die Entdeckung des Atoms

Bereits im 5. Jahrhundert v. Chr. wurde die Existenz von Atomen vermutet, dies konnte allerdings erst viele Jahrhunderte später um 1905 von Albert Einstein ¹⁾mit seiner berühmten Formel E=mc^2 = Entdeckung der Austauschbarkeit von Materie und Energie zweifelsfrei nachgewiesen werden.

Vorher gingen Wissenschaftler davon aus, dass Atome die kleinsten Bausteine der Welt seien. Joseph John Thomson widerlegte dies im Jahr 1906 und sprach damit zum ersten Mal von Elektronen. Die Radioaktivität einiger Elemente wurde sogar bereits ein paar Jahre zuvor von Becquerel, Marie und Pierre Curie entdeckt.

Ab 1911 wurde das Atom intensiver ua. von Niels Bohr erforscht, dessen Prinzip auch heute noch gilt. Um 1932 war auch die Existenz der Neutronen von James Chadwick klar nachgewiesen. Bereits 1938 endeckte man die induzierte Kernspaltung von Uran. 1 Jahr später konnte man die Vorgänge verstehen und theoretisch anwenden.

Die Entdeckung der Kernspaltung war aber ein Zufallsprodukt, das zuerst gar nicht wahrgenommen wurde. Erst später erkannte man, welche enorme Energiemenge dabei freigesetzt werden kann.

Zuerst wurde die Atomkraft allerdings millitärisch während des Zweiten Weltkrieges genutzt. Am 2. Dezember 1942 kam es zur ersten kontrollierten Kettenreaktion in einem Kernreaktor. Die gefährliche Forschung brachte es schließlich am 16. Juli 1945 zur ersten „erfolgreich“ gezündeten Atombome. Dieser „Fortschritt“ blieb Deutschland allerdings bis zum Kriegsende gottseidank verwehrt.

Auch danach konnte man sich nicht von der Atombombe lösen und forschte weiter. Im Oktober 1952 wurde die erste Wasserstoffbombe gezündet. Schließlich wurde Ende 1952 der erste Forschungsreaktor für die Stromerzeugung gebaut. In Deutschland existierten zwischen 1957 und 2004 etwa 110 Atomkraftwerke.

die Entdeckung der Atomenergie

Von einer Atombombe unterscheidet sich ein Atomkraftwerk hinsichtlicher der sogenannten kontrollierten Kettenreaktion, derren Abfallprodukte in Brennstäben gesammelt wird.

Es müssen immer überzählige Neutronen eingesammelt werden, die zu einer weiteren Kernspaltung nötig sind und damit ua. eine katastrophale Überhitzung zu verhindern, sowie den unkontrollierten Austritt von Radioaktivität.

• 1954 produzierte das erste echte Atomkraftwerk 5 Megawatt elektrische Leistung in der Sowjetunion (Obninsk).
• 1955 baute die US-Marine das erste atomare Uboot, die Nautilus
• 1956 produzierte das erste englische Atomkraftwerk 50 Megawatt elektrische Leistung (Calder Hall).
• 1958 produzierte das erste amerikanische Atomkraftwerk 60 Megawatt elektrische Leistung (Shippingport).
• 1961 produzierte das erste deutsche Atomkraftwerk ähnliche Megawatt elektrische Leistung (Kahl).

Erst in den 1960iger Jahren beteiligte sich auch die Industrie an dieser Energie, sodass sich Energiekonzerne bildeten und schließlich auch in Deutschland zur Anwendung kamen.

Als das erste Atomkraftwerk ans Netzwerk angeschlossen wurde reagierten die Menschen euphorisch, denn sie glaubten das immer weiter steigende Energieproblem entgültig gelöst zu haben. Doch die Aufbruchsstimmung konnte nicht unendlich lange von der Regierung aufrechterhalten werden.

Bereits 1977 gab es die erste Anti-Atom-Bewegung. Das Bemühen von offizieller Stelle Sicherheit und Fortschritt zu vermitteln schlug fehl. Die Atombeführwörter glaub(t)en den Grund in den irrationalen Ängsten und der puren Unwissenheit der Bevölkerung zu sehen.

Tatsächlich hat die Bunderregierung von Anfang an die Frage der Entlagerung konsequent verdrängt, wohl in der Hoffnung das mit dem Fortschritt auch die Lösung für das Problem gefunden werden kann.

Die Kernschmelze 1979 bei Harrisburg rüttelte die Bevölkerung von Deutschland entgültig auf, sodass sich auch die Regierung an einen möglichen Atomaustieg gewöhnen musste. Erst 2002 war Deutschland in der Lage dem Atomausstieg konsequent ins Auge zu blicken – sie nicht unnötig als Brückentechnologie vorzuschieben, doch der Ausstieg vom Atom-Ausstieg kam schnell …

Am 29. September 2010 wurde von der Schwarz/gelben Regierung die sogenannte Laufzeitverlängerung beschlossen. 12 Jahre sollten die Atomkraftwerke durchschnittlich länger am Netz angeschlossen bleiben dürfen, als von der damaligen Rot/Grünen Regierung beschlossen.

Doch als es am 11. März 2011 wegen eines heftigen Erdbebens der Stärke 9 zu einem (Super)Gau in der Atomanlage in Fukushima kam, was die Kühlung massiv beschädtigte und eine unaufhaltsame Kettenreaktion in Gang setzte, schwenkte die Deutsche Regierung wieder in die andere Richtung. Aktuell sind noch 8 Kraftwerke in Deutschland in Betrieb.

Liste aller Atomkraftwerke in Deutschland (8 Meiler)

Legende: LV = Laufzeitverlängerung; AG = Atomgesetz

Bildquelle: M. Hermsdorf  / pixelio.de