die Jagd
Da der Begriff der Jagd viel Raum für verschiedene Betrachtungsweisen offen lässt, enden Diskussionen über Sinn und Unsinn darüber häufig in einer Sackgasse. Von welcher Sichtweise man auch das Thema betrachtet, gleichbedeutend ist immer das Aufsuchen, Nachstellen, Fangen und Töten von Wildtieren. Dabei gelten weder dringender Nahrungsmittelbedarf noch Notwehr als durchschnittliche und somit natürliche Gründe.
Der Unterschied liegt in der Wichtigkeit bzw. Richtigkeit des Tuns, sei es als Sport / Tradition oder Raubtierersatz (Der natürliche Feind von gern bejagden Wildtieren (Hirsche etc.) wurde in vielen Gebieten durch den Menschen ausgerottet.).
das Märchen vom Jäger als Regulator
Was ist ein Regulator?
Der Präsident des Deutschen Jagdschutz-Verbandes sieht den Menschen gern als sogenannten Beutegreiferersatz. Schließlich lebe der Mensch nicht mehr in der Natur, sondern in einer Kulturlandschaft. Und da der Mensch bereits viele andere Beutegreifer ausgerottet hat, würde sich das Wild so stark vermehren, dass andere nicht so anpassungsfähige Arten dabei verdrängt würden.
Die Jagd leistet demnach eine wichtige Aufgabe zur Artenvielfalt! Außerdem haben viele Menschen Angst vorm „bösen Wolf“, was die Flintenjäger und ihre Trophäensammlungen umso wichtiger macht!
Der Jäger als Ersatz für fehlende Beutegreifer?
Das größte Ammenmärchen der Jagdlobby ist zugleich das absurdeste. Was auf dem ersten Blick zumindest nicht völlig an den Haaren herbeigezogen klingt, ist nach neusten wissenschaftlichen Untersuchungen weder nötig noch in der bestehenden Form weiter duldbar! Denn der wahre Sinn der Jagd ist und bleibt die Freude am Töten – ist die Macht über Leben und Tot entscheiden zu dürfen, doch diese Tatsache wird so gut wie möglich verschwiegen.
eine ehrliche Ausnahme!
Auf die Frage was ein Jäger dabei empfindet, wenn er ein anderes Tier (FAQ) tötet, antwortet er folgendes:
Ich finde das für mich sehr schön, dass ich mit einer geladenen Waffe auf dem Hochsitz sitzen kann und es im meinen Ermessen liegt, ob ich jetzt schieße oder nicht, das finde ich für mich ganz toll. Es kommen Machtgefühle auf…
Üblicherweise wird aber lieber von der Regelung des Bestandes 1) gesprochen, als die Freude am Töten zugeben zu müssen.
Erschwerend kommt noch die Tatsache hinzu, dass es tatsächlich Jäger geben mag, denen das Wohl andere Tiere (FAQ) mehr bedeutet, als den „kapitalen Bock“ oder das größte Geweih anzuvisieren. Doch welcher Jäger ist schon Jäger ohne das ihm das Jagdfieber in die Glieder fährt?
Vom Märchen zu den Fakten!
Wildtiere werden nie allein durch Beutegreifer „reguliert“. Hinzu kommen noch:
- Nahrungsmangel
- extrem kalte Winter
- Krankheiten
die dazu führen, dass sich Pflanzenfresser nie so stark vermehren, dass der Wald deren Nahrungsaufnahme nicht mehr verkraften kann, also einen Zustand herbeiführen, den Jäger gern als Tötungsgrund hervorbringen! Im Gegenteil, alle diese Faktoren schaltet der Jäger bewusst aus, genauso wie er andere Raubtiere ausgerottet hat.
Jäger lösen nicht das Problem – sie verursachen es!

Es wird etwa durch Wildfütterung, Wildäcker und andere „Hege-Maßnahmen“ massiv in das Ökosystem eingegriffen und ein unnatürliches Wachstum der Wildpopulationen begünstigt.
