das Römische Reich – Intrigen, Gier und Macht
das Römische Reich
Ab dem 9. Jhd. v.u.Z. entwickelte sich unter dem Einfluss von Kulturen aus dem östlichen Mittelmeerraum die Zivilisation der Etrusker. Der intensive Ausstausch mit Phöniziern und Griechen sicherte ihnen ab 750 v.u.Z. die Seeherrschaft (Seeschlachten mit griechischen Schiffen) über das Tyrrhenische Meer.
Unter dem Stadtkönig wurden immer mehr Städte gegründet, darunter die an einem wichtigen Handelsweg am Unterlauf des Tiber gelegene Stadt Rom. In der ersten Hälfte des 5. Jhd. v.u.Z. versuchte der König Tarquinius vergeblich seine Macht auszubauen, jedoch schafften die patres („Väter“) und Adlige darauf hin die Monarchie ab, um seine Aufgaben zu übernehmen.
die Republik
Die „öffentliche Angelegenheit“ – Republik unterschied sich deutlich von der griechischen Demokratie. Nicht alle freien Männer waren stimmberechtigt, so entstand eine Herrschaft der Oberschicht. Schwächere wurden durch die patriarchale Großfamilie geschützt.
Rom musste mit militärischen Mitteln den Versuch abwehren, den König wieder einzusetzen und Gegner aus den umgebenden Bergen zurückzudrängen. Dabei konnten neue Gebiete eingenommen werden.
der Ständekampf
Bald kam es zu Kämpfen zwischen:
- patres „Patrizier“ – reiche Römer als Leitung
- das gemeine Volk plebs „Plebejer“ – einfache Kämpfer
weil die patres ihre Macht auch auf den zivilen Bereich ausdehnen wollten. Um 450 v.u.Z. wurde schließlich das Volk vor den Übergriffen Mächtiger mithilfe des römischen Rechts auf bronzenen Tafeln geschützt.
noch heute gültiger Grundsatz:
- keine Bestrafung ohne Gerichtsverfahren / ohne Schuldbeweis
387 v.u.Z. gelang es keltischen Kriegerverbänden („Gallier„) Rom zu erobern. Diese ließen sich durch eine hohe Lösegeldzahlung wieder zum Rückzug bewegen. Das veranlasste 366 v.u.Z. Patrizier und Plebejer schließlich dazu gleichberechtigte Kommandogewalt (imperium) auszuüben. Die militärische Leistungsfähigkeit stieg enorm, feindliche Stammesgruppen aus dem umgebenden Bergland hatten keine Chance. Rom breitete sich weiter aus.
die großen römischen Straßen
Ab 312 v.u.Z. wurden Straßen gebaut (Via Appia), die später ein rießiges Reich zusammenhalten sollten. 287 v.u.Z. stellte man die Beschlüsse der plebijischen Volksversammlungen (die „Plebiszite“) den Gesetzen gleich, Tribunen wurden zu öffentlichen Amtsträgern.
275 v.u.Z. stieg Rom entgültig zur militärischen Großmacht auf, als es über König Pyrrhus siegte, obwohl dieser in Süditalien zu Hilfe gerufen wurde. Der Lohn war die Herrschaft über Unteritalien.
die drei Punischen Kriege
- der erste punische Krieg; 264 – 241 v.u.Z.: Konflikt zwischen Rom und Karthago (Herrschaft über große Teile des phönizischen Netzwerkes, nordafrikanisches Kerngebiet) – Resultat: Rom kontrollierte Sizilien (wichtig für Nahrungsversorgung römischer Bevölkerung)
- der zweite punische Krieg; 218 – 201 v.u.Z.: Konflikt zwischen Rom und Karthago (Herrschaft über den Westen des Mittelmeerraums, Gründung von Neu-Karthago [Cartagena]) – Resultat: Rom kontrollierte Spanien, Teile Nordafrikas und Korsika
Der kathargische Feldherr Hannibal griff die Stadt Sagunt (nördlich heutigen Valencias) an, die aber unter dem Schutz Roms stand. Also zog er mit seiner Armee (mit berühmten 37 Elefanten) durch Spanien und die französischen Alpen.
Die militärische Übermacht konnte Rom erst nach einer verheerenden Niederlage bei Cannae in Süditalien erlangen. Im nordafrikanischen Zama wurde Hannibal 202 v.u.Z. schließlich vernichtend geschlagen. Karthagos Gebietsanspruch verkleinerte sich.
Als danach die Griechen angriffen verloren sie nach mehreren Kriegen ebenfalls Gebiete an Rom:
- 148 v.u.Z. Makedonien
- 146 v.u.Z. griechische Städtebündnisse
- der dritte Punische Krieg; 149 – 146 v.u.Z.: Konflikt zwischen Rom und Karthago – Resultat: Zerstörrung Karthagos, Rom kontrollierte den gesamten westlichen und mittleren Mittelmeerraum
Roms Untergang – Gier und Macht
1. Akt – Gier
Zuerst wurden militärische Erfolge als öffentliches Land verteilt. Doch schon bald widersetzen sich einige erfolgreiche Militärführer und nahmen ungefragt erbeutetes Land in Besitz, was sie mit Sklaven besetzen.
Viele einfache Bauern hingegeen wurden zu “proletarii” – Besitzlose, die in die Stadt flohen, weil sie durch ihre brachliegenden Höfe während ihres Militärdienstes in materielle Not gerieten. Die Bodenreform der Brüder Gracchus, diese Missstände zu beseitigen, scheiterte.
2. Akt – Bedrohung von Außen und Innen
Feldzüge der germanischen Kimbern und Teutonen bedrohten Rom. Herrführer gingen dazu über proletarii zu rekrutieren, weil sie ihnen Land nach Ablauf ihres Dienstes versprachen. Das machte die proletarii loyal gegenüber ihren Herrführern, aber kaum gegenüber der res publica Rom.
Es kam zu Bürgerkriegen, da Herrführer ihre Trupen oft auch für innenpolitische Interessen einsetzen. Die Sicherheit der Schiffstransporte wurde durch zunehmende Piraterie beeinträchtigt, die Getreideversorgung geriet ins Stocken.
Gegen den Hauptstützpunkt der Piraten – „wilde Kilikien“ ging schließlich 67 v.u.Z. Gnaeus Pompeius vor und zerschlug die Piraterie. Rom dehnte seine Provinzen weiter aus:
- das Pontische Reich (an der Südküste des Schwarzen Meeres)
- der Rest des Seleukidenreiches
Doch der Senat weigerte sich Land an Pompeius Soldaten zu übergeben, wie versprochen. So verbündeten sich die Bauern mit dem in Gallien erfolgreichen Feldherrn Julius Caesar und Marcus Licinius Crassus und übernahmen die Macht.