die Luftverschmutzung
Anders als Wasser oder Boden kann man Luft nicht sehen oder gar anfassen. Trotzdem ist es einer der Hauptfaktoren, warum Leben auf der Erde existieren kann. 1000 km ist die Gasschicht dick, die man unter dem Begriff Atmosphäre kennt. Sie umgibt den Planeten und schützt ihn. Ohne sie würde die Durchschnittstemperatur um 33 °C sinken und ein Leben unmöglich machen.
die Ursachen
Neben dem Menschen, der stetig über 300 luftverunreinigende Stoffe in die Atmosphäre verbringt, können auch rein natürliche Vorgänge für eine Verschmutzung der Luft verantwortlich sein. Da diese Ereignisse aber nicht ununterbrochen auftreten, kann die Atmosphäre ohne Probleme darauf reagieren und sich reinigen.
- Vulkanismus
- Staubstürme
- Brände
- Pollenstäube
- Fäulnisprozesse
- Stoffwechselprozesse von Organismen
- Schwebeteilchen aus fester oder flüssiger Form (Aerosole) aus Meeren und Seen
- Energiebedarf (SO2 -> saurer Regen, Waldschäden)
- industrielle Produktion, Kleingewerbe
- landwirtschaftliche Produktion, Massenqualinhaftierung (NH3 -> saurer Regen)
- Verkehrsaufkommen Kraftfahrzeuge und Schiffverkehr (NOx -> saurer Regen, Waldschäden)
- Haushalt
Eine Luftverunreinigung liegt vor, wenn sich ein luftverunreinigender Stoff oder mehrere luftverunreinigende Stoffe oder Gemische dieser Stoffe in solchen Mengen und so lange in der Außenluft befinden, daß sie für alle Tiere (FAQ), Pflanzen und/oder Materialien schädlich sind, zur Schädigung beitragen oder das Wohlbefinden oder die Besitzausübung unangemessen stören können. [Zitat: WHO] 1)Quelle: WHO – Weltgesundheitsorganisation
Die Verunreinigung der Luft durch den Menschen begann mit der gezielten Nutzung des Feuers (seit ca. 6000 Jahren), z.B. bei der Bleiverarbeitung oder Glasherstellung. Damals war man sich der Gesundheitsgefahr noch nicht sonderlich bewusst und beschränkte Beschwerden meist auf Geruchsbelästigung oder sichtbaren Schmutz.
einige Beispiele:
- erhöhte Blei-Emissionen seit ca. 6000 Jahren, erst seit letzten Jahrzehnten Senkung durch Bleireduktion in Produkten und Industrie
- der Rauch von Öfen der Glasmacher im alten Rom störte die Bevölkerung so sehr, das diese an den Stadtrand versetzt wurden
- die Verbrennung stark schwefelhaltiger Kohle wurde im 13. Jahrhundert in England strikt verboten
- im 15. Jahrhundert durften Kupfer- und Bleischmelzer ihr Handwerk nicht mehr in der Stadt ausüben
- 12.000 Menschen starben in England im 20. Jahrhundert durch eine Smog-Katastrophe
- bis zu 100.000 Menschen starben Anfang des 21. Jahrhunderts in Südostasien wegen schwerer Hazefälle (Smog)
- lt. Angaben der IEA 2)Internationale Energieagentur wird es bis 2040 7,4 Millionen Todes-Oper pro Jahr geben (derzeit 6,5 Millionen Opfer pro Jahr)
- usw.
die Auswirkung
Luftschädigende Stoffe ob nun vom Menschen erzeugt oder nicht, gelangen über die Atmosphäre meist über Grenzen hinaus in andere Regionen und sind damit nicht auf ihren Entstehungsort begrenzt. Dies geschieht z.B. in Form von saurem Regen, der durch Schwefeldioxid-Ausstoß (Schwefeldioxid Emission) hervorgerufen wird und mithilfe des Windes aber auch durch den aktuellen Schichtungszustand der Atmosphäre umher getragen werden kann.
Selbst heute gilt häufig noch „das Prinzip der hohen Schornsteine„. Schadstoffe sollen in den oberen Luftschichten verdünnt und damit in ihrer negativen Auswirkung gemindert werden, allerdings werden die Probleme damit nicht beseitigt sondern nur verlagert.
