Giftanschläge auf Greifvögel
Mordpraktiken im Detail!
Vergiftungen: die häufigste und „beliebteste“ Methode, Lockmittel (Fleischabfälle oder lebende Tauben) werden meist auf Äckern abgesetzt, daran sterben nicht nur Greifvögel qualvoll [verwendete Giftstoffe: Carbofuran und Aldicarb, Wirkungsweise: starkes Nervengift, Tod durch akutes Herz-Kreislaufversagen]
Erkennungszeichnen für Vergiftungen!
- der Fund mehrerer toter Greifvögel auf engem Raum
- das Vorhandensein verdächtiger Fleischstücke
- Nahrungsreste im Schnabel tot aufgefundener Greifvögel
- ein chemischer Geruch des Kropfinhaltes
- blau- oder blauviolette Verfärbungen der Schnabelschleimhaut oder von mutmaßlichen Fleischstücken
- tote Greifvögel mit verkrampften Flügeln
Wichtig: Schon nach wenigen Tagen ist das Gift nicht mehr nachweisbar, also bitte nicht zu lange zögern die Polizei zu informieren!
Einsatz von Fallen:
- besonders häufig werden Habichtfangkäfige eingesetzt, mit einem lebenden Lockvogel oder aber Fleischhappen, bei der Landung schließt sich über dem Greifvogel das Netz
- Krähenmassenfallen sind ebenfalls sehr weit verbreitet, große Käfige bzw. Volieren, auf deren Dach eine Öffnung eingebaut wird, durch die Vögel hinein, aber nicht wieder hinaus gelangen können
- Tellereisen sind die ursprünglichsten Fallen, sie schnappen wie Mäusefallen zu, aber mit viel stärkerer Wucht, seit 1995 in der EU verboten
Erschießen: Greifvögel sind meist Opfer von Schrottflinten oder Luftdruckwaffen. Gerade für Laien ist es oft schwer Schussverletzungen zu erkennen, am besten schafft das ein Arzt durch Röntgenaufnahmen.
Kommen großkalibrige Waffen zum Einsatz, können selbst Experten einen Mord per Schusswaffe nur noch durch Rontgenaufnahmen nachweisen, da keine Projektile nach Durchschlag des Vogelkörpers mehr nachweisbar sind.
Zerstörung der Nistbäume: Während der Brutzeit werden Nistbäume gefällt oder durch „abklopfen“ der Bäume das Weibchen beim Brüten gestört.
Verkauf von jungen und erwachsenen Vögeln: Gezielt werden Vögel aus den Nestern gekidnappt und auf dem Schwarzmarkt verkauft 1)Tierkauf = Unwort wegen Versachlichung.
Bildquelle: Titelbild: Dirk Schüßler / pixelio.de