Yareta – uralte Wüstenpflanzen
Yareta (Azorella compacta) sieht zwar aus wie ein Moos, ist aber eine breitblättrige Pflanze aus der Familie der Karottengewächse – Apiaceae. Diese Pflanzen können über 3.000 Jahre alt werden und sind im Andengebirge Boliviens heimisch.
Da sie unter anderem als Brennstoff gebraucht wird, ist ihre Population in den letzten Jahrzenten stark zurückgegangen.
Beschreibung
- ausdauernde, immergrüne und extrem langsamwüchsige Pflanze
- grüne Polster Höhe: bis zu 1,5 Meter, Ausdehnung: rund 30 m²
- Wurzel starke, holzige Pfahlwurzel
- ungestielte Blätter, die eiförmig bis länglich-rund, Länge: 2 bis 6 mm, Breite: 1 bis 4 mm, enthalten gelegentlich harzige Tropfen
- runde, schwach purpurfarbene Spaltfrüchte: 4 bis 5 Millimeter groß
Verbreitung
Die Pflanze bevorzugt eine Höhe zwischen 3500 und 5200 m in alpinen Wüsten der Hochanden im Süden Perus, Boliviens, Nordost-Chiles sowie im Nordwesten Argentiniens, auf Steinhaufen oder Felsblöcken.
Durch ihr extrem langsames Wachstum können sie tatsächlich ein sehr hohes Alter von über 3.000 Jahren erreichen. Dazu nutzt die Pflanze das abgestorbene Material in ihrem Inneren als Feuchtigkeitsreservoir und zur Kühlung. Zusätzlich sorgt der extrem dichte Wuchs für eine optimale Temperaturregelung.
Nur sehr wenige Insekten (Läuse, Milben) können sich von der Yareta ernähren, was nicht nur an dem Standort liegt – auch an den harzigen Inhaltsstoffen. Die Pflanze blüht ganzjährig, aber nur in bestimmten Abschnitten. Auch in diesen Höhen dienen Insekten als Bestäuber.
Verwendung
Menschen nutzen diese Pflanzen nicht nur als Brennstoff (zum Heizen und Kochen, gesammelte Asche als Dünger):
- in der Volksmedizin gegen Schmerzen, Asthma, Erkältungen, Bronchitis sowie Erkrankungen der Nieren
- begleitete Behandlungen von Diabetikern
- als Brennstoff für Eisenbahnen und Anlage von Bergwerken
Dieser Gebrauch ist ein extremer Fall von Raubbau, da er aufgrund des langsamen Wuchses der Pflanzen nicht nachhaltig war. – Quelle: www.biologie-seite.de
Da es für die lokale Bevölkerung keine Energie-Alternativen zur Yareta gibt, wird die Pflanze auch heute noch und (trotz Verbot durch die Regierung) genutzt. Das erste Exemplar wurde in Bolivien von Joseph Andrews 1827 entdeckt. Heute existieren kaum noch besonders große und alte Individuen der Pflanze.
Quellen:
www.biologie-seite.de/Biologie/Yareta
Text: @Infokomposter & @Anouk / Bluesky –Bildquelle: yo vanel / Pixabay