Jesus Christus
Am 7. April im Jahr 30 wird ein Mann vom römischen Stadthalter zum Tod am Kreuz verurteilt, dessen gesamte Existenz heute viele Menschen bezweifeln – Jesus von Nazareth. Für die einen ist er eine lächerliche Märchenfigur, für die anderen der von Gott gesandte Messias. Archäologen und Mythologen zeichnen jedoch ein anderes Bild!
die Reise beginnt!
Der Sohn eines einfachen Zimmermanns verlässt um das Jahr 28 sein Dorf, sein Name ist Jesus. Als er irgendwann selbst zum Täufer wird, beginnt er von Dorf zu Dorf zu ziehen. Eigentlich müssen Täufer besucht werden, doch „der Sohn Gottes“ wie er sich selbst bald nennen wird, möchte seine Lehre höchstpersönlich in andere Siedlungen bringen.
Es dauert nicht lange, da schließen sich Menschen aus sämtlichen Schichten (Fischer, Steuereintreiber, etc.) Jesus an. Neben Judäa und Galiläa besucht die Menschenscharr nun auch Phönizien oder die Gebiete des Zehnstädtebundes. Seine Lehre wird von Jesus sowohl in kleinen Familienkreisen als auch vor großen Massen geprädigt.
Irgendwann ist Jesus so berühmt, dass man ihm sogar Wunder nachsagt:
- Wasser in Wein verwandeln
- Sturm besänftigen
- Kranke heilen
- Teufelsaustreibung
- Erweckung von Toten
- etc.
das Reich Gottes!
In Jesus Predigen kommt sehr häufig „das Reich Gottes“ vor – ein Begriff, dessen Definition sehr schwer zu verstehen ist. Er ist der Überzeugung, dass die Ankunft dieses Reiches unmittelbar bevor steht und nicht nur Juden, sondern die ganze Welt betreffen wird. Seine aufrüttelnden Gedanken:
- Reue verändert das Leben positiv
- Respekt gegenüber den Schwächsten
- Respekt gegenüber den Verachteten (Sklaven, Fremde, unverheiratete Frauen, etc.)
treffen sehr genau den Nerv seiner Zeit. Die Menschen sehen in Jesus Reich das neue Reich Israels und ihn als „Sohn Davids“ der ein hervorragender neuer König wäre. Jesus aber möchte kein König sein, er legt sich lieber mit den Gelehrten an – bezeichnet sie als „Heuchler“, weil sie ihre Gesetze so stur durchsetzen ohne dabei an die Nächstenliebe zu denken. Das trifft die Machthaber so empfindlich, dass sie ihn loswerden möchten.
Sie ahnen nicht, dass bald auch die Bevölkerung vom „Sohn Gottes“ ablässt, da ihre Erwartungen vom neuen Reich unerfüllt bleiben. So breitet sich Enttäuschung aus, die schließlich in Unglaube endet.
die Festnahme Jesu!
Als im Jahr (07.04.30) das Pachafest in Jerusalem gefeiert wird, kursieren Gerüchte unter der Menge. Die Menschen sind nicht wirklich überrascht, dass der Mann, den man als Wunderheiler in Judäa und Galiläa kennt und dessen Predigen beim Hohen Rat und den Pharisäern (kompromisslosen Juden) unbeliebt sind nun festgenommen wurde.
In der Nacht von Donnerstag auf Freitag wird Jesu von der Tempelpolizei im Garten Gethsemane abgeführt und in das Haus des Hohepriesters Kaiphas verbracht. Dort beschuldigt man ihn durch den Hohen Rat in einer Art Scheinprozess der Plasphemie, da er sich ungefragt als Sohn Gottes bezeichnet und den Glauben des Volk Israels nicht respektieren soll.
Da der Hohe Rat nicht dazu berechtigt ist Todesstrafen zu verhängen, bedient man sich einer List. Jedes Jahr zum Pachafest wird ein Gefangener freigelassen. Diesmal lässt man einfach die Menge zwischen Jesu und einem potenziellen Mörder entscheiden. Da die Bevölkerung den Glauben an Jesus und sein Reich verloren hat, stimmen sie seiner Kreuzigung zu und der Mörder wird freigelassen.
die Kreuzigung Jesu!
