Singvögel im Winter
Im Winter kommt es oft zu kontroversen Diskussionen, die sich mit der Frage beschäftigen, ob der Mensch Singvögel im Winter unterstützen soll oder nicht. Diese Webseite stimmt eindeutig für „Ja“ und zwar aus den folgenden Gründen:
- viele Landschaftsflächen (Gärten, Parks, Acker, etc.) bieten durch die Nutzung des Menschen nicht ausreichend Nahrung
- eigentliche Zugvögel wie z.B. die Amsel bleiben mittlerweile auch im Winter in Europa
- bekannte Nahrungsplätze werden von vielen verschieden Arten bei richtiger Körnerwahl besucht
- starke Winter nehmen in Europa zu
Einige Forscher sind der Ansicht Singvögel im Winter nicht zu unterstützen:
- es werden vermehrt Beutegreifer angelockt
- es fehlen Studien darüber, wie sich die vom Menschen angebotene Nahrung auf die Vögel auswirkt (möglicherweise Fortpflanzungsschwierigkeiten)
- schwache Vögel überleben wahrscheinlicher den Winter und geben ihre schwachen Gene an Nachkommen weiter
- Nahrungsplätze können die Ausbreitung von Krankheiten durch Bakterien, Viren und Parasiten fördern, Hygiene wird kaum eingehalten
- die Hilfe bekommen nur wenige Arten, die meist nicht mal bedroht sind
Und genau weil exakte Studien fehlen, stimmen die meisten Forscher mittlerweile für die Zusatznahrung, auch dann, wenn es sich nicht um bedrohte Arten handelt.
Damit man Singvögel im Winter angemessen unterstützen kann, braucht es eine passende Auswahl der Körner und der richtige Zeitpunkt, ab dem man Singvögel unterstützt.
Die Körner müssen vor der Witterung geschützt werden und sollten nicht in der Nähe von Glasscheiben liegen, da Vögel dieses Hinternis oft zu spät erkennen und dagegenprallen könnten.
Sperlinge, Finken und Goldammern bevorzugen Sonnenblumenkerne, die man auch als Mischung im Handel erwerben kann.
Rotkehlchen, Meisen, Amseln und Zaunkönige sind nur mit ungeschwefelten Rosinen, Obst, Haferflocken oder Kleie zu begeistern. Im Handel gibt es dafür auch passende Meisenknödel oder Meisenringen.
Wichtig: Salzhaltige Speisereste, Speck oder gar Salzkartoffen sowie Brot sind für Singvögel ungeeignet, da es im Magen aufquillt und zu gesundheitlichen Schäden führen kann!
Sobald die Nachttemperaturen um die 0 Grad betragen ist eine Unterstützung der Singvögel sinnvoll, denn ab diesen Zeitpunkt steigt der Nahrungsmittelbedarf der Vögel außerdem gewöhnen sie sich gleichzeitig auch schneller an die bereitgestellten Nahrungsstellen.
Singvögel auch im Sommer unterstützen?
Ein unter Experten sehr umstrittenes Thema – selbst im Winter sollen die meisten Vögel genügend Nahrung vorfinden, um zu überleben. Nur eine gefrorene Eisdecke oder dicke Schneeschicht soll Vögel daran hindern, sich angemessen ernähren zu können.
Was man noch beachten sollte!
- bitte niemals zufällig / einmalig Vogelnahrung zur Verfügung stellen, da sich Vögel darauf einstellen
- VORSICHT: Meisknödel mit Plastiknetzen vermeiden, weil große Vögel das Netz komplett verschlucken können !
- bitte keine Ambrosia-Pflanzen bereitstellen, meist verunreinigte Nahrung, die für Allergien verantwortlich gemacht wird
- Vogelnahrung kann auch selbst hergestellt werden, z.B. Meisenknödel und Futterglocken des Nabu
- leider gelten Tauben vielerorts als Plagen 1)Plagen = Unwort wegen Abwertung, die Versorgung dieser Vögel stellt eine Ordnungswidrigkeit dar
- bitte den Garten nicht cleanisch säubern, damit Vögel Insekten jagen können u.a.
