Wildtier gefunden? Was tun…
Wildtierauffangstationen in Deutschland
Viele Menschen wissen gar nicht, dass sie laut Bundesnaturschutzgesetzt dazu berechtigt sind verletzte, hilflose oder kranke Wildtiere aufzunehmen, sofern diese nicht mit dem Jagdrecht 1)Jäger = Unwort wegen Mord kollidieren. Achten Sie immer darauf, ob das betreffende nichtmenschliche Tier (FAQ) auch wirklich in unmittelbarer Gefahr ist!
bundesweite Anlaufstellen:
- Eichhörnchen www.eichhoernchen-schutz.de
- Fledermäuse AG Fledermausschutz BW e.V.
- Hasen, Kaninchen www.feldhasen.de
- Igel www.pro-igel.de
- Marder www.marderhilfsnetz.de
- Mauersegler www.mauersegler.com
- Rehe www.rehkitzhilfe.de
- Rehe und Wiederkäuer www.rehkitzrettung.de (Damwild, Hirsch, Sikawild und Mufflon)
- Wildvögel www.wildvogelhilfe.org
„Tierliebe“ ist nicht immer angebracht!
Beim Spaziergang passiert es öfter mal, dass am Wegesrand z.B. junge Rehe oder Hasen aber auch Eichhörnchen gefunden werden. Viele junge nichtmenschliche Tiere (FAQ) sind tatsächlich nicht in akuter Gefahr, wenn sie kauernd auf ihre Mutter warten. Im Gegenteil, erst der fremde Geruch bringt manches von ihnen erst in Lebensgefahr. Aber selbst wenn es die Mutter trotzdem noch aufnimmt, können es jetzt Beutegreifer viel leichter aufspüren.
Erschreckend
Mehr als 2/3 der vermeintlich gut gemeinten Hilfestellungen enden für das andere Tier (FAQ) tödlich. Problematisch ist oft auch die Rückführung in den jeweiligen Lebensraum. Gerade junge andere Tiere (FAQ) prägen sich auf den Menschen und halten sich im erwachsenen Alter nicht mehr von ihnen fern.
Anschauen aber nicht sofort anfassen!
Auch wenn es wirklich gut gemeint ist, sollte man sich im Zeifelsfall erst Rat suchen und dann handeln. Nur bei Menschen die sich ausreichend gut damit auskennen, steigt die Überlebenschance der vermeintlich Geretteten bis auf 70 %, bei Privatpersonen läuft die Überlebenschance hingegen gegen 0%. Grund ist allerdings nicht die falsche oder unangebrachte Führsorge, sondern die fehlende Erfahrung, dass Findelkind wieder auf die Freiheit vorzubereiten.
Bitte nicht einfach mitnehmen!
Art
Beschreibung
Das Rehkitz wartet naturbedingt stundenlang fast regungslos auf seine Mutter. Da es geruchlos ist, haben Beutegreifer fast keine Chance es aufzuspüren. Anders ist es, wenn der Mensch es berührt. Die Mutter nimmt es oft zwar trotzdem noch an, aber nun geht von Beutegreifern eine akute Lebensgefahr aus. Die Mutter besucht ihr Kind mehrmals täglich – es ist also nie ganz allein!
Jungtiere des Waldkauzes haben kräftige Krallen mit denen sie auf Bäume klettern können, solange ihre Flügel noch nicht richtig ausgebildet sind. Sie werden auch außerhalb des Nestes von ihren Eltern solange gefüttert, bis sie sich selbst ernähren können.
Junge (Feld)hasen sind neben jungen Rehen die häufigsten Wildtiere, die Menschen irrtümlich mit nach Hause nehmen. So auch dieser kleine Kerl. Hasen sind Säugetiere und gehören der Ordnung der Hasenartigen an. Junge Hasen bekommen in der Regel nur einmal Besuch von ihrer Mutter am Tag. In der Regel gilt: Bitte grundsätzlich weder anfassen oder mitnehmen! Besser ist es die Situation von weitem beobachten und nur im akkuten Notfall eingreifen!
Junge Füchse müssen ebenfalls einige Zeit allein verbringen, nämlich dann, wenn ihre Mutter auf Nahrungssuche ist. Füchse gehören zur Ordnung der Beutegreifer.
Wann ist die Mitnahme berechtig?
Eine Mitnahme von jungen nichtmenschlichen Tieren (FAQ) ist oft nur dann berechtigt, wenn eine Verletzung erkennbar ist oder das betreffende Tier deutlich abgemagert oder geschwächt aussieht. Im Zweifelsfall besser liegen lassen, vorallendingen wenn man selbst keine Erfahrung bzw. keine kompetenten Menschen kennt, die die Pflege übernehmen können.
Bildquelle: junges Kaninchen © Sabine Geißler / pixelio.de