mehr Wildnis für Deutschland?!
In Deutschland gibt es knapp 8.500 Naturschutzgebiete, zu denen sich wie eine Art Pufferzone dazwischen ca. 7.400 Landschaftsschutzgebiete erstrecken. Letzters darf der Mensch sogar bebauen oder landwirtschaftlich nutzen.
Viele der benannten Gebiete vereinen sich in 103 Naturparks, wovon der größte im Schwarzwald zu finden ist. Das Schlusslicht in Deutschland bilden die 14 Nationalparks, die durch den Menschen nicht überansprucht werden dürfen.
Ist und bleibt ungezähmte Natur in Deutschland eine Illusion?
Angesichts der 14 Nationalparks möchte man ein deutliches NEIN vermuten, doch selbst in Naturschutzgebieten wird die Natur meist vom Menschen kontrolliert – immer in dem starken Glauben über der Natur zu stehen, aus der man selbst erst „entstanden“ ist.
Warum greifen Menschen sogar in Naturschutzgebiete ein? Weil sie Angst haben, dass sich Felder und Wiesen in dichte Baumbestände verwandeln. Als es den Rasenmäher noch nicht gab, verhinderten einheimische Großtiere auf ganz natürliche Weise, dass sich ein einziges dunkles Waldareal ausbreiten konnte.
In der Döberitzer Heide wurde ein für Menschen völlig ungewöhnliches Naturschutzmodell getestet – dort traute man sich gänzlich auf menschliche Pflegemaßen zu verzichten, was nicht nur einen Vorteil für die Natur bedeutet – so kann auch auf kostspielige Mahd und Pflegemaßnahmen verzichtet werden und vorallendingen auf Förster und Jäger 1)Jäger = Unwort wegen Mord, aber AUCH auf Naturschützer.
Als Mensch braucht man aber keine Angst zu haben, dass sich das Modell auf ganz Deuschland ausbreiten soll – der Anteil an unkontrollierter Natur liegt gerade bei mageren 0,6 % und soll in den kommenden Jahren auf höchstens 2 % aufgestockt werden.
Viel Land aber kein Geld!
Die Naturbewahrung in Deutschland trägt extrem paradoxe Züge. Es gibt zwar viele Flächen (ehemalige Truppenübungsplätze,…) die als Naturschutzprojekt „genutzt“ werden könnten, doch die Verwandlung ist für die Naturverbände meist viel zu kostspielig, also verwandelt sich das kostbare Land meist in private Jagdareale oder Maisäcker, usw.
Die Natur völlig ohne Kontrolle des Menschen walten zu lassen, ist also nicht einfach „nur“ ein nostalgischer Wunschgedanke überzeugter Ökologen, es ist die Hoffnung, dass sich mehr Wildnis fast ganz von allein durchsetzen kann – ohne dabei eine ökologische Zwangsverordnung sein zu müssen!
Wie kombiniert man Mensch und Wildnis richtig miteinander?
Leider ist es gar nicht so einfach Mensch und Wildnis auf natürliche Weise zu verbinden, zu lange schon lebt der Mensch in seiner selbstgeschaffenen Welt, in der die Natur meist nur ein störender Randfaktor darstellt. Denn sie wird stetig kurzgeschoren / zwangsbegradigt / zerschnitten oder gar ganz vernichtet.
Stattdessen wird selbst in Naturreservaten auf guten Holzbesatz geachtet, was die Überlegung nahelegt, den Menschen komplett aus der Wildnis zu verbannen – was aber der falsche Weg ist! Wer früher einst in der Natur lebte, der kann das auch wieder, auch ohne auf Wohlstand und intelligenten Fortschritt verzichten zu müssen.
Warum Deutschland wildnisfeindlich eingestellt ist!
