die Blutbuche
Blutbuchen sind eine mutierte Unterart der gewöhnlichen Rotbuche mit einer besonderen Blattfärbung. Diese kann von tiefrot bis ins violette gehen. Im Laufe des Sommers werden die Blätter immer grüner, sie verlieren die besondere Färbung.
Die Anthocyane (die roten Pigmente) sind in den jungen, frischen Blättern am konzentriertesten. Im Laufe des Sommers überlagert das Chlorophyll teilweise die Rotfärbung, und im Herbst bauen sich beide Pigmente ab – dann kommen die typischen Herbstfarben durch.
Die klassische „Blutbuchen-Optik“, die man aus Parks kennt, ist also tatsächlich das Frühjahrskleid und sie wirken im Mai/Juni besonders dramatisch und mystisch.
Abstammung aus einer Ur-Blutbuche
Alle Blutbuchen gehen auf die eine Ur-Blutbuche von 1690 aus thüringischen Stadt Sondershausen zurück.

Rund um den Baum keimten 11 Ableger mit denen die Blutbuchenzucht gezielt begonnen wurde. Die besondere Pflanze fand europaweit Interesse, ein früher Ableger ist zum Beispiel im Hyde Park, der sich dann weiter über ganz England verteilt hat.
Die Mutterblutbuche selbst existierte noch bis zu ihrem Abbrechen 1926, heute erinnert ein Hinweisschild an dem verwitterten Stumpf an sie. Die charakteristische Rotfärbung der Blutbuche entsteht durch eine Genmutation, die die Produktion von Anthocyanen – rotem Pflanzenfarbstoffen – verstärkt.
Diese Pigmente überlagern das normalerweise dominante Chlorophyll und verleihen den Blättern ihre unverwechselbare Färbung. Interessant ist, dass diese Mutation rezessiv vererbt wird.
Blut-Buchen Zucht

Das bedeutet: Kreuzt man eine Blutbuche mit einer normalen Rotbuche, entstehen zunächst nur grünblättrige Nachkommen. Erst in der zweiten Generation können wieder rotblättrige Exemplare auftreten – ein Phänomen, das frühe Botaniker vor Rätsel stellte.
Die Intensität der Rotfärbung variiert je nach Jahreszeit. Im Frühjahr sind junge Blätter oft noch grünlich, entwickeln im Sommer ihr tiefes Rot und werden im Herbst bronze-braun.
Merkmale
- gehört zur Familie der Buchengewächse
- Verbreitung in Mittel- und Nordeuropa vorallem in Parks
- durchschnittliche Höhe liegt bei 30 Meter
- Blätter sind eiförmig
- es befinden sich männliche und weibliche Blüten am Baum (einhäusig)
- Bucheckern werden von Eichhörnchen verzehrt
- für Menschen sind Bucheckern giftig
- durch Destillation entsteht Buchenteer z.B. für Hufeisen, Wundpflaster im Mittelalter, ua.
- Nutzung zur Möbelherstellung
Aberglaube
Dieses Sprichwort stammt von den Annahmen, dass Eichen eher vom Blitz getroffen werden, weil ihre dicke, zerklüftete Borke das Wasser wie ein Schwamm aufsaugt – die Borke der Buche ist glatt und leitet einen Blitzeinschlag direkt in den Boden.
Dieser Unterschied ist allerdings gleichbleibend gefährlich für den Menschen, der Blitzeinschlag selbst ist dadurch nur unterschiedlich stark sichtbar.
Quelle:
www.uni-muenster.de/KleineBaumschule/blutbuche.html
Text: @Infokomposter & @Anouk / Bluesky – Bildquelle: Ilona Ilyés / Pixabay