der grausame Mähtod
Jedes Jahr werden ca. 500.000 unzählige Wildtiere (davon 90.000 Rehkitze) auf grausame Art und Weise als Nebenprodukt der Erntevorgänge ermordet! Die Messer der landwirtschaftlichen Mähwerke sind sehr scharf und verursachen Verstümmelungen und / oder einen qualvollen Tod. Sie kommen mit hoher Geschwindigkeit auf die betroffenen nichtmenschlichen Tiere (FAQ) zu, die sich instinktiv oft nicht von der Stelle rühren – damit ist ihr Schicksal besiegelt!
Betroffen sind:
- neugeborene Rekitze (Säugetiere), die instinktiv im hohen Gras liegend auf ihre Mutter warten
- junge Felddhasen (Säugetiere), die ebenso im hohen Gras Schutz suchen
- sämtliche Bodenbrüter (Vögel) und deren Nachwuchs (Kiebitz, Feldlerche, Bekassine und Wachtelkönig stehen alle samt auf der Roten Liste!)
- Amphibien
- Reptilien
- Insekten
Landwirtschaftlich werden in Deutschland 5 Millionen Hektar Grünland genutzt, die gleichzeitig vielen bedrohten Wildtieren als Lebensraum dienen. Genau in der Brut und Aufzuchtzeit rollen die riesigen Maschinen über die Felder und walzen bzw. zerheckseln alles, was sich ihnen in den Weg stellt.
Es ist allerdings nicht angebracht, die Landwirte allein als böse Täter hinzustellen, denn sie sind einem starken Wettbewerbsdruck ausgesetzt, der sie oft dazu zwingt, sich keine Gedanken um Wildtiere zu machen. Außerdem werden die Geräte immer größer und schneller und die Wiesen immer häufiger gemäht.
Landwirte halten Vorsichtsmaßnahmen oft nicht ein!
Der Deutsche Tierschutzbund appellierte an Landwirte, auf Vorsichtsmaßnahmen zu achten.
Möglichkeiten, die Quälereien zu mindern:
- die Mahd zeitlich verschieben (überlicherweise wird genau im Zeitraum der Brut- und Aufzuchtszeit gemäht)
- Wiesen nicht tief mähen, 15 Centimeter Grashöhe belassen
- Sensoren zum Aufspüren von Wildtieren an Landmaschinen
- vor dem Mähen, die Felder systematisch begutachten
- Wiesen und Weiden immer von innen nach außen mähen, um Fluchtmöglichkeiten zu schaffen
- Warnung der Wildtiere durch flatternde Tücher oder Blinklampfen ein Tag vor der Mahd
- Warnung durch akustischen Signalen kurz vor der Mahd
- Vorrichtungen zu Schallerzeugung vertreiben älteren nichtmenschlichen Nachwuchs (FAQ)
- Nester der Bodenbrüter ausfindig machen und makieren
- im Handel gibt es längst Schutzvorrichtungen für die Mähmaschinen
- Landwirte können sich Rat bei Umweltorganisationen holen
Alle diese Punkten stellen einen erhöhten Aufwand dar, den viele Landwirte einfach nicht eingehen wollen / können und auch die Mehrkosten scheuen. Aus diesem Grund ist der Deutsche Bundestag gefragt, die Landwirte bei Vorsichtsmaßnahmen zu unterstützen.
Die deutsche Wildtierstiftung hat zu dem Thema einen Praxisratgeber zur Verfügung gestellt, der hier kostenlos heruntergeladen werden kann.
externe Links zum Thema:
- die deutsche Wildtierstiftung
- der deutsche Tierschutzbund
- tausende Tode Rehe erfunden -> Antwort der Deutschen Wildtierstiftung
Bildquelle: Titelbild; Rainer Sturm / pixelio.de