der Staudamm
Die Talsperre staut ein Fließgewässer zu einem Stausee, der Staudamm ist ein Teil der Talsperre, dass entweder aus einer Erd- oder Felsschüttung besteht. Umgangssprachlich wird jedes Absperrwerk einer Talsperre als Staudamm bezeichnet, obwohl der Fachmann zwischen echten Staudämmen (Aufschüttung) und einer Staumauer (Beton oder Stein) differenziert.
der Aufbau
- Aufschüttung von Steinschotter, Kies und Sand
- beinhaltet den Stützkörper, der abgedichtet ist
- die Dichtungsschicht besteht gewöhnlich aus Lehm, Ton, Folie oder Asphalt
- kann nur in breiten Tälern mit geringer Höhe gebaut werden
- eine gewisse Wasserdurchlässigkeit wird toleriert
In Ägypten existiert einer der ältesten noch funktionierenden Staudämme, der wahrscheinlich zwischen 2950 und 2500 v. Chr. erbaut wurde. Im 20 Jahrhundert begann der Mensch schließlich Staudämme im großen Stil zu bauen. Zu Beginn waren es noch 600 große Staudämme, mittlerweile sind es über 50.000!
die Funktion
Die entstandenen Stauseen werden als Wasserlieferanten oder als Stromproduzenten genutzt. Deswegen mussten im letzten Jahrhundert 50 Millionen Menschen ihre Heimat verlassen, weil Staudämme einen enormen Platz beanspruchen und riesige Gebiete überschwemmen.
die Gefahr
Wenn ein Staudamm plötzlich bricht, kann es zu erheblichen Katastrophen kommen, die hervorgerufen werden durch:
- plötzliche unvorhergesehene Verformung / Verschiebung des Materials
- plötzliche Hangrutschungen
- Hochwassergefahr
- Gefahr durch Erdbeeben
- Terrorismusgefahr
Aber auch ein intakter Staudamm schafft enorme Probleme, denn es bedeutet immer ein ökologische Veränderung bzw. Beeinträchtigung der Natur.
Selbst die USA musste einsehen, dass sich die Risiken und der Aufwand nicht lohnen, man ist stattdessen bemüht, die bisherigen ökologischen Folgen zu mindern.
Fische sind die größten Leidtragenden von Staudämmen, denn sie werden daran gehindert, ihre Laichplätze Flussaufwärz zu besuchen um selbst für Nachwuchs zu sorgen.
Je weniger Wasser ein Fluss zur Verfügung hat, macht sich auch im Sauerstoffgehalt bemerkbar, der dann ebenso immer weiter abnimmt. Fische werden dann nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Weniger Wasser bedeutet auch, dass die Sonne den Fluss schneller aufheizen kann. Zu warmes Wasser ist für Fische genauso gefährlich, wie verseuchtes!
Durch einen Staudamm wird außerdem die Fließgeschwindigkeit des Wasser stark gemindert – das bedeutet, dass der Fluss seine Selbstreinigungskraft verliert. Die entstandenen Tümpel und Pfützen sind Lebensräume für gesundheitsschädliche Bakterien. Malaria oder die sogenannte Flussblindheit (Onchozerose) sind die bekanntesten Folgen.
Bildquelle: Titelbild: Dieter Schütz / pixelio.de