der Löffelhund
Der Löffelhund (Otocyon megalotis), der zur Familie der Hunde gehört, ist ein kleiner Beutegreifer und eine sehr ursprüngliche Art. Er ist aber näher mit dem Fuchs, als mit dem Wolf verwandt.
Nur die Krallen und Pfoten des Löffelhundes und manches Verhalten sind hundetypisch.
Bei Angst legen sie die Ohren zurück, naht sich ein Feind, sträuben sie das Fell. Sind sie aufgeregt oder spielen sie, wird der Schwanz aufrecht getragen, beim Laufen waagerecht. – Quelle: www.kindernetz.de
Sein Aussehen gleicht einer Mischung aus Hund und Fuchs. Es sind zwei Unterarten bekannt. Die Heimat liegt im östlichen und südlichen Afrika, in Savannen, Buschsteppen und Halbwüsten. Dort lebt auch ihre Hauptbeute – Termiten (pro Jahr bis zu 1,15 Millionen Ernte-Termiten).
Verspeist werden aber auch Käfer, Ameisen, Heuschrecken, Schmetterlinge, Tausendfüßer und Skorpione – sehr selten Eidechsen, Vögel, Nagetiere, Eier und Früchte.
Merkmale
- Länge bis zu 66 cm, Größe bis zu 40 cm
- buschiger Schwanz bis zu 35 cm lang
- Gewicht bis zu 5 kg
- Fell gelbbraun bis grau, manchmal dunkler Aalstrich auf dem Rücken
- Beine und Schwanzspitze: dunkelbraun
- dunkle Zeichnung an Augen und Schläfen, ähnlich wie bei Waschbären
- bis zu 10 cm lange, fast schwarze Ohren
- bis zu 50 sehr kleine Zähne – einzigartig für höhere Säugetiere
- Ernährung: überwiegend Insekten
- Alter: bis zu 13 Jahren
- Sprache: hohes Heulen, pfeifendes Rufen (erinnert an Vögel)
Die langen Ohren des Löffelhundes haben eine wichtige Funktion, er kann damit die leisesten Geräusche von Termiten in ihren Bauten wahrnehmen und überschüssige Körperwärme abgeben.
Um der Hitze zu entgehen, sind die kleinen Savannenbewohner meist nachtaktiv – nur im Winter auch tagsüber auf Nahrungssuche. Die geselligen nichtmenschlichen Tiere (FAQ) leben in Familienverbänden mit bis zu 15 Mitgliedern.
Nach einem halben Jahr wandert der männliche Nachwuchs in andere Gebiete ab, die weiblichen Löffelhunde bleiben länger und helfen im nächsten Jahr bei der Aufzucht des neuen Nachwuches.
Statt in Revieren, leben die kleinen Beutegreifer in Aktionsräumen (können von mehreren Familienverbänden zur Nahrungssuche genutzt werden). Geruht wird in selbstgegrabenen Bauten, aber auch in verlassenen Bauten anderer nichtmenschlicher Tiere.
Eine Gefahr bilden:
- andere Beutegreifer (Löwen, Hyänen, Leoparde, Geparde, Afrikanische Wildhunde)
- Greifvögel (Kampfadler)
- Riesenschlangen (Pythons)
- Schakale: Bedrohung für die Welpen
Fortpflanzung
Erst wenn das Nahrungsangebot am größten (August bis Oktober) ist, pflanzen sich Löffelhund-Paare fort. Sehr selten leben sogar 2 Weibchen mit einem Männchen zusammen.
Durchschnittlich werden bis zu 5 kleinen Löffelhunde geboren, die zuvor bis zu 70 Tage im Mutterleib verbleiben. Erst nach 17 Tagen dürfen die Welpen zum ersten Mal den Bau verlassen. Mit ca. 6 Monaten ist der knapp 4 Monate gesäugte Nachwuchs selbstständig.
Plage
Obwohl der Löffelhund viele Insekten verzehrt, wird er vom Menschen meist als Plage 1)Plage = Unwort wegen Abwertung beschimpft und erschossen. Wegen seines hellen Fells und des geduckten Ganges verwechseln Farmer einen Löffelhund oft mit Schakalen, die ihrerseits gern Ziegen oder Schafe jagen.
Andererseits gilt er bei den Einheimischen als Delikatesse und aus dem Pelz werden warme Decken für den Winter genäht.
Quellen:
www.kindernetz.de/wissen/tierlexikon/steckbrief-loeffelhund-100.html
www.geo.de/geolino/tierlexikon/17644-rtkl-tiere-loeffelhund
Text: @Infokomposter & @Anouk / Bluesky – Bildquelle: falco / Pixabay