die Wasserverschmutzung
die Folgen der Wasserverschmutzung
die Verschmutzung des Rhein
Im 18. Jahrhundert lebten im Rhein noch Lachse und andere Wasserbewohner. Doch nur ein Jahrhundert später also im 19. Jahrhundert, als sich in Folge der Industrialisierung die Stahl- und
Eisenindustrie in Deutschland um das Gewässer herum ansiedelte, starben sämtliche Wasserbewohner nach und nach aus.
Es folgte auch durch die Begradigung des Flusses eine beachtliche Chemieindustrie. Nun enthielt das Wasser statt Lachsen und anderen Fischen Schwermetalle, Salze und organische Chemikalien. Bald mischte sich die giftige Substanz noch mit Phosphor und Stickstoff aus Waschmitteln und Kunstdüngern.
Ab sofort war selbst das Baden in dem Gewässer ein tödliches Unterfangen. In den USA kam es sogar bald auf verseuchten Flüssen und Seen zu Bränden. Dadurch entstand der erste Earth Day am 22. April 1970. Ab sofort wurden immer mehr Kläranlagen gebaut. 1976 erholte sich die Fischpopulation im Rhein langsam wieder.
die Verschmutzung der Ozeane
Durch die enormen Wassermengen der Ozeane wirken sie im ersten Moment unverwüstlich, doch die mittlerweile über 400 Todeszonen bezeugen etwas ganz anderes. Zu finden sind sie dauerhaft oder jahreszeitlich an Küsten oder in Binnenmeeren. Dem zugrunde liegen:
- Abwässer der industriellen Landwirtschaft
- Abwässer der Industrie (Schwermetalle: z.B. Quecksilber; radioaktive Abfälle, Plastik, Erdöl)
- Abwässser der menschlichen Behausungen
- Chemikalien der Schiffsindustrie (z.B.Unterwasserfarben der Schiffe, Entsorgung von Giftstoffen (z.B. Dünnsäure, Klärschlämme, Radioaktive Abfälle direkt vom Schiff geworfen [Verklappung], Schwerölverbrennung als Antrieb der Schiffe )
- Schiffsunglücke (Erdöl)
- Bohrinseln (Erdöl)
- Pipelines
Eine Todeszone im Meer entsteht ua., wenn bewegliche Wasserbewohner übermäßig herausgefangen und gleichzeitg noch Sauerstoff durch abgestorbene Pflanzen im Übermaß durch die Übersättigung mit Nährstoffen, verbraucht werden. Alle Wasserbewohner die sich noch fortbewegen können, verlassen dann dieses Gebiet und meiden es zukünftig. Wasserbewohner, die sich nicht gut bewegen können (z.B. Muscheln und Garnelen) sterben ebenfalls.
einige bekannte Todeszonen:
- in der Ostsee
- in der Adria
- im Schwarzen Meer
- im Golf von Mexiko (20.000 Quadratkilometer groß)
- im Long Island Sound
- in der Chesapeake Bay
Weiterer Gründe für das Entstehen von Todeszonen im Meer ist in der Wasserentnahme aus Flüssen für die Bewässerung der Felder zu sehen aber auch durch Staudämme entstanden. In beiden Fällen kann eine verringerte oder eine nicht mehr vorhanden Strömung nicht mehr zu sauerstoffreichen Oberflächen- und sauerstoffarmes Tiefenwasser Austausch beitragen. Zusätzlich können einige Algen giftige Stoffe produzieren, die dann noch vor dem Sauerstoffmangel wirken.
Erst ziemlich spät ignorierte die Menschheit das Vorhandensein der riesigen Plastikmüll-Inseln in den Ozeanen nicht mehr, welche durch die großen Meereswirbel (Oberflächenzirkulation) entstehen und von verschmutzten Flüssen in die Meere getragen werden. Heute existieren mittlerweile 8 dieser Plastikmüll-Inseln.
Sämtliche Meeresbewohner halten Plastik fälschlicherweise für Plankton und nehmen es deswegen auch gutgläubig auf um daran qualvoll zu sterben.
