der jährliche Klimagipfel
Der (Welt)Klimagipfel der auch UN-Klimakonferenz genannt wird ist eine jährlich stattfindende Vertragsstaatenkonferenz (Conference of the Parties, COP), in der u.a. über die Verpflichtungen der Industrieländer verhandelt werden, um ihren CO2-Ausstoß zu reduzieren.
Immer wieder wird ein Voranschreiten der Klimaschutzziele von Industrie und Politik mit allen Mitteln bekämpft. Da ist mal die Rede davon, dass CO2 gar keine Auswirkung auf das Weltklima hätte oder die erst kürzlich erreichte 7 Milliarden Grenze an menschlichen Einwohnern das Wort Überbevölkerung nicht rechtfertigen würde.
All das schlägt sich negativ auf den jährlichen Klimagipfel nieder, weil Industrie und Politik lieber Macht und Geld anvisieren, statt für die Lebensbedingungen kommenender Generationen zu sorgen.
Geschichte des Klimagipfels:
- vom 3. bis 14. Dezember 2018 in Katowice (Polen) (COP 24)
- vom 6. bis 17. November 2017 in Bonn (Deutschland) (COP 23)
- vom 7. bis zum 18. November 2016 in Marrakesch (Marokko) (COP 22)
- vom 30. November bis 12. Dezember in Paris (COP 21)
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- vom 28. März bis 7. April 1995 in Deutschland (Berlin) (COP 1)
- vom 3. bis 14 Juni 1992 in Brasilien (Rio de Janeiro) (COP 0 – globale Klimarahmenkonvention)
der Klimagipfel 2011
Vom 28. November bis zum 11. Dezember 2011 fand in Süd-Afrika (Durban) der 17. Klimagipfel statt, der über die Zukunft der internationalen Klimapolitik entscheiden soll. Die wichtigste Frage urde auch diesmal nicht beantwortet:
Weiterhin wurde von der Bundesregierung und der EU finanzielle Mittel für die Länder, die schon jetzt vom Klimawandel betroffen sind, gefordert. Außerdem sollte die EU bis zum Jahr 2020 ihren Emissionsausstoß im Vergleich zu 1990 um 30 % senken.
Schon vor dem 28.11.2011 hat z.B. der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) die Energie- und Klimapolitik der Bundesregierung scharf kritisiert. Denn selbst Deutschland setzt nicht auf ein klares Klimaziel, was sich beim Klimagipfel negativ bemerkbar macht.
In vielen Teilen der Welt, in Afrika, Amerika, Asien und Europa sind die Folgen des Klimawandels bereits spürbar.
Forderungen verschiedener Verbände / Meinungen:
- Greenpeace „Diplomatische Samthandschuhe gegenüber den USA aus Angst vor wirtschaftlichen Konsequenzen kann sich der Klimaschutz nicht mehr leisten“, sagt Martin Kaiser, Leiter Internationale Klimapolitik von Greenpeace.
- WWF „Der internationale Klimaschutz darf nicht in die Zeiten der Unverbindlichkeit zurückfallen. Das Kyoto-Protokoll muss erhalten bleiben und es muss die Basis für ein umfassendes verpflichtendes Nachfolgeabkommen gelegt werden“, sagt Regine Günther vom WWF Deutschland.
- Nabu „Nur wenn sich die Industrieländer über 2012 hinaus zu verbindlichen Klimaschutzzielen verpflichten, werden auch die anderen Staaten der Ausarbeitung eines umfassenden Klimaschutzabkommens zustimmen“, erklärt NABU-Präsident Olaf Tschimpke.
- „Die globalen Klimaverhandlungen werden durch einen Mangel an Engagement und Willen behindert“, warnt Karin Kortmann, stellvertretende Generalsekretärin von CARE Deutschland-Luxemburg.
- Der Klimawandel ist kein Märchen verklärter Ökos, sondern ein wissenschaftlich belegtes Phänomen.
Das Ergebnis des 17. Klimagipfels
Es gab einen „bindenden“ Klimavertrag, der reiche wie arme, große und kleine Länder bis 2015 an gewissen Ziele band, die sogar bis 2020 in Kraft treten soll. Doch zu dem Ergebnis kam man nur, wenn man das Kleingedruckte im Vertrag übersah.
Aus einem „redlich verbindlichen Abkommen“ wurde einfach ein „vereinbartes Ergebnis mit Rechtskraft“, oder einfach ausgedrückt – aus „vertraglich vereinbart“ wurde „vielleicht vereinbart – mal sehen…“. Untern Strich blieb also alles beim alten.
Das Kyoto-Protokoll (Verpflichtung der Industriestaaten ihre Treibhausemmission bis 2012 zu reduzieren) war ebenfalls ein Papier ohne Bedeutung. Jedes Land wartet auch heute noch darauf, das ein anderes den ersten Schritt macht:
- Industriestaaten verlangen, dass alle Länder ins Kyoto-Protokoll aufgenommen werden
- Schwellenländer verlangen, dass die Industriestaaten, die den meisten Dreck verursachen, auch die Hauptlast tragen
Es ist also keine große Überraschung, dass der Festsetzungstermin nach Belieben verschoben wird. Statt 2012 doch lieber bis 2017 oder gleich bis 2020 warten? Wer weiß das schon so genau. Es macht den Eindruck, als ob man die schwerwiegenden Probleme mit einem simplen Würfelspiel vergleicht, indem sich jeder Spieler (Land) aussuchen darf, ob er teilnehmen oder lieber wieder aussteigen möchte.
Warum der Klimagipfel 2009 scheiterte
Beim 15ten Klimagipfel im Kopenhagen 2009 trafen sich Delegierte aus 190 Ländern der ganzen Welt um ein gemeinsames Konzept für den Klimaschutz zu entwerfen. Vor Ort waren auch immer einige ausgewählte Umweltschutzgruppen wie z.B. der Bund oder Greenpeace.
Obwohl jedes Land jeweils nur eine Stimme (Einwohnerzahl also NICHT entscheident) abgeben kann sehen die Machtkonstelationen ganz anders aus. Egal um welchen Klimagipfel es sich auch handelt, ohne die Zustimmung der USA ist ein Scheitern so gut wie vorprogrammiert, so auch beim gescheiterten Klimagipfel 2009.
Den Wissenschaftlern war schon in der Vergangenheit klar, dass diese zwar sehr gering erscheinde Temperaturerhöhung höchstwahrschienlich erhebliche Folgen für das Welt-Klima haben wird. (Amazonien der größte Regenwald der Erde könnte ganz verschwinden, usw.)
Klar war aber auch, dass ein Temperaturanstieg unter 2°C ebenfalls für globale Veränderungen sorgen wird, allerdings sind Tiere (FAQ) und Pflanzen dann noch in der Lage sich den unvermeidbaren Veränderungen des Klimas anzupassen. Obwohl die Prognosen selbst in finanzieller Weitsicht global gesehen gemindert werden würden, konnte man sich nicht einigen.
externe Links zum Thema:
Bildquelle: Titelbild: Gerd Altmann / pixelio.de; Logo Klimagipfel 2011 Offizelle Webseite der Klimakonvention der UN