extreme Billignahrungsmittel
Supermärkte sind als Nahrungsmittellieferanten nicht mehr aus dem Alltag wegzudenken. Kunden können aus 1000ten Produkten auswählen und sich über die Preiskriege der Supermarkt-Ketten freuen. Alles was zählt sind möglichst niedrige Preise, aber wie diese entstehen, wollen Kunden meist nicht wissen und Nahrungsmittelproduzenten gern verschweigen.
0,99€ für eine Dose Ravioli
Viele Menschen kennen die Billi-Konserven, doch das die nötigen Zutaten für eine Dose Ravioli aus der ganzen Welt herangeschafft werden müssen, weiß oder interessiert kaum jemanden.
Der globale Produktionskreislauf arbeitet grad bei Billig-Kampfpreisen auf Kosten der Natur, billigen Arbeitskräften und den Nutztieren 1)Nutztiere = Unwort wegen Versachlichung und Quälerei.
Doch selbst die Medien loben diese Produkte – im Fall der Ravioli-Dose wird schon seit über 50 Jahren ein rücksichtsloser Produktionskreislauf betrieben. Denn das Billigprodukt hat 40 Millionen jährliche Kunden in Deutschland.
Ein konkurrenzloser Wahnsinn, dessen Erfolgschancen auch weiterhin nach oben zeigen.
Canned Dreams – Träume in Dosen
Eine finnische Dokumentar-Filmerin zeigte in ihrem Doku „Canned-Dreams“ = Träume in Dosen die bekannte und absurde Wahrheit von Billig-Nahrungsmitteln auf der Berlinale 2012. Am Beispiel der 0,99€ Ravioli-Dose werden Zutaten aus über 10 Ländern herankekarrt, die viele Kilometer zurücklegen müssen, bis sie in deutschen Supermärkten zur Verfügung stehen.
Warum ist (extrem) billig oft problematisch?
- Unnötige Umweltbelastung durch lange Transportwege aus unterschiedlichen Ländern.
- Billigfleisch kommt aus Massenqual-Fabriken (Mastbetrieb) – der Kunde unterstützt damit besonders die unzumutbaren Zustände der Nutztiere 2)Nutztiere = Unwort wegen Versachlichung und Quälerei
- Ausbeutung billiger Arbeitskräfte in Entwicklungsländern.
die groben Fakten der Ravioli-Dose
- Brasilien: Die Rohstoffe für die Dose werden meist von Kindern unter Lebensgefahr gefördert
- Latein-Amerika: Das Schweine-Futter wird dort billig eingekauft
- Dänemark: Der Standort der Massenqual-Betriebe in denen Schweine unter grausamen Bedingungen (Standard gilt auch für Deutschland und andere Länder) fettgefüttert werden. (bis 10.000 Schweine – Quälereien in Dänemark besonders günstig)
- Polen: Ort der grausamen Tötung. Schweine werden im Stundentakt in den Tod geschickt, nach dem sie über 1.000 Kilometer transportiert wurden.
- Portugal: Das Land aus dem die Tomaten für die Soße stammen. Frauen müssen hier in Akkordarbeit Tomaten ernten, um einen niedrigen Preis garantieren zu können.
- Frankreich: Der Standort der Massenqual-Betriebe in denen Hühner Eier produzieren müssen.
- Italien: Olivenöl-Hersteller
Lebensmittelhersteller suchen sich weltweit die billigsten Zutaten heraus und das meist ohne Rücksicht auf Verluste. Sie tragen aber nicht die Alleinschuld. Verbraucher wie Erzeuger sehen schon seit Jahrzehnten nur auf ihre Preise.
Gerade Lebensmittel die Fleisch enthalten, sollten nicht durch Niedrigkampfpreise erworben werden, sondern den Bedingungen angepasst werden, dass Schweine, Hühner und Co. nicht in Massenqualfabriken dahinvegetieren müssen.
Bildquelle: Karin Schumann / pixelio.de; Dosenöffner: olga meier-sander / pixelio.de