Zudem wurden in Deutschland einige nichtmenschliche Tierarten (FAQ) nur für die Jagd eingebürgert und damit die Fauna verfälscht. Dies betrifft zum Beispiel den Waschbär, das Muffelwild oder den Sikahirsch.
Viele Wildtiere sind auch indirekt von diesem „Hobby“ betroffen. Sie werden durch die Bleimunition vergiftet, da sie getötete oder angeschossene nichtmenschliche Tiere (FAQ) verzehren. (z.B. Seeadler) Was bleibt von diesem “nützlichen” Grund noch übrig, wenn außerdem von Trophäen oder kapitalen Tieren die Rede ist?
Dem sogenannten Rotwild wird die meiste Schädlichkeit für den Wald zugesprochen, weil sie sich an Bäumen vergreifen sollen, wenn Menschen sie beim Spazieren gehen von ihren angestammten Futterstellen vertreiben.
Das Rotwild wird aber durch die vom Menschen geführten Futterstellen bewusst in die Wälder gelockt (weil sie durch die ständige Jagd extrem scheu sind), um eine künstliche Vermehrung dieser Tiere zu erzeugen, die in dieser Form die Wälder natürlich schädigen. Seitdem der Mensch bewusst in die Nahrungsketten der Wälder eingreift, gibt es 3 Mal so viele Wildtiere, wie vor der sogenannten Wildhege.
Wildtiere werden im Winter also extra mit Nahrung versorgt – der Grund ist so klar, wie makaber: Diese Tiere sollen sich schließlich vermehren, damit man sie abschießen kann! Und durch das Eingreifen in den Wald, sorgt der Jäger auch genau dafür. Es ist also nicht verwunderlich, dass z.B. in Baden Württenberg jährlich an die 4000 Tonnen ! Mais in die Wälder gebracht werden (Winterfütterung).
Zum Schießspaß kommt aber noch ein anderer Faktor hinzu: das liebe Geld! Da dieser Freitzeitspaß sehr viel Geld kostet, spülen natürlich viele erschossene Wildtiere dieses Geld wieder in die Kassen der Flintenträger, damit das „Spiel“ von neuem beginnen kann.
der fehlende Bezug zu Nahrungsketten!
Das größte Hinternis für die einigermaßen wiederhergestellten natürlichen Verhältnisse sind ganz klar die Jäger. Denn andere Raubtiere sind für sie nichts weiter als Jagdkonkurrenten, die es auszulöschen gilt.
Der Begriff Raubtier stammt direkt aus der Jägersprache und beschreibt eigentlich den Umstand, dass den menschlichen Jägern etwas vorenthalten wird, nämlich das selbst erschossene Wild!
Denn der wahre Sinn der Jagd ist die Freude am Töten – ist die Macht über Leben und Tot entscheiden zu dürfen, doch diese Tatsache wird so gut wie möglich verschwiegen.
Jedes Jahr werden über 200 Millionen Wildtiere von Jägern getötet. Besonders begehrt sind Huftiere, Kanninchen und Eichhörnchen.
Beispiele / Unworte aus der Jägersprache
- Abnicken: verletztes Wild nach Schuss oder Unfall mit einer blanken Waffe (Jagdmesser = Nicker oder Knicker) töten; meist hinter dem Haupt am Genick, daher der Ausdruck “Abnicken”
- Abkommen: Trefflage beim Schuss – „Man ist gut abgekommen“ heißt, der Schuss ging dahin, wo er sollte.
- aufbrechen: Öffnen bzw. Aufschneiden des „zur Strecke gebrachten“ Tieres zur Entnahme des „Aufbruches“ = der inneren Organe
- Bockfieber: bezeichnet den gelegentlich auftretenden aufgeregten Gemütszustand eines Jägers kurz vor dem Schuss auf einen Rehbock
- Decke: Fell von Wildtieren
- Dublette: Erlegung von zwei Stück Wild aus derselben Waffe in zeitlich unmittelbarer Abfolge.
- Luder: Als Köder verwendete Leiche
Und natürlich wird ganz klassisch das nichtmenschliche