bedrohte Arten weltweit
Jedes Jahr seit 1966 veröffentlicht der IUCN (International Union for Conservation of Nature and Natural Resources) eine Rote Liste, auf der sich jene Tier- und Pflanzenarten wiederfinden, die vom Aussterben bedroht sind. Laut dieser Liste wird deutlich – seit dem 17 Jahrhundert werden es immer mehr!
im Wandel der Zeit!
Es gab schon vor der globalen Herrschaft des Menschen auf der Erde immer wieder ein massives Artensterben z.B. durch Naturkatastrophen bedingt. Aus diesem Grund möchten einige Menschen gern davon ausgehen, dass sich der heutige maßive Artenschwund ebenfalls in dieser Kategorie bewegt.
Allerdings wird übersehen, dass der bedrohliche Rückgang der biologischen Vielfalt seit dem 17 Jahrhundert maßgeblich durch menschliches Handeln verursacht wurde und wird. Denn unter diesen Bedinungen haben andere Tier- und Pflanzenarten nicht mehr die gleichen Möglichkeiten wie nach einer Naturkatastrophe ihre Populationen neu aufzubauen, schließlich bestimmt allein der Mensch, was wo und warum wachsen / leben darf!
Gerade andere große Säugetiere (FAQ) haben neben dem Menschen erhebliche Populationsprobleme. Denn sie werden von ihm entweder nicht geduldet / sind lästig 1)Ungeziefer oder Plagen Unwort oder zu gefährlich 2)z.B. der Wolf.
Ganz langsam wird ein Zusammenhang zwischen der biologischen Vielfalt und der Produktivität der Erde erkannt, ein Handeln in diese Richtung ist dennoch nicht zu erkennen.
Hauptursachen des Artenschwundes!
- die Lebensraumzerstörung (Rodung, Umwandlung in Ackerflächen / Straßen / Siedlungen, etc.)
- die Wilderrei und Übernutzung wildlebender Arten
- die Umweltverschmutzung
- der Klimawandel
- das Einbringen gebietsfremder Tiere (Neozoa) und Pflanzen (Neophyten)
Artenschwund in Zahlen – 2011
Land | LC | NT | VU | EN | CR | EW | EX |
---|---|---|---|---|---|---|---|
weltweit | 27.124 | 4.389 | 10.002 | 5.689 | 3.879 | 64 | 801 |
Amerika Nord & Süd | 9.331 | 1.211 | 2.497 | 1.646 | 955 | 16 | 268 |
Afrika | 7.765 | 942 | 2.184 | 1.129 | 695 | 10 | 106 |
Asien | 9.035 | 1410 | 2.786 | 1.477 | 991 | 10 | 68 |
Europa | 2351 | 537 | 802 | 423 | 395 | 4 | 28 |
Deutschland | 760 | 65 | 56 | 30 | 18 | – | 4 |
Auch 2011 sind rund ein Drittel (19.570) aller untersuchten Arten (ca. 62.000) vom Aussterben bedroht, 4389 Arten stehen bereits auf der Vorwarnliste. Das sind 2.000 bedrohte Arten mehr als noch 2009. Allerdings waren zu diesem Zeitpunkt weniger Arten erfasst. 801 Arten sind im Jahr 2011 ausgestorben.
Tier- & Pflanzen-Arten | LC | NT | VU | EN | CR | EW | EX |
---|---|---|---|---|---|---|---|
auf dem Land lebend |
19.387 | 1.114 | 7.776 | 4.709 | 3.028 | 51 | 598 |
im Süßwasser lebend | 10.500 | 1.114 | 10.002 | 1.495 | 1.233 | 17 | 268 |
Meeresbewohner | 3.654 | 4.389 | 604 | 174 | 120 | – | 18 |
Die größte Gefahr für die Arten ist die übermäßige Nutzung durch den Menschen.
Legende
- nicht gefährdet – LC – Least Concern
- gering gefährdet (Vorwarnliste) – NT – Near Threatened
- gefährdet – VU – Vulnerable
- stark gefährdet – EN – Endangered
- vom Aussterben bedroht – CR – Critically Endangered
- in freier Wildbahn ausgestorben – EW – Extinct in the Wild
- ausgestorben – EX – Extinct
Trotzdem ist der Verlust der Arten dramatisch, denn die derzeitige Aussterberate von 3 bis 130 Arten pro Tag liegt um den Faktor 100 bis 1000 über dem natürlichen Wert. Dennoch sieht sich die Menschheit nicht einmal in der Pflicht den Artenschwund wenigstens abzubremsen. Das glatte Gegenteil ist der Fall – immer schneller verschwinden immer mehr Arten.
stark gefährdet bzw. ausgestorben sind z.B.:
- 3 Unterarten des Nashorns ausgestorben
- Java-Nashorn aus Vietnam
- westliche Spitzmaulnashorn
- nördliche Breitmaulnashorn
- 5 von 8 Thunfischarten sind hochgradig gefährdet
- 40 % der landlebenden Reptilien auf Madagaskar stark gefährdet
- chinesische Wasserfichte aus China stark gefährdet
erholt haben sich folgende Arten:
- südliche Breitmaulnashorn von einst 100 wieder auf ca. 20.000 Individuen
- Przewalski Wildpferd war in der Wildnis bereits ausgestorben, durch Wiederansiedlung 300 Individuen -> Zurückstufung von der Kategorie „vom Aussterben bedroht“ auf „stark gefährdet“
Was der Mensch tun kann!
Schutzgebiete reichen bei weitem nicht aus, um die Übernutzung von anderen Tier- und Pflanzenarten zumindest ersteinmal abzuschwächen. Denn auch der illegale Handel mit dem wahren Schatz der Erde muss genauso kontrolliert werden wie der Erhalt von wichtigen Arten außerhalb von Schutzgebieten, um Inzucht entgegenzuwirken.
Zusätzlich braucht es intelligente Methoden, um Mensch-Wildtierkonflikte zu reduzieren und ab und zu ist es auch notwenig artspezifische Schutzprojekte zu erstellen. Es kann also nie EINEN NOTFALLPLAN für alle Tier- und Pflanzenarten geben. All dies kann nur funktionieren, wenn die Lokalbevölkerung über den Artenschutz aufgeklärt und ihrerseits durch diesen Schutz nicht selbst bedroht wird.
externe Links zum Thema:
Bildquelle: Kein Bildnachweis nötig | Pixabay