urtümliche Säuger
Urtürmliche Mammalia – auf dem Weg zum Menschen
Die Evolution zeigt, dass sich nicht ausschließlich der Stärkste durchsetzt, sondern häufig auch der Kluge und Geschickte. Aus diesem Grund sind die gerade mal ca. 5.500 Säugetierarten allen anderen Tierklassen überlegen. Denn obwohl es beispielsweise ungefähr 10.000 Vogelarten gibt, die ebenfalls eine gleichmäßige Körpertemperatur aufweisen (ein Erfolgsmerkmal der Säugetiere) beherrschen nach den Sauriern eindeutig Säuger den Planeten Erde.
Säugetiere lebten bereits im Schatten der Dinosaurier (Erdmittelalter [Mesozoikum]), lange bevor die ersten Vögel auf der Erde auftauchten. Die ersten Säugetierspuren gab es hochwahrscheinlich bereits vor 195 Millionen Jahren. Wie heutzutage die Menschen, hatten zu dieser Zeit 150 Millionen Jahre lang Dinosaurer auf der Erde geherrscht und damit die Evolution anderer Arten regelrecht „blockiert“, allerdings ohne dabei schädlich auf die Umwelt einzuwirken.
Vor 65 Millionen Jahren?
Nur kleine, scheue und nachtaktive Säuger konnten neben den Reptiliengiganten überleben. Aus diesem Grund entfaltete sich die Tierklasse ‚Säugetiere‚ erst, als das Aussterben der Dinosaurier begann. Dies geschah vor ca. 65 Millionen Jahren – so die gängige Lehrmeinung. Einige Artefakte lassen allerdings anderes vermuten.
Dazu sollen sämtliche Meeresreptilien, Vögel und alle Flug- sowie Dinosaurier zählen. Wenn man sich aber die widersprüchlichen Artefakte aus dem obigen Artikel ansieht, kann es auch möglich gewesen sein, dass zu diesem Zeitpunkt nicht alle Riesenechsen ausstarben.
Relativ sicher ist, dass es zu dieser Zeit (Känozoikum) einen Umbruch gab, in der sich auch langsam die anderen Kontinente herausbildeten. Die geologische Entwicklung behinhaltete beispielsweise die Auffaltung der Alpen und des Himalajagebirges, aber auch die Entwicklung der heute bekannten Tier (FAQ) – und Pflanzenarten.
Steckbrief Säugetier
- Jungtiere werden durch Säugen mit wichtigen Nährstoffen versorgt
- atmen mit Zwerchfell
- besitzen drei Gehörknöchelchen (Hammer, Amboss und Steigbügel)
- Fellkleid in den meisten Fällen vorhanden, Außnahme z.B. Wale oder Menschen
- gleichmäßige Körpertemperatur sorgt für permanente Aktivität
- leistungsfähiges Gehirn
- verbesserte Wahrnehmung der Umwelt + gezielte Auswertung derer
Abstammung der Säugetiere
Ende des Perm / Anfang des Mesozoikum entwickelten sich die ersten Säugetiere aus den sogenannten Therapsiden, einer Reptiliengruppe, die sich ihrerseits aus den Urreptilien entwickelten und heute ausgestorben sind. Diese Säugetiere hatten nagetier- oder aber hundearige Formen, die sogar die Größe eines Nilpferdes erreichen konnten.
Schon damals setzte die Natur sowohl auf:
- Pflanzenfresser
- Fleischfresser
- Allesfresser (gelegentliche Fleischfresser)
Selbst die Therapsiden hatten bereits säugetierartige Merkmale:
- das heterodonte Gebiss (verschiedene Zahnformen [Mahlzähne, Eckzähne, Schneidezähne,…])
- in Höhe des Rumpfes senkrecht ausgerichtete Beine
- 2 Kiefergelenke, wobei das zweite / sekundäre zu den Gehörknöchelchen wird
Neben all den Vorteilen gibt es für Säugetiere auch markante Nachteile, dazu gehört vorallendingen die hohe Stoffwechselrate, die 10mal soviel Nahrung und Sauerstoff benötigt, wie vergleichbar große Reptilien. Um dies möglich zu machen, wurde von der Natur ein verbessertes Gebiss „erfunden“, dass die aufgenommene Nahrung durch effektivere Zerkleinerung besser verwerten kann.
Der hohe Aufwand mag erst einmal unnötig erscheinen, doch bildet er die Grundlage für eine außentemperatur-unabhängige Lebensweise (Aufwärmen ist nicht nötig).
Vom Reptil zum Säuger!
Da Reptilien keine Trennung zwischen ihren Atmungs- und Nahrungswegen aufweisen, müssen sie ihre Nahrung rasch herunterschlucken, damit sie daran nicht ersticken, d.h. eine Atmung mit einem durch Nahrung gefüllten Mundraum ist unmöglich und Kauen daher völlig überflüssig.
Somit musste sich Gebiss und die Trennung von Atmungs- sowie Nahrungswesen erst entwickeln. Heutige Säugetiere haben dafür den sogenannten sekundären Gaumen zur Verfügung.
Interessant ist auch, dass sich die typischen Säugermerkale im Schädel der fleischfressenden Therapsiden entwickelt haben. Diese waren kleine spitzmäulige Tiere (FAQ), die aufgrund des Felles und der Schnurrhaare einem Hund ähnelten und hochwahrscheinlich sogar schon ein Zwerchfell besaßen.
Erste Formen, die in Richtung der Säugetiere gingen, besaßen bereits ein sekundäres Munddach, was sie zu gleichzeitigem atmen und kauen befähigte, dennoch waren es noch keine echten Säugetiere und werden deswegen manchmal auch als Brückentiere zwischen Reptilien und Säugern beschrieben. Da sich Wissenschaftler auch heutzutage nicht über die Definition einigen können, streiten sie darüber, ob dieses Bindeglied:
- Thrinaxodon (hundeähnlich, Schnurrhaare, mit Fell versehen) oder
- Cynognathus („Hundekiefer“) eierlegender Fleischfresser, hochwahrscheinlich bereits mit Fell
- Hadrocodium wui (winziges 2 Gramm schweres Tier mit sekundären Kiefergelenk und Gehörknöchelchen, sowie beachtliches Gehirn)
heißt. Aus diesem Grund kann die Frage, wer nun wirklich das erste echte Säugetier war, noch immer nicht exakt beantwortet werden.
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