die Bodenverschmutzung
Der Boden gehört wie Wasser und Luft zu den lebensnotwendigen Bestandteilen, denn auf ihm wachsen Nahrungsmittel für eine Vielzahl von Lebewesen, außerdem wird durch ihn mit Hilfe der Pflanzen CO2 aufgenommen und Sauerstoff wieder in die Luft abgegeben. Er ist für Landlebewesen natürlich auch als Lebensraum wichtig, denn diese können nicht im Wasser überleben.
Da sich der Boden nur sehr langsam erneuert, sollten ihm nicht übermäßig Nährstoffe enzogen werden. Boden (Erde) entsteht aus zersetzenden Pflanzen und Lebewesen von der Oberfläche und aus unterirdischem Gestein. Besonders fruchtbaren Boden erkennt man an der schwarzen Farbe. Er ist reich an Mineralsalzen, Wasser und Humus.
die Folgen der Landwirtschaft
Seit Jahrhunderten schon ist die Menschheit dazu in der Lage die natürliche Pflanzendecke der Erde durch ge-und verzüchtete Pflanzen zu ersetzen. Dieser Bearbeitung des Bodens, auch Ackerbau genannt, der sesshaft gewordenen Menschen konnte dem Boden zu Beginn nicht viel anhaben. Die Erde hatte Zeit sich immer wieder zu regenerieren. Mittlerweile sind durch die moderne Technik und der intensiven Landwirtschaft einige Landstriche unfruchtbar geworden.
Pflanzen benötigen für ihr Wachstum Nährstoffe, die sie dem Boden entziehen. Zu den Anfängen in der Landwirtschaft gelangten ausgespülte Nährstoffe wieder zurück auf den Boden. Heute landet das Sickerwasser meist in Abwasserkanälen und wird an Seen und Meere weiter gegeben.
Mit der Einführung von künstlichen Düngermitteln wurde Boden noch mehr übernutzt oder falsch bewirtschaftet, da zusammen mit den Bewässerungtechniken nun auch trockene Gebiete genutzt werden konnten. Doch diese Annahme stellte sich später als fataler Fehler heraus. Es bildeten sich z.B. riesige Staubstürme in den nordamerikanischen Prärien.
Trockene Gebiete sind auch immer durch die Versalzung der Böden gefährdet, da das Salz nicht mit dem Wasser zusammen verdunsten kann und auch nicht durch Regenfälle weggespüllt wird. Jedes Jahr gehen 15.000 Quadratkilometer Land durch Versalzung verloren, 450.000 Quadratkilometer gelten bereits als stark salzbelastet.
Ein Beispiel: Die angrenzenden Landstriche des Mittelmeeres waren früher fruchtbar und grün. Menschliche Vorfahren ließen darauf nur Bohnen und Linsen wachsen. Heute ist der Boden unfruchtbar und damit trocken und steinig.
Um optimale Ernten zu erwirtschaften greift der Mensch auch gern auf Pestizide (Pflanzenschutzmittel 1)Pflanzenschutzmittel = Unwort wegen Verharmlosung, Dünger) zurück. Das sind Giftige Substanzen, die Metalle enthalten, welche unerwünschte Pflanzen- und Tierarten töten sollen. Das Gift macht aber auch nicht vor nichtmenschlichen Tierarten (FAQ) halt, die dem Menschen als nützlich erscheinen (Bienen, Marienkäfer, Regenwürmer, Pilze, u.a.). Die Lebensformen im Boden selbst werden ebenso beeinträchtigt oder komplett getötet.
Wird die Erde zusätzlich noch von schweren Maschinen verdichtet, kann Regenwasser nicht versickern. So fließt das Wasser zusammen mit dem Humus ab. Die nun entstandene Bodenverdichtung lässt immer weniger Wasser und Luft in die Schichten dringen – die Bodenqualität nimmt ab.
Neben der Nutzung des Bodens als Anbaufläche wird er auch durch die Nutzung als Weideland stark beansprucht. Vermutlich werden bis zu 46 Millionen Quadratkilometer Land dafür eingesetzt, 10 Millionen Quadratkilometer davon sind bereits in ihrer Qualität stark gemindert. Weltweit gelten 23 Prozent der Fläche als geschädigt.
die Folgen der Umweltveränderung
Die Abtragung (wegspülen, wegwehen) von Boden ist grundlegend ein ganz natürlicher Vorgang. Heute wird angenommen, dass der Mensch für bis zu 80 % der sogenannten Bodenerosion verantwortlich ist.
Indirekt kann man fruchtbare Erde auch durch das Fällen von Bäumen und Büschen schädigen. Regenwasser spült und schwämmt auf kahlen Äckern ungehindert Humus und Mineralsalze aus dem Boden. In gebirgigen Regionen kann es vorkommen, dass Erde bei Starkregen unaufhaltsam abgetragen wird, bis nur noch der blanke Fels übrig bleibt.
Auch von oben in Form von Saurem Regen kann der Boden in Mitleidenschaft gezogen werden. Einmal in die Luft abgegebene Stoffe sinken oder regnen irgendwann wieder herab auf die Erde. Die darin lebenden Organismen sind durch die Giftstoffe im Wasser gehemmt. Zersetzungsprozesse laufen so viel langsamer ab.
Andere Schadstoffe werden direkt in den Boden abgegeben, wenn z.B. Rohrleitungen undicht werden oder umweltschädlicher Müll direkten Kontakt mit der Erde bekommt. Dazu gehören ua.:
- Chemikalien und deren Abfallprodukte
- Schwermetalle aus Bergwerken (reichern sich bis zu 3.000 Jahre lang im Boden an)
- Leichtmetalle (z.B. Lithiumakkus)
- militärische Altlasten
- Schwefeloxide und Stickoxide aus Verbrennungsvorgängen (Saurer Regen)
- ungesicherte Müllkippen (in Europa gibt es ca. 55.000 Müllkippen)
Fruchtbare Erde kann zusätzlich noch durch die Zubetonierung, also die Versiegelung des Bodens vernichtet werden. Deutschland hat bereits 6 Prozent seiner Fläche mit Asphalt, Beton, Industrieanlagen oder Häusern bebaut und fügt täglich 120 Hektar hinzu. Dies begünstigt Hochwasser, beeinträchtigt die Grundwasserbildung und den Wasserfluss.
Bildquelle: Wiesen und Felder © Oliver Mohr / pixelio.de