlig normale- Laktoseunverträglichkeit weit verbreitet. Auch wenn wir also heute die Möglichkeit geschaffen haben, Milch in großen Mengen zu produzieren und zu konsumieren sind wir deswegen noch lange keine natürlichen Milchtrinker. Für gewöhnlich endet das -wie bei jedem an der Mutter säugenden Tier- mit der Entwöhnung.
Womit wir bei den gesellschaftlichen Normen und dem angbelich dadurch bedingten Ekel vor altem Fleisch wären.
Ich empfehle mal folgende Versuchsanordnung: bieten Sie einem Kleinkind, noch unbelastet von Hygienestandards und erzieherischer Richtungsweisung, ein lebendes Huhn an.
Fleisch- und Allesfresser würden darauf mit ihrem Tötungsinstinkt reagieren. Aber gut, wählen wir eine vereinfachte Versuchsanordnung: Bieten sie dem Kleinkind das Huhn frisch geschlachtet an.
Immer noch keinen Appetit ? Letzte Möglichkeit: Das Huhn durch den Fleischwolf drehen und verzehrfertig anbieten. Spätestens jetzt muß das Kind zugreifen, wenn es Fleisch- oder Allesfressergene hat. Nichts davon wird eintreffen. Das ist die angeborene, und eben nicht anerzogene Eigenschaft !
Als Betreiber einer Wildtierauffangstation erlebe ich im Vergleich dazu jeden Tag die Reaktionen von echten Raubtieren auf Fleisch. Der Unterschied zum Menschen könnte größer gar nicht sein.
Und selbiges trifft auch auf das Gebiss zu, denn ein „abgeschwächtes Gebiss eines Fleischfressers“ kann ich beim Menschen nun beim besten Willen nicht erkennen. Zähne, Stellung der Zähne, Mundöffnungswinkel, Möglichkeit zum seitlichen Bewegen des Unterkiefers (was Fleischfresser nicht können), abgeflachte Backenzähne, der Scherbiss beim Fleischfresser im Gegensatz zu uns… die „Konstruktion“ könnte gegensätzlicher nicht sein.
Meine Recherchen haben im Übrigen ergeben, dass man dem Pflanzenfresser nicht pauschal hypsodonte Zähne zuordnen kann. Das ist sicher zutreffend auf Nager und Rauhfutterverwerter, die sich auch von Trieben, Ästen und harter Rinde ernähren. Klassisches Beispiel dafür der Biber. Selbstverständlich müssen die nachwachsen.
Aber nicht jeder reine Pflanzenfresser ist durch hypsodonte Zähne gekennzeichnet. Und da der Mensch zwar Pflanzenfresser ist, sich aber nicht von zu zerkauender Baumrinde ernährt, wären nachwachsende Zähne auch eher ein Problem als Notwendigkeit.
Ich weiss nicht wie weit unsere Übereinstimmung reicht, denn für mich ist es weniger relevant in welcher Weise und in welcher Menge der Mensch „Fleisch in sich hineinstopft“.
Zu klären ist viel mehr: hat er überhaupt das Recht, seine Ernährung ohne Notwendigkeit auf die Ausbeutung und gewaltsame Tötung von empfindsamen Lebewesen zu gründen. Für mich ist die Antwort darauf eindeutig. Was aber auch wieder ein anderes Thema ist.