die Brombeere
Als Rosengewächs zählt die Brombeere (Rubus fruticosus) trotz ihres Names zu den Sammelsteinfrüchten. Es gibt über 300 Arten dieser Pflanze, die in fast allen Teilen der Welt vorkommen. Sie blüht von Mai bis August.

Sie ist schon lange als Heilpflanze und natürlich für ihren Geschmack bekannt. Die Griechen verwendeten die Brombeere als Mittel gegen Gicht, und die Römer bereiteten einen Tee aus den Blättern der Brombeerpflanze zur Behandlung verschiedener Krankheiten. Denn die Blätter enthalten sehr viele Gerbstoffe, Flavone und ätherische Öle und wirken blutstillend.
Brombeeren wurden von Frauen in den Wehen verwendet, da sie einen hohen Gehalt an Vitamin K haben, das als Muskelrelaxans wirkt. Brombeeren enthalten Kupfer, das für den Knochenbau wichtig ist. Es fördert auch die Produktion weißer und roter Blutkörperchen.

Die sehr dunkle Farbe der Brombeeren ist ein Indikator für den hohen Gehalt an Antioxidantien in der Pflanze, die bekanntermaßen das Risiko für eine Reihe von Krebsarten senken. Dazu sollten die falschen Beeren möglichst unverarbeitet verzehrt werden.
Bedeutung für andere Tiere
Bienen, die sich an Brombeerblüten laben, produzieren einen dunkel gefärbten Honig mit fruchigem Geschmack.
Einige Insekten ernähren sich von Blättern und Blüten der Brombeere und locken mit ihrer Anwesenheit Fledermäuse an. Hasen und Rehe nutzen die Beere ebenso als Nahrungsmittel.
extrem robuste Pflanze
Brombeeren gedeihen in vielen menschlichen Gärten so stark, dass sie ohne ihren Geschmack und anderer Fähigkeiten als besonders lästiges Unkraut 1)Unkraut = Unwort wegen Abwergung gelten würden.
das Wachstum

Aus dem Samen wachsen mehrere Ranken in alle Richtungen. Durch die Stacheln kann sie sogar sehr hoch klettern. Im Jahr wächst die Pflanze ca. 3m. Zwingt die Schwerkraft die Triebspitze dann wieder zu Boden, entsteht dort neues Wurzelgeflecht.
Brombeerpflanzen bilden jedes Jahr neue Triebe aus dem Stock knapp unter der Erdoberfläche sowie aus den Wurzeln. Im ersten Jahr erzeugt ein Trieb nur Blätter, im zweiten Jahr trägt er Früchte.
Entweder über Wurzeln, über fallen gelassene Triebstücke, den Beeren oder durch die Triebe können sich in kurzer Zeit neue starke Brombeerpflanzen bilden.
Nur wenn die Pflanzen zerhäckselt und ausgetrocknet sind, sterben sie ab. Zusätzlich müssen die Wurzeln ausgegraben werden – aber effektiv ist nur das Abschälen des gesamten Gartenbodens auf 50cm Tiefe.
In der griechischen Sagenwelt kommt sie vor. Als Hydra. Von Pandora auf die Welt gekippt. Sie ist das pure Böse in Chlorophyll. – Quelle: @Ruhrwaldmaux / Bluesky
das Abzwicken
Brombeer- und Himbeergärtner können einen deutlich besseren Beerenertrag erzielen, indem sie eine spezielle Technik (das Abzwicken) anwenden.
Dabei lässt man die Hauptstämme aus dem Vorjahr stehen – von den Seitentrieben schneidet man im Frühsommer die Spitzen ab. So entstehen deutlich mehr neue Seitentriebe, die im darauffolgenden Jahr alle Früchte tragen.
Nach der Ernte schneidet man den Haupttrieb in Bodenhöhe ab – Vorteile:
- keine undurchdringliche, nervige Wildwuchshecke
- hohe Ertragssteigerung
Diese Art des Schnittes eignet sich zudem ganz hervorragend für Spaliere, dann lassen sie sich gerade Brombeeren bequem pflücken.
Tip zu Himbeeren: wenn man spätblühende Herbsthimbeeren verwendet, haben die Beeren keine Würmer. Der Himbeerkäfer (Byturus tomentosus) legt seine Eier in den Blüten ab – und wenn die Himbeeren zur Eiablage noch nicht blühen hat man folglich wurmfreie Himbeeren
Quellen:
www.bund-sh.de/fileadmin/sh/Internes/Themen-PDFs-LV/Wildstraeucher/brombeere.pdf
Text: @Infokomposter, @Ruhrwaldmaux & @Anouk / Bluesky – Bildquelle: Cornell Frühauf / Pixabay