die Reise zu anderen Planeten
die Faszination der Super-Erden!
Als Super-Erden bezeichnet man erdähnliche Gesteins-Planeten, die eine viel größere Masse, als die Erde aufweisen. Vor kurzen glaubten Wissenschaftler noch, dass bei zunehmender Größe der Planeten die Wahrscheinlichkeit, ein unbewohnbarer Gasriese zu sein, dramatisch steigt. Heut weiß man aber, dass Super-Erden die 10fache Masse der Erde haben können.
Völlig unklar sind hingegen noch die Bedingungen auf solchen Supererden. Interessant ist der Stern Gliese 581, um den zwei Planeten kreisen, die sich wie die Erde auch in einer habitablen Zone befinden.
Die habitable Zone:
Als habitable Zone gilt der Bereich, innerhalb dessen ein Planet Wasser haben kann. Es darf auf seiner Umlaufbahn also weder zu heiß (z.B. Merkur in unserem Sonnensystem) noch zu kalt (z.B. Neptun in unserem Sonnensystem) sein, da flüssiges Wasser eine der Grundvorraussetzungen für Leben ist.
Es ist aber nicht möglich die Galaxie stur nach diesen Zonen zu durchsuchen, denn nicht alle Planeten, die sich darin befinden, bringen zwingend die Voraussetzung für Leben mit. Beispielsweise ist ein Planet des Sterns Gliese 581 dennoch viel zu heiß und auf einen anderen herrschen wohl zu starke Gravitationskräfte.
weitere lebensfremde Bedingungen von Exoplaneten:
- Planet umkreist seinen Stern mit viel zu hoher Geschwindigkeit
- Planet weist immensen Druck durch seinen dichte Atmosphäre auf
- Planet besitzt eine zu dünne Atmosphäre
- Planet besteht nicht aus einer festen Oberfläche
- Planet besitzt keine atembare Atmosphäre
- usw.
Die Reise zu Gliese 581 g!
Mit „nur“ 20 Lichtjahren Entfernung (= 188 Trillionen Kilometer ) gilt der Exoplanet Gliese 481 g als erdnächster Planet, auf dem Leben möglich sein könnte. Es ist demnach ein beliebtes Reiseziel der Wissenschaft. Doch wie lange würde die Reise zu dem neuen Planeten dauern?

Nach derzeitigen Entwicklungsstand würde die Reise mit einem Space Shuttle (Balken 3) bei einer Geschwindigkeit von 28.200 km/h rund 750.000 Jahre dauern. Ein Mensch müsste 3mal länger reisen, als es die gesamte Menschheit überhaupt auf der Erde gibt.
Mit ca 121.000 km/h ist der New Horizons das derzeit schnellste von Menschen gebaute Gefährt. Allerdings handelt es sich nur um eine Raumsonde (Balken 2), die immerhin noch 180.000 Jahre benötigen würde, um Gliese 581 g zu erreichen.
Zukünftige Sonden ähnlich dem japanischen Ikaros, könnten durch Lasertechnik auf stolze 322.000 km/h beschleunigt werden, was die Reisedauer um „nur“ noch 67.000 Jahre verkürzen würde (Balken 1).
Wird eine Reise zu anderen Planeten jemals möglich sein?

Angesichts dieser Zahlen ist es verständlich ehr pessimistisch in diese Richtung zu denken.
Wissenschaftler, die sich intensiv mit diesem Thema beschäftigen sind dennoch davon überzeugt, dass interstellare Reisen einmal möglich sein werden. Sie gehen dabei von einer Zeitspanne von 100 bis 150 Jahren aus, in der die menschliche Technik noch reifen muss.
Das Hauptproblem liegt aber nicht an der Technik selbst, sondern an den gigantischen Kosten, die es zuerst zu senken gilt. Ist das erst einmal möglich, dann wird sogar noch in diesem Jahrhundert eine Sonde über unser Sonnensystem hinaus geschickt werden können.
Bis der erste Mensch mögliche fremde Welten entdecken kann, braucht es allein 30 bis 50 Jahre, um ein geeignetes Raumschiff zu konstruieren. Hier liegt die Herausforderung vorallendingen darin ein geschlossenen Ökokreislauf zu integrieren, damit die Besatzung für Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte außerhalb der Erde überleben kann.
Dann werden Menschen sich auf die ersten Reisen zu den nächsten Sternen wagen, ähnlich wie im 16. Jahrhundert Seefahrer in die Neue Welt aufgebrochen sind. Interstellare Resien wird es definitiv geben.
Wie schon der große russische Weltraumforscher Konstantin Tsiolkovsky sagte: „Die Erde ist die Wiege der Menschheit, aber welches Kind bleibt schon ewig in seiner Wiege?“ Zitat Nick Spall Raumfahrtexperte
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