- Schildkröten sehen in Plastiktüten Quallen
- Vögel sehen in Plastikstückchen Fische
- Meeressäuger sehen in Plastikstückchen Fische
- ua.
Durch den zunehmenden Erdölverbrauch des Menschen werden Ozeane immer wieder durch Ölunfälle verschmutzt, denn der gewünschte Energieträger konzentriert sich nur auf wenige Orte und muss demzufolge transportiert werden. Die Tankerunfälle sind allerdings nicht allein für die Erdölverschmutzungen in den Weltmeeren verantwortlich:
- 5% Tankerunfälle
- 10% stammen aus natürlichen Vorfällen
- der Rest kommt von Pipelines, Bohrinseln, Schiffen und verschmutzten Flüssen
einige Erdöl-Unfälle:
- 1961 verschmutzten 100.000 Tonnen Rohöl 190 km Küste
- 1999 verschmutzten 17.000 Tonnen Öl das Meer
2010 – das Unglück der Borinsel Deepwater
Mit der Borinsel „Deepwater Horizon“ sanken auch gleichzeitig die Überlebenschancen vieler Meeresbewohner die im bzw. am Golf von Mexico lebten. BP gab zu Beginn unter Druck zu, dass davon ausgegangen werden kann, dass sich noch etwa 7 Milliarden Öl unter dem Loch befinden.
Juli 2010: Noch immer (83 Tage nach Beginn der Katastrophe) ist es nicht gelungen, das Leck zu verschließen. Die logische Konsequenz weitere Tiefseebohrungen zumindest solange auf Eis zu legen, bis die Technik sicherer und zuverlässiger wird, wurde erwartungsgemäß verdrängt.
August 2010: Das Totesloch konnte endlich gestopft werden. Allerdings versucht man nicht aus den Fehlern zu lernen. Angeblich sei das meiste Öl bereits zersetzt oder abgefangen. Demnach bestehe kein Grund mehr zu Besorgnis.
Die übrigen wenigen?! 200 Millionen Liter werden schon irgendwann von selbst ddverschwinden. Wissenschaftler gehen hingegen davon aus, dass die Folgen noch Jahrzehnte lang spürbar sein werden und das die Berechnungen und Aussagen der Verantwortlichen nicht präzise genug sind.
Juli 2011: 1 Jahr nach der schlimmsten Umweltkatastrophe der USA hat sich BP im Gegensatz zum Golf von Mexico wieder ganz erholt.
Der Ölmulti verdient bis zu 60 Millionen Dollar am Tag !, auch geschuldet durch den gestiegenen Ölpreis (von 80 auf 117 $) ! und hat wie erwartet leider überhaupt nichts aus der selbstverschuldeten Katastrophe gelernt. Es wird wieder aktiv nach Tiefseefeldern vor Angola, der Nordsee und sogar im Golf von Mexico gesucht. Nur 41 Milliarden Dollar wurden bisher als “Wiedergutmachung” gezahlt. Der Ölmulti hakt damit die Ölkatrastrophe als erfolgreich beendet ab.
September 2012: US Justiz wirft BP grobe Fahrlässigkeit und mutwilliges Fehlverhalten vor ! Sollte das gesetzlich durchgebracht werden, drohen dem Ölkonzern 21 Milliarden Dollar Schadensersatz. Solangsam scheint man auch die Geduld zu verlieren, da nun auch die Justiz BP Manager öffentlich als unfähig darstellt.
Die Einstellung, die Äußerungen und das Verhalten der BP-Manager würden nicht einmal in einem mittelgroßen Unternehmen toleriert, das völlig ungefährliche Produkte für den Verkauf in einem Vorstadt-Einkaufszentrum herstellt!
Der nun deutlich rauere Ton hallte jetzt sogar bis zur Börse. BP hingegen beteuert weiterhin sich keine Fehlverhalten vorwerfen zu müssen.
Mittlerweile ist das Thema wieder komplett aus den Köpfen der Menschen verschwunden.
Bildquelle: Titelbild: Abwasser © Günter Z. / pixelio.de