Der selbsternannte Messias wird neben zwei anderen Verurteilten zuerst ausgepeitscht, dann lächerlich gemacht. Dazu geben Legionäre Jesu einen Roten Mantel und setzen ihm eine Dornenkrone aufs Haupt. Danach werden die Verurteilten zum Hinrichtungsort geführt und müssen dabei auf ihren Schultern den Balken tragen, an dem sie später gekreuzigt werden.
Jesu ist zu dieser Zeit bereits so geschwächt, dass die Soldaten zum Balken-Tragen eine Helfer bestimmen, um schneller voranzukommen. Am Bestimmungsort angekommen nimmt das grausame Ritual seinen Lauf. Zuerst schlägt man Nägel durch die Handgelenke, dann kommt ein letzter Nagel durch die gekreuzten Knöchel hinzu.
Jeder Verurteilter bekommt ein Schild an die Seite worauf seine Verbrechen vermerkt sind. Bei Jesu steht die spöttische Inschrift:
Jesus von Nazareth, König der Juden
Der geschwächte Messias stirbt relativ schnell einen grausamen Erstickungstod. Am Abend wird sein Körper vom Kreuz genommen und einem Anhänger Jesu übergeben, der den Mann in ein Leintuch einwickelt und begräbt.
die Geburtsstunde des Christentums!
Als Jesus Anhänger einen Tag nach seinem Tod dessen Grab besucht haben, soll dieses leer gewesen sein. Dieses Ereignis gilt unter Gläubigen als der Beweis, dass Jesus auferstanden und damit eindeutig „der Sohn Gottes“ ist, für den er sich schon zu Lebzeiten ausgegeben hat.
Jesus Tod wird als Opfergabe für die Sünden der Menschheit gewertet und von der kleinen übrig gebliebenen Anhängerschaft des Messias in ganz Jerusalem verbreitet. Explosionsartig erhöht sich die Anzahl der Gläubigen wieder.
die ersten Christen!
Zu den ersten Christen zählt eine Gemeinde, die sich innerhalb des Judentums gebildet hat. Sie pflegen besonders die Erinnerung an Jesus letzte Mahlzeit „das Abendmahl“. Stephanus ist der erste Jünger dieser Gemeinde, der von den Juden gesteinigt wird, obwohl sich die Gemeinde durchaus an die jüdischen Gesetze hält.
die ersten schriftlichen Texte des Christentums!
In Damaskus erregt das neue Christentum 10 Jahre nach der Kreuzigung Jesus die negative Aufmerksamkeit eines Pharisäe (Saulus). Er sieht sich dazu berufen die Christen festzunehmen, doch auf dem Weg dahin soll ihm Jesus höchstpersönlich erschienen sein. Davon ist er so beeindruckt, dass er ab dieser Zeit zu den treuesten Anhängern Jesus zählt und seinen Namen in Paulus ändert.
Dieser Paulus gründet zahlreiche christliche Gemeinden und bereist den gesamten Mittelmeerraum. Seine Briefe, in denen er sich an die Gläubigen wendet, sind die ersten schriftlichen Texte des Christentums – weitere folgen:
- Ende des 1. Jahrhunderts: mehrere Christen schreiben die verschiedenen Teile auf
- 2. Jahrhundert: Texte 4 verschiedener Autoren [Apostel: Matthäus, Markus, Lukas und Johannes] liegen vor = Evangelien („frohe Botschaft“)
- 3. Jahrhundert: die 4 Evangelien, die Offenbarung Johannes, die Briefe Paulus und anderer Apostel werden zum Neuen Testament zusammengefasst
Fazit:
Die größtenteils irdische Geschichte Jesus lässt die Thematik um Gott etwas greifbarer wirken. Hochwahrscheinlich hat es den Mann Jesus tatsächlich gegeben. Der Halbgott Jesus wird wohl nur in den Köpfen religiöser Menschen existieren. Und solange sie mit diesem Glauben die Lebensarten anderer respektieren, ist auch nichts verkehrtes daran.
Bildquelle: H.-J. Grosche / pixelio.de