der biologische Urknall
Vor ca. 500 Millionen Jahren begann eine Art biologische Arten-Explosion. Vorher gab es schon 3 Milliarden Jahre lang Leben auf der Erde, aber dies entwickelte sich im Vergleich zur Arten-Explosion extrem langsam. Deswegen wird dieser Vorgang auch „biologischer Urknall“ oder „kambrische Explosion“ genannt.
Fast alle heute noch existierenden Tierstämme entwickelten sich zu dieser Zeit innerhalb nur weniger Millionen Jahre. Doch plötzlich kam es zu einem Massensterben. Fast 90 Prozent der im Meer und über 70 Prozent der an Land lebenden Arten starben wieder aus.
Aristoteles war wohl der erste Mensch, der sich an einem ersten biologischen System versuchte. Er erkannte bereits im 4. Jahrhundert v. Chr., dass es mindestens zwei große Kategorien unter den Lebewesen gibt.
Erst im 19. Jahrhundert wurde ein 3tes Organismenreich hinzugeführt – die Protisten. Eine Zusammenfassung für alle einzelligen Lebewesen. Das brachte aber keinen Vorteil, weil sich nun eindeutig verwandte einzellige und mehrzellige Grünalgen in verschieden Gruppen wiedergefunden haben.
Die drei verschiedenen Entwicklunsebenen:
1. Ebene: Reich der einzelligen Prokaryoten (Einzeller ohne Zellkern) [Archeaen und Bakterien]
2. Ebene: Reich der einzelligen Eukaryoten (Einzeller mit Zellkern)
3. Ebene: Reich der vielzelligen Eukaryoten (Mehrzeller und Vielzeller) mit drei weiteren Reichen:
- Reich der vielzelligen Pflanzen
- Reich der vielzelligen Pilze
- Reich der vielzelligen Tiere
Die globale Erwärmung und der Anstieg des Meeresspiegels waren vermutlich die Auslöser für die kambrische Explosion. Nun war fast die komplette Erde mit Wasser bedeckt. Die gesamte biologische Evolution spielte sich dort noch im Meer bzw. Süßwasser ab.
Wirbellose Tiere
Nun tauchten die ersten Vorläufer der heute noch lebenden Wirbeltiere auf. Bevor der Schritt zum Land getan werden konnte, hatte sich das Tierreich bereits in die wichtigsten Tierstämme aufgefächert. Dies bedeutet, dass hierbei nur die größtmöglichen Bauplanunterschiede vermerkt werden.
- Schwämme
- Nesseltiere (z.B. Quallen)
- Gliederfüßer (z.B. Insekten)
- Weichtiere (z.B. Schnecken)
- Stachelhäuter (z.B. Seeigel)
- und noch mehr
Ursachenforschung!
Wie genau es zur kambrischen Explosion gekommen ist, konnte noch nicht genau erfasst werden. Aus diesem Grund gibt es 6 unterschiedliche Theorien:
- unentdeckte Vorformen, dh. wichtige Zwischenformen sind bis heute noch unentdeckt geblieben
- molekulare Uhren, damit berechnet man die Zeiträume zwischen den evolutionären Ereignissen, diese könnte irreführend bzw. fehlerhaft sein
- HOX Gene tauchen plötzlich auf, so werden Gene bzw. Baupläne genannt, die in jedem Tier vorkommen
- tolerante Ökologie: hierbei kommt es immer dann zu Artenexplosionen, wenn Lebensräume durch Kathastrophen bzw. Neueroberungen anstehen
- ökologische Besonderheiten: es treten zu besonderen Zeiten nur bestimmte Arten zufällig auf
- Erdabkühlung auf 30 °C sorgte möglicherweise für bessere Evolutionsbedingungen
Bildquelle: Titelbild: Volker Ehrle / pixelio.de