die Werbung
Werbung – was ist das?
Durch die Werbung soll der Mensch bewusst wie auch unbewusst zum Produktkauf angeregt werden. Die informierenden Werbebotschaften sprechen bewusste und unbewusste Bedürfnisse des Menschen an.
Übersicht
Seite 1: die Werbung
Seite 2: Manipulation des menschlichen Gehirns
Seite 3: Kritik
Seite 4: Auswege aus dem Kaufzwang
Oft kauft der Mensch durch gezielte Werbung Dinge, der er gar nicht unbedingt benötigt.
Es gibt unterschiedliche Definitionen der Werbung.
- eine absichtliche und zwangsfreie Form der Beeinflussung: Karl Christian Behrens
- öffentliche, gezielte und geplante Kommunikation der Information, der Motivation, der Überzeugung und der Manipulation eines definierten Kreises von Umworbenen zugunsten der Marktchancen eines Produktes oder des Images eines Unternehmens: Otto Walter Haseloff
- Die Werbung ist ein Ort, an dem sich die tief greifenden Erscheinungen einer Epoche ausdrücken, deren Geschichte, Ängste, Mythen, Vorlieben und Interessen: Ernst Primosch
- uvm.
Durch die industrielle Revolution um 1850 begann sich die Werbung von der ortsgebunden Marktwerbung hin zur gebietsübergreifenden Werbung zu entwickeln, die nicht mehr allein der Versorgung der Grundbedürfnisse diente.
Bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts widmeten sich Forscher wie Walter Dill Scott und John B. Watson der Untersuchung menschlicher Wahrnehmung, emotionaler Reaktionen und Verhaltensmuster. Sie kamen zu dem Schluss, dass erfolgreiche Werbung weit über die bloße Produktbeschreibung hinausgeht – sie spricht gezielt die Sehnsüchte und Bedürfnisse der Menschen an.
Die Marktwerbung wurde immer weiter verdrängt, stattdessen tauchten die ersten Luxusartikel auf.
In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg vollzog sich ein bedeutender Wandel in der Werbepsychologie: Aus den anfänglichen Grundlagen entstand eine zunehmend wissenschaftlich orientierte Disziplin, die sich intensiv mit den Beweggründen und Entscheidungsprozessen von Konsumenten auseinandersetzte.
Europäische Regeln besagen:
- die Werbung ist durch die Dienstleistungsfreiheit geschützt
- die Werbung ist durch die Warenverkehrsfreiheit geschützt
Seit 2004 wurde das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb in Deutschland erneuert.
Die Psychologie
Den meisten Menschen ist nicht bewusst, dass die Werbung die Wissenschaft längst als Instrument für sich erkannt hat und das sie damit ein mächtiges Werkzeug zur Absatzsteigerung in ihren Händen hält. (Verkaufspsychologie, Werbepsychologie, Marktpsychologie)
Die heutige Werbung setzt nicht mehr hauptsächlich auf Information der betreffenden Produkte, sondern auf die Suggestion. Dadurch ist es zeitweise möglich die bewusste Wahrnehmungsebene komplett zu umgehen.
lt. Wikipedia: Der Begriff Suggestion wurde im 17./18. Jahrhundert eingeführt und bezeichnet die manipulative Beeinflussung einer Vorstellung oder Empfindung mit der Folge, dass die Manipulation nicht wahrgenommen wird oder zumindest zeitweise für das Bewusstsein nicht abrufbereit ist.
Viele Menschen sind sich sicher, dass sie die meisten Entscheidungen, die sie treffen, bewusst gestalten. Doch wie unrational Menschen tatsächlich in völlig alltäglichen Situationen urteilen, sorgt immer wieder für großes Erstaunen und viel Unglaube.
Erst seit Ende der 1990iger Jahre begreift der Mensch langsam, dass er kein reines Vernunftstier ist und welcher Profit sich aus dieser Tatsache schlagen lässt. Aus dem Grund ist das Gebiet der Neuroökonomie noch sehr jung.
Wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass Menschen 70 % ihrer Entscheidungen nicht bewusst, sondern unbewusst treffen. Deswegen nutzt die Werbung:
- Triebe (Sexualtrieb etc.) des Menschen
- Bequemlichkeiten des Menschen
- Ängste des Menschen
- Wünsche des Menschen
- Mitgefühl und Vorurteile des Menschen
Psychologie im Supermarkt
Das HOBA-Experiment von Kroeber-Riel
Im Rahmen eines psychologischen Experiments präsentierte Kroeber-Riel den Teilnehmenden Werbeanzeigen für ein erfundenes Produkt namens HOBA-Seife. Die Anzeigen enthielten emotionale Bilder – etwa fröhliche oder humorvolle Szenen – die inhaltlich nichts mit dem Produkt zu tun hatten.
Das Ergebnis war überraschend: Die positiven Emotionen, die durch die Bilder ausgelöst wurden, verknüpften die Teilnehmenden unbewusst mit der Seife. Später reichte bereits das Hören des Namens „HOBA“ aus, um ein angenehmes Gefühl hervorzurufen.
Das Experiment zeigt deutlich, dass Werbung häufig auf dem Prinzip der klassischen Konditionierung beruht. Dabei verknüpfen Marken ihre Produkte nicht vorrangig mit deren praktischer Nutzung, sondern mit positiven Emotionen – selbst wenn diese inhaltlich nichts mit dem Produkt zu tun haben.
Egal um welche Nahrungsmittel es sich auch handelt – im Supermarkt hat der Mensch meistens die Wahl zwischen mehreren gleichartigen Produkten. Doch zu welcher Marke er greift, welche Erwartungshaltungen er an ein bestimmtes Produkt hat, kann meist mit Rationalität nicht erklärt werden.
Rationalität beinhaltet die absichtliche Auswahl von und die Entscheidung für Gründe, die als vernünftig gelten, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. lt. wikipedia
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