die Spitzmaus (giftig)
Spitzmäuse gibt es auf der ganzen Welt, die mit Vorliebe Insekten, Larven und Regenwürmer verzehren. Insekten also, die der Mensch häufig als „Ungeziefer“ abwertet.

Die kleinen Säugetiere können sich problemlos gegen größere Tiere zur Wehr setzen, nicht nur das – dies sind sogar ihre Beutetiere, denn sie produzieren ein Gift in der Unterkieferspeicheldrüse welches auf das zentrale Nervensystem wirkt. Dort ruft es Krämpfe, Lähmungen, Atmungsprobleme und ähnliches hervor. Mit diesem Gift kann sie ihre Beute lähmen und so auch Tiere überwältigen, die größer sind als sie selbst, z.B.:
- Frösche
- Wühlmäuse oder
- kleine Schlangen.
Spitzmäuse sind nämlich sowohl an Land als auch im Wasser hervorragende Jäger. Für den Menschen ist es eine nur unkritische Menge, auch bei Hund und Katze gibt es in der Regel keine bleibenden Schäden, schmerzhaft kann es dennoch sein.
Allerdings sollte man trotzdem vorsichtig sein, denn Spitzmäuse sind Überträger der „Bornaschen Krankheit“. Diese wird hauptsächlich über die Ausscheidungen von Feldmäusen übertragen und ist lebensgefährlich.
eigene Säugetierordnung
Spitzmäuse klingen zwar nach „Maus“, sehen auch ähnlich aus und verhalten sich wie echte Mäuse – sind aber eine eigene Klasse.
- echte Mäuse: Familie der Nagetiere
- Spitzmäuse: Säugetierordnung der Insektenfresser.

Daher sind sie mit Mäusen nur bedingt „verwandt“ – und eher den Igeln und Maulwürfen zugehörig. Ihre Entwicklungsgeschichte ist trotz vieler Bemühungen bis heute unklar – und sie wurden auch mehrfach in den Arten und Gruppen ein- und ausgegliedert.
Vermutet wird die Abstammung vom Maulwurf. Ihr Gebiss ist auch nicht das eines Nagers, sondern in den Kiefern sitzen viele kleine und sehr spitze Zähne mit einer sehr harten Schmelzschicht – das Gebiss eines Beutegreifers und Jägers.
Spitzmäuse haben einen höheren Stoffwechsel als alle anderen in Deutschland heimischen Säugetiere. Sie bewegen sich extrem schnell; ihr Herz schlägt bis 1.000 Mal pro Minute. Spitzmäuse müssen ständig fressen, da sie keine Fettreserven anlegen.
Finden sie keine Nahrung sind sie binnen eines Tages verhungert. Im Winter, wenn das Nahrungsangebot knapp ist, greifen sie auf einen Trick zurück – sie schrumpfen!
Spitzmäuse werden, je nach Unterart, 3 bis 18cm lang und meist zwischen 3 und 18 Gramm schwer und maximal 2 Jahre alt. 4 Mal im Jahr kann ein Spitzmausweibchen (bis zu 10 Spitzmäuse pro Schwangerschaft) schwanger werden. In erster Linie ernähren sich von Insekten, Larven und Fleisch – nehmen aber auch gerne mal Samen oder Nüsse an.
Text: @Infokomposter & @Anouk / Bluesky – Bildquelle: A. Wedel / pixelio