Chemtrails
Das Wetter war früher anders. || Die Wolken sehen gar nicht mehr natürlich aus.
Diese und ähnliche Aussagen wurden wohl erstmals in Kanada und in den USA in den 90igern verbreitet, da genau dort intensive Forschungen zu Climate Engineering gestartet wurden.
Es ist kein Zufall, dass genau zu dieser Zeit die Verschwörungsideologie über Chemtrails ihren Anfang nahm und man direkt sichtbare Streifen am Himmel in praktische Versuche hinein interpretierte.
Im deutschsprachrigen Raum erfuhr die Öffentlichkeit von Chemtrails 2004 durch den Bericht „die Zerstörung des Himmels.pdf“, erst so richtig, vorher wurden Diskussionen fast ausschließlich im englischsprachigen Raum geführt.
Leichtgläubige Menschen sind für einfache Erklärungen viel empfänglicher, als für die oft komplizierteren, tatsächlichen Sachverhalte und Zusammenhänge in Physik, Wetter, Klima und Luftfahrt.
Als der Vulkan Pinatubo 1991 ausbrach und seine Asche weltweit für eine Abkühlung sorgte, veränderte sich nicht nur die Region, sondern auch die Wissenschaft und Gesellschaft.
ab 2004 - die Kernaussage von Chemtrails in Deutschland
- einfache Methode: „schaut in den Himmel – seht die Streifen“
- Chemtrails sollen die Klimakatastrophe beeinflussen
- das Welsbach-Patent wird als Beweis angesehen, obwohl ein Patent absolut keine praktische Nutzung impliziert
- in den Chemtrails soll Schwefel enthalten sein
- in der Wissenschaft wurde die Schwefelausbringung aber nur theoretisch diskutiert
- Wettermanipulationen (nicht Klima, da noch komplexer) bis heute kaum bis gar nicht erfolgreich, aber allein die Existenz dieser Methoden reicht aus, um als Beweis durchzugehen; obwohl die Chemtrail-Gläubigen selbst von einer Klimamanipulation sprechen/ausgehen – Wetter und Klima werden jeweils für die Ideologie gleichgesetzt oder verdreht
- Flugzeugdüsen sind allein für die Ausbringung von Chemtrails zuständig (Insektenvernichtung, Ölauflösung nach einer Katastrophe, Luft zu Forschungszwecken, etc. werden konsequent ignoriert)
Die Verschwörungsideologie „Chemtrails“ bildete sich also aus den real existierenden Überlegungen (in der seriösen Wissenschaft (Climate Engineering genannt) womöglich die Klimakrise abmildern zu können, heraus.
2012 diskutierten Klima-Ingenieure zwei verschiedene Ansätze:
- das Einfangen oder Wegsperren von CO2
- die Sonneneinstrahlung verringern
2018 kam marines Climate Engineering hinzu:
- Algenpopulation künstlich erhöhen für mehr CO2-Bindung
- durch bestimmte Mineralien die Versauerung der Ozeane verhindern
Bisher waren Forschungen dazu wenig vielversprechend. Keine der Theorien bzw. kleinen Experimenten am Boden (z.B. Algendüngung) und im Himmel (über dem Pazifik) konnten das gewünschte Ziel umsetzen.
später - Fremdeinflüsse zu Chemtrails bis 2011
Da es im deutschsprachigen Raum zu Beginn viel weniger Material zu Climate Engineering gab, bastellten Verschwörungsgläubige andere Ziele hinzu:
- die Reduzierung der Menschheit
- Gedankenmanipulation
- das Verstecken von Ufos
- das Verstecken von Nibiru (Planet)
- usw.
Rechte und Extremistische Gruppen (Esoterik, Homöopathie, etc.) tauchten schnell zwischen Chemtrail-Gläubigen auf. Sie alle fanden/finden Gemeinsamkeiten im Schüren von Ängsten, dem Erzeugen eines einfachen Feindbildes und dem daraus folgenden Ausleben von Hass.
Das eigentliche Ziel der Forscher, durch Climate Engineering das Klima zu verändern (Klimakrise), wurde nun auch im deutschsprachigen Raum zur Kernaussage der Verschwörungsgläubigen, obwohl sie alle bis heute Klima und Wetter nicht unterscheiden können.
Chemtrails sind damit meistens Geoenginering und dessen Teilbereich Climate Engineering (also eine Mischung aus Cloud Seeding, Kondensstreifen, HAARP, SRM: SCoPEx und SPON u.a.) in einem.
ab 2011 - Chemtrails sollen seriöser wirken
- am besten den negativ besetzten Begriff „Chemtrails“ streichen
- Veränderungen am Himmel sollen mit Geoengineering verbunden werden (nicht mit Climate Engineering (nur ein Teilbereich des Geoengineering aber themenrelevant) oder Luftfahrt, usw.),
- offizielle Dokumente (Regierung, Kieler Studie, Bundeswehr, Tab-Bericht usw.) werden als Beweise für Geoengineering herangezogen, obwohl es sich um theoretische Studien handelt
Das typische Spinner-Image, welches bei Chemtrail-Gläubigen noch zu Anfangszeiten der Bewegung richtig war, kann jetzt kontraproduktiv wirken, da sich Gläubige nun auf real, existierende Dokumente beziehen können. Diese werden zwar bewusst falsch- bzw. fehlinterpretiert, aber sie haben im Gegensatz zu „Gedankenmanipulation, Vergiftung der Menschheit, etc.“ einen realen Ansatz.
Wir müssen bedenken: Es sind Menschen, die auf Fehlaussagen zu Bereichen hereinfallen, in denen sie sich nicht auskennen, hier insbesondere zu Geoengineering, Kondensstreifen und Wetter. Wir alle haben Bereiche, in denen wir uns nicht auskennen. Quelle: chemtrail-fragen.de
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