Treibhauseffekt
Dennoch bläst der Mensch immer größere Mengen Gase in die Atmosphäre. Auch wenn es sich dabei um natürliche Gase handelt, schädigt es den Schutzmantel der Erde. Die ausgestoßenen Mengen sind einfach zu groß. Das bringt nicht nur die natürliche Zusammensetzung der Luft durcheinander, es sorgt auch für sauren Regen.
schadstoffbelastete Luft enthält:
- Stickstoffoxide NOx
- Schwefeloxide SOx
- Kohlenoxide COx
- Kohlenwasserstoffe CxHy
- gasförmige Verunreinigungen
- Schwebeteilchen in fester oder flüssiger Form (Aerosole) -> Feinstaub / Partikel
- staubförmige Bestandteile von Abgasen (z.B. Ruß) sind meist sichtbar -> Feinstaub / Partikel
- ua.
die Folgen
Heute weis man, das Oxide die Luft am meisten schädigen, denn sie reagieren mit dem Sauerstoff, der von allen Tieren (FAQ) benötigt wird. Die überschüssigen Gase vermischen sich mit dem Wasser in den Wolken, dadurch wird das Regenwasser sauer und schädigt Pflanzen, Seen und Co. Das im Staub enthaltene Blei und Quecksilber kann tief in den Boden eindringen und die Wurzeln der Pflanzen schädigen. Außerdem befinden sich in dem niederfallenden Staub auch kleine Metallpartikel, die einen Erstickungstod auslösen können.
Folgen für Tiere
Art und Konzentration der luftverunreinigenden Stoffe wirken sich zum Teil maßiv auf die Atmungsorgane von Tieren (FAQ) aus. So können sie beim Menschen starke Kreislaufprobleme und Erkrankungen der Atemwege verursachen und sogar zum Tod führen.
Folgen für Pflanzen
Pflanzen können durch Luftverschmutzung massiv an ihrem Wachstum gehindert werden. Denn auf Lichtentzug, Ätzschäden oder auch Staub auf den Spaltöffnungen können Pflanzen nicht eigenständig reagieren und verkümmern oder sterben. Viele Pflanzen speichern sogar das Gift und können damit indirekt wieder in den Kreislauf des Menschen geraten.
Folgen für die Umwelt
Die Umwelt besteht nicht nur aus belebter Natur (z.B Pflanzen und Tiere), sondern auch aus unbelebter Natur (z.B. Steine, Gase, Wasser), die ebenso von Luftverunreinigungen geschädigt werden kann. Insgesamt kann es zu folgenden Problemen kommen:
- die Versauerung durch Schwefeloxide [saurer Regen]
- die Übersättigung durch übermäßige Nährstoffzufuhr (Eutrophierung) [Dünger]
- die Vergiftung von Pflanzen durch bodennahes Ozon
- die Lichtverschmutzung durch Staub
Verwirrendes
Die Verunreinigung der Luft, so sind sich viele Wissenschaftler einig, ist mit ein Grund für die globale Klimaerwärmung. Vor einigen Jahren glaubten einige von ihnen, das der Schadstoffausstoß des Menschen für vermehrte Wolkenbildung sorgen würde, und damit ein Kühleffekt für den Planeten darstellt. Es gab sogar Warnungen, das die Schmutzschicht in der Luft nicht zu dünn werden darf, um die Erwärmung nicht weiter zu begünstigen.
Mittlerweile ist aber davon auszugehen, dass der Kühleffekt bei Wolkenbildung nicht so groß ist, wie angenommen. Natürlich bleibt dies auch weiterhin ein Streitthema, allerdings ist das Ergebnis gleich. Das Weltklima hat sich bereits um 1 Grad Celsius erhöht. Entweder:
- die Temperatur hat sich seit der Industrialisierung bereits um 3°C erhöht und durch den Kühleffekt der Wolken 2 °C geschluckt = 1 °C Temperaturerhöhung
- die Temperatur hat sich seit der Industrialisierung bereits um 1°C erhöht, der Wolkeneffekt durch den Menschen ist zu vernachlässigen = 1 °C Temperaturerhöhung
Bildquelle: www.only-one-world.de