Laut der IUCN (rote Liste für bedrohte Arten) ist kein einziger deutscher Nationalpark eine echte Wildnis, die ihren unberührten Charakter behalten durfte. Stattdessen setzen sich die paradoxen Züge des Menschen fort. Denn einerseits hat er große Angst davor, dass sich sämtliche Wiesen in dichte Wälder verwandelt, andererseits werden Wildtiere systematisch aus dem Wald herausgeschossen, damit es sich nicht an den Bäumen „vergeht“. Besonders in Bayern dürfen Jäger 2)Jäger = Unwort wegen Mord Wildtiere hegen (im Winter überfüttern) und im Sommer erschießen.
Es sind aber nicht nur Förster und Jäger 3)Jäger = Unwort wegen Mord in den meisten Fällen wildnisfeindlich, auch einige Naturschützer wollen Wildnis nicht vollkommen frei lassen. Die Einstellung stammt noch aus der Zeit der Romantik, also zu Beginn des 19. Jahrhunderts, als Holz das wichtigste Heizmittel war.
Danach wurde die Forstverwaltung von Grund auf neu organisiert und sogar dem Militär untergeordnet. Bäume wuchsen seitdem in Reih und Glied und fortan nistete sich die Idee ein, dass nur ein „aufgeräumter Wald“ ein „guter“ Wald sei. Bis heute hat sich dieser Ordnungssinn in den Köpfen der Menschen festgesetzt. Sogar Jugendliche glauben, dass es in einem Wald geordnet aussehen müsse – ohne herumliegendes Todholz.
Es scheint so, als hätte der Mensch einen regelrechten Zwang Natur zurechtzupflegen, auch wenn es ihm jedesmal eine Menge Geld kostet – Wildnis wird und kann das niemals sein. Wildnis wird es erst, wenn der Mensch neben sich auch anderen Tierarten (FAQ) Raum lässt, wie z.B. Bibern und Uhus, Wisent und Wölfen, Bläulingen und Bibernellen, usw – alles mit der einen Regel: das Verhältnis zueinander muss und darf sich SELBST einstellen.
Deutschlands Wälder sind gefährdet
In Deutschland gibt es nur noch wenige alte und damit naturbelassene Laubwälder, die älter als 150 Jahre sind. Nur magere 2 bis höchstens 3 Prozent der deutschen Waldflächen besteht aus Buchenwäldern.
Deutschland müsste aus über zwei Dritteln aus Buchenwald bestehen, um sich „natürlich“ bezeichnen zu können. Stattdessen bestehen Deutschlands Wälder meist aus Fichtenmonokulturen, die auch nur an ungünstigen Stellen gepflanzt wurden, so Greenpeace.
Der Deutsche Forstwirtschaftsrat will von alle dem nichts wissen und hören. Sie werfen Greenpeace und anderen Umwelt-Organisationen wie dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und dem NABU Faktenunkenntnis vor, “fernab jeder faktischen Grundlage”, dabei sind sie selbst diejenigen, die mit totaler Ignoranz glänzen.
Was Wildnis für diese Webseite bedeutet!
Wildnis bedeutet auf dieser Webseite vorallendingen, dass (nicht alle) toten Bäume entfernt werden dürfen, da sie selbst als Lebensraum genutzt werden. Förster möchten aber das Holz wirtschaftlich allein zum Wohl der Menschheit nutzen und das heißt, dass Wildrinder niemals noch lebenden Bäume umkippen dürften.
In einer freien / echten Wildnis gibt es weder Dämme noch Zäune, die Landschaften in viereckige / lebensfeindliche Zonen zerschneiden. Wildnis entsteht nur dort, wo es Schlammlöcher und dorniges Gebüsch am Flussrand geben darf und Großtiere den Job des Rasenmähers übernehmen.
Eine solche Wildnis wäre auch ohne Flussdeiche, Teerstraßen und vorallendingen ohne Hochstände, lebensfähig. Bäume dürften nicht hektarweise gerodet werden sondern nur einzelne sorgsam ausgewählt. Flüsse und Bäche müssten selbst bestimmen dürfen, in welche Richtung sie fließen und nicht die Behörden!
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