die Ware Honig
Sechsfüßer sind bei sehr vielen Menschen normalerweise nicht beliebt, denn schließlich zählen sie zu den Insekten, die oft als Ungeziefer 1)Ungeziefer = Unwort wegen Abwertung bezeichnet werden. Ein paar Ausnahmen lässt der zivilisierte Mensch dann doch durchgehen, dazu zählen z.B.:
Läuse und Zikaden bleiben trotzdem Ungeziefer 2)Ungeziefer = Unwort wegen Abwertung, denn ihren Honigtau kann der Mensch nur mit Hilfe der Bienen für sich selbst nutzen.
All diese Insekten haben nämlich eines gemeinsam – sie produzieren bzw. verarbeiten ein Nahrungsmittel, welches der Mensch immer noch nicht selbst herstellen kann – den H o n i g!
Normalerweise wird er von Bienen oder Ameisen zur Eigenversorgung angelegt, trotzdem ist er nicht nur beim Menschen beliebt. Auch beispielsweise Bären mögen den süßen Saft äußerst gern und nehmen dafür sogar schmerzhafte Abwehrstiche in Kauf.
die Entstehung des Honigs
1. negative Einflüsse vermeiden
Die Honigqualität hängt von verschiedenen Faktoren ab, u.a. auch wie sehr sich der Mensch in diese Vorgänge einmischt, obwohl er tatsächlich auch hilfreich sein kann. Schädlich für hervorragenden Honig sind:

- Rückstände von Pflanzenvernichtungsmitteln (Pestiziden) oder Insektenvernichtungsmittel (Insektiziden)
- Pollen von genetisch veränderten Pflanzen
- Rückstände von Arzneien gegen Bienenkrankheiten (vom Imker 3)Imker = Unwort wegen Übertreibung verabreicht)
- sehr geringe Vielfalt von Inhaltsstoffen (Sortenhonig)
2. Nektar (Siebröhrensaft) sammeln
3. gesammelten Nektar verarbeiten
Bevor der Nektar in den bekannten Bienen-Waben landet oder von Läusen ausgeschieden wird, verarbeitet ihn:
- die Biene in ihrem Honig-Magen und fügt Entzyme sowie Fermente hinzu. Außerdem enthält der Nektar jetzt noch zu viel Wasser (bis zu 75 %) und muss auf mindestens 20 % reduziert werden, damit die Masse nicht durch Krankheiten gefährdet wird
- die Laus bzw. Zikade und fügt Entzyme sowie Fermente hinzu.
Zusammensetzung des Honigs
Bienen-Honig
Qualitativ hochwertiger Bienenhonig besteht aus bis zu 240 verschiedenen Substanzen, dazu gehören u.a.:
- Vitamine: C, B2, B6
- Aminosäuren: Asparaginsäure, Prolin, Glycin,
- Mineralstoffe und Spurenelemente: Bor, Natrium, Magnesium, Kalium, Kalzium, Mangan, Eisen
- Enzyme: Diastase, Invertase, Glucoseoxidase
- Farbstoffe, Aromastoffe, Pollen und verschiedene Zuckerarten
Die Zusammensetzung kann je nach Honigart (Mischhonig, Sortenhonig, Blatthonig, Waldhonig, Tannenhonig und Scheibenhonig) unterschiedlich sein. Grundsätzlich enthalten sind:
- 15 bis 20 % Wasser (je weniger Wasser um so höher die Qualität)
- bis 80 % verschiedene Zuckerarten
- ca. 72 % Einfachzucker (z. B. Fruchtzucker (Fructose) und Traubenzucker (Glucose))
- ca. 8 % Mehrfachzucker (z.B. Stärke)
- 2 % Entzyme (Eiweißverbindungen)
- unter 1 % sonstige Stoffe (Vitamine, Mineralstoffe, Aromastoffe, Aminosäuren)
Läuse / Zikaden-Honig
Honigtau ist im frischen Zustand klar und besteht aus verschiedenen Substanzen:
- Einfachzucker (z. B. Fruchtzucker (Fructose) und Traubenzucker (Glucose))
- Fermente
- organische Säuren
- Vitamine
- ua.
Wird der süße Saft nicht von Insekten genutzt, siedeln sich schnell Rußtaupilze an, die unter Umständen einen Baum sogar bei der Photosynthese behindern können.
Neben den Bienen und Ameisen sammeln auch einige Hummelarten Honigtau.
Enthält der Honigtau zu viel Melezitose (Zuckerart) spricht man vom Zementhonig, wenn Honig-Bienen diesen Honigtau in ihren Waben mit verarbeitet haben.
die medizinische Verwendung von Bienen-Produkten
Erst am 17. Oktober 1986 wurde in Deutschland der Deutsche Apitherapie Bund (DAB) gegründet, dessen erklärtes Ziel es ist, Bienen-Produkte medizinisch zu verwenden. Apis ist das lateinische Wort für „Biene“, Therapie steht bekanntlich für „Behandlung“.
Für die medizinische Behandlung darf in Deutschland aus gesetzlichen Aspekten kein sogenannter Supermarkt-Honig verwendet werden, da es sich meist um minderwertige Ware aus dem Ausland handelt.
Selbst Bio-Honig aus der Region wirkt nicht so intensiv wie der medizinisch gereinigte Manuka-Honig aus dem Blütennektar der Südseemyrte (Manuka [Teebaumart]).
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