Ursachen der Überflussgesellschaft
Upcycling statt Recycling
In der heutigen Welt gilt oft: Was kaputt ist, wird entsorgt. Was alt ist, verliert seinen Wert. Doch es gibt eine andere Möglichkeit, mit Dingen umzugehen.
Beim Recycling werden Materialien zerkleinert und neu verarbeitet. Beim Upcycling hingegen erhalten scheinbar nutzlose Gegenstände eine neue, oft sogar bessere Funktion:
Aus einer alten Palette entsteht ein Tisch
Aus einer Flasche wird eine Vase
Die Konsumwelt hat Menschen daran gewöhnt, nur zu kaufen, zu nutzen und wegzuwerfen. Kreativität und Nachhaltigkeit werden durch ständiges Ersetzen verdrängt. Gleichzeitig wird vermittelt, dass nur derjenige zählt, der immer das Neueste besitzt.
Dinge wieder schätzen lernen
Anstatt ständig neue Massenware zu kaufen, kann aus bereits Vorhandenem etwas Nützliches entstehen:
Ein kaputter Becher wird zur Blumenvase
Eine Konservendose wird zum Stiftehalter
Eine leere Dose dient zur Aufbewahrung von Knöpfen
Solche Beispiele zeigen: Nicht alles, was alt ist, gehört in den Müll. Vieles kann mit etwas Fantasie weiterverwendet werden.
der Wertehandel
Es wurde den Menschen beigebracht, dass Besitz den Wert eines Menschen bestimmt. Glück scheint nur erreichbar, wenn bestimmte Dinge vorhanden sind – Statussymbole, Komfort, Technik.
Der moderne Mensch wird in einem Tätigkeitstaumel gehalten, damit er nicht zum Nachdenken über den Sinn seines Lebens und der Welt kommt.“ – Quelle: Albert Schweitzer
Doch dieses Versprechen ist nicht erfüllbar. Kaum ist ein Ziel erreicht, wird das nächste gesetzt. Der Wert eines Gegenstands sinkt, sobald er gekauft wurde. Und der Mensch wird daran gemessen, was er sich leisten kann – nicht daran, wer er ist.
was wirklich zählen sollte
Nicht die Menge an Besitz macht einen Menschen aus, sondern sein Verhalten, seine Fähigkeiten und seine Haltung. Jede bewusste Entscheidung gegen unnötigen Konsum ist ein Schritt in eine andere Richtung – hin zu mehr Sinn, mehr Verbindung, mehr Echtheit.
Zeitverschwendung erkennen
Oft wird geglaubt, dass Geld gegen Zeit eingetauscht werden kann. Doch um dieses Geld zu verdienen, wird wiederum viel Zeit in Hektik verbraucht.
das Paradox der Bequemlichkeit
Neue Produkte und Dienstleistungen sollen Zeit sparen. Doch das Gegenteil tritt ein: Die versprochene Entlastung führt zu noch mehr Aufgaben, noch mehr Stress, noch mehr Ablenkung.
Beispiele:
Ein Mähroboter ersetzt das Rasenmähen – doch Bewegung wird dann im Fitnessstudio nachgeholt
Online-Bestellungen sparen Zeit – die Rücksendungen kosten sie wieder
Geräte sollen helfen – doch Wartung, Aufladen und Reparatur fressen Zeit und Nerven
Am Ende bleibt keine freie Zeit – nur neue Verpflichtungen.
zurück zum Wesentlichen
Es wird den Menschen vermittelt, dass Geld die wichtigste Währung sei. Doch in Wahrheit ist es die Zeit. Und diese fehlt oft genau dort, wo sie gebraucht wird:
im Garten
in Gesprächen ohne Ablenkung
beim Reparieren
in Momenten echter Nähe und Bedeutung
selbstbestimmt leben
Der wirkungsvollste Schritt gegen die Wegwerfmentalität ist nicht nur das Basteln, Reparieren oder Hinterfragen – sondern das Erkennen, wie viel Zeit durch unnötige Dinge verloren geht.
Wer diesen Kreislauf durchschaut, kann sich bewusst entscheiden: für weniger Konsum, mehr Achtsamkeit – und ein Leben, das nicht von Dingen, sondern von Bedeutung erfüllt ist.
Quellen:
de.wikipedia.org/wiki/Geplante_Obsoleszenz
de.wiktionary.org/wiki/Laufmasche
www.umweltbundesamt.de/presse/pressemitteilungen/faktencheck-obsoleszenz
doinggeoandethics.com/2020/01/22/filmtipp-kaufen-fur-die-mullhalde-das-prinzip-der-geplanten-obsoleszenz/
www.arte.tv/de/videos/125534-012-A/28-minuten/
www.geo.de/geolino/basteln/21688-rtkl-bunte-nisthilfen-wir-bauen-insekten-dosende/geolino/basteln/21688-rtkl-bunte-nisthilfen-wir-bauen-insekten-dosen
www.geo.de/geolino/basteln/basteln-mit-socken-30168620.html
www.geo.de/geolino/natur-und-umwelt/dorf-aus-plastik-30980658.html
www.geo.de/geolino/basteln/anleitungen-upcycling-ideen-fuer-glas–tetrapack—co–30487494.html
www.arte.tv/de/videos/123323-000-A/der-gruene-planet-besuch-aus-dem-all/
Text: @Anouk / Bluesky – Bildquelle: Barbara / Pixabay