Wann wird Deutschland klimaneutral?
Auch wenn längst an kleinen und damit kostenkünstigeren AKWs geforscht wird (z.B. durch Bill Gates), es würde Deutschland 3 Billionen Euro kosten, jetzt wieder mit Atomenergie zu beginnen:
- 150 große Reaktorblöcke (wie Kernkraftwerk Biblis)
oder
- 100 neue Blöcke (wie Reaktor Hinkley Point C)
oder
- 500.000 6-Megawatt-Windkraftanlagen (erzeugen 4 Mal mehr Energie als 100 neue AKW Blöcke)
Kosten neuer AKWs
AKWS müssen vom Staat massiv unterstützt werden, um billigen Strom zu produzieren.
Die britische Regierung musste z.B. den Betreibern von Hinklex Point C für die kommenden 35 Jahre einen Strompreis von 92,5 Pfund pro Megawattstunde garantieren, damit sich der Bau wirtschaftlich auch lohnt. Diese Kosten tragen alle Personen im Land.
Atomkraft wird Deutschland 54 Milliarden mehr Kosten, als sie einbrachte.Quelle: Volksverpetzer
Vor- und Nachteile von Atomkraftwerken
Vorteile
- beim Spalten von Urankernen entsteht kein CO2
- Bau, Transport, Abbau von Uran erzeugen nur ca. 12 Gramm CO2 pro Kilowattstunde (ähnlich wie echte erneuerbare Energien)
Nachteile
- keine Lagerplätze für Atommüll
- Gefahr durch Austritt radioaktiver Strahlung, wegen:
- Erdbeben
- Terroranschläge
- Störfälle
- Bau dauert mehrere Jahre
- Bau und Instandhaltung sehr teuer (wird massiv subventioniert, d.h. vom Staat finanziell unterstützt)
- Überhitzung angrenzender Gewässer
- Ausstieg längst beschlossen (Schadenersatz, Aktienkurse sinken, Betriebsgenehmigung dauert Jahre, Personal und PartnerUnternehmen fehlen)
Es stellt sich die berechtigte Frage: Warum ist Deutschland zuerst aus Atomstrom ausgestiegen, statt aus Kohle? Schließlich hätten jährlich zwischen 60 und 70 Megatonnen CO2 eingespart werden können?
Antwort: Die Reihenfolge des Ausstiegs ist diskussionswürdig, es kann von einer verpassten Chance gesprochen werden, die aber nicht mehr aufgeholt werden kann. Deutschland müsste neue AKWs bauen, die nicht mehr rechtzeitig ans Netzwerk angeschlossen werden können. Denn die Klimakrise schreitet bisher nahezu ungebremst voran.
- 2007 wurde AKW Hinkley Point C im Süden Englands beschlossen, es sollte 2017 ans Netz gehen, wird aber wahrscheinlich erst 2026 Strom produzieren können: Kosten bisher 23 Milliarden Pfund
- AKW Olkiluoto in Finnland soll um dritten Block erweitert werden: beschlossen 2003, es sollte 2009 ans Netz gehen, 2021 war es immer noch nicht fertig, Kosten bisher 11 Milliarden Euro
- AKW im US-Bundesstaat Georgia soll um 2 Blöcke erweitert werden: beschlossen 2006, es sollte 2022 vielleicht an Netz gehen, bisherige Kosten 28,5 Milliarden US- Dollar
Die Faktenchecker des Volksverpetzers kommen zu dem Schluss, dass AKWs wohl eine sinnvolle Technologie gewesen wären, den Ausstieg aus der Kohle zu überbrücken. Die Sicherheit (der Grund für den frühen Ausstieg aus Atomenergie) „erscheint“ ihnen „vor dem Hintergrund des Risikos von fossiler Technik unglaubwürdig.“
Diese Webseite vertritt die Meinung, dass laufende AKWs, gerade wenn es sich um eine neue Bauart gehandelt hätte, von der Lobby nach der Überbrückung, nicht zeitnah wieder abgestellt werden würden. Aus diesem Grund hält sie die frühe Abschaltung nach wie vor für angemessen.
Unterm Strich bleibt der Neueinstieg in Atomenergie sowieso unwirtschaftlich und viel zu zeitaufwendig.
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