Bildquelle: Titelbild (Blaumeise): Raphaela C. Näger / pixelio.de, Goldammer: uschi dreiucker / pixelio.de; Grünfink: Angelika Wolter / pixelio.de
Kelli
3. Oktober 2011 @ 17:09
Das Bild sieht toll aus oder? Ich freue mich schon sehr auf den kalten Winter und wir den Vögeln wieder das Fressen an die Bäume hängen. Ich schaue dann immer gerne aus dem Fenster und beobachte das große Speisen.
Alesandra
4. Oktober 2011 @ 08:54
Bin immer sehr erstaunt über Menschen, die sich auf den Winter freuen. Mir ist es definitiv zu kalt. :)
Aber klar – den Winter braucht es genauso, wie den Sommer.
Auch Ich sitze dann ab und an Still vorm Fenster und schau den kleinen wenigen Fliegern beim Speißen zu – das ist wirklich was entspannendes.
LG
Alesandra
Soni
4. Oktober 2011 @ 23:32
Ja, da gehen die Meinungen zum Teil weit auseinander. Ich bin jedoch auch eindeutig für eine Fütterung der Vögel bzw. füttere auch noch zusätzlich die Eichhörnchen sobald der Boden gefroren ist. Der Mensch greift so viel in die Natur ein, warum sollte man gerade bei der Unterstützung der Tiere im Winter dann aufhören.
LG Soni
Alesandra
5. Oktober 2011 @ 09:07
Genau, warum können wir nicht auch mal positiv eingreifen, wenn wirs doch sowieso schwer lassen können?
Leider gibt es bei uns keine Eichhörnchen mehr, dafür aber Füchse und Rehe. Diese haben im Winter extra Futterstellen, aber von unseren ansässigen Jägern.
Gar nicht so einfach sich da zu entscheiden, ob man diese Stellen so lässt oder doch besser entfernt…
LG
Alesandra
Soni
5. Oktober 2011 @ 10:48
So lange der Mensch so extrem die Natur zerstört und die Umwelt vergiftet verstehe ich die großen Diskussionen um ein paar zusätzliche Körner für die Vögel absolut nicht. Die Menschen sollten sich mal um wichtigere Dinge Gedanken machen.
Bei uns gibt es noch sehr viele Eichhörnchen, nicht nur bei uns im Garten am Wald. Es tummeln sich auch viele in der Stadt in Parks und auf Friedhöfen.
Futterstellen für Rehe und Füchse von den Jägern gibt es bei uns hier ebenfalls. Auch da bin ich eher dafür, selbst wenn sie später gejagd werden brauchen sie ja im Winter nicht hungern.
LG Soni
Alesandra
5. Oktober 2011 @ 14:54
Nunja, das ist ja das Problem beim Eingriff in die Natur, auch ein Eingriff, der für uns positiv erscheint kann für die Natur selbst gar nicht so positiv sein.
Bestes Beispiel ist für mich die Zufütterung der Jäger, die sich so eine hohe Schussquote (Fuchs, Rehe, Rebhun, Kanninchen, etc.) heranzüchten.
Und der Gedanke daran, dass viele Populationen nur deswegen so unnatürlich hoch gehalten werden, damit man sie später erschießen kann, sagt mir gar nicht sonderlich zu. An dieser Stelle würde ich mich ehr dafür aussprechen, den Wald als ganzes in Ruhe zulassen.
Ich spreche mich im Fall der Vögel im Winter für eine Unterstützung aus, weil ich weiß, das die Populationen durch die Beanspruchung sämtlicher Landflächen erheblich zurückgegangen sind – durchschnittlich gesehen.
Mittlerweile ist ja selbst der Spatz, der für viele als Ungeziefer gilt hochgradig gefährdet und zwar ebenfalls in ländlichen Gebieten.
Nahe der Stadt trifft man dann wieder vermehrt auf Spatz und Co. weil sie dort überdurchschnittlich viel Nahrung finden und somit dort bleiben und ungern in die Wälder zurückkehren, die der Mensch ebenso schon längst für seine Zwecke zurechtstutzt.
Es ist und bleibt ein schwieriges Thema.
LG
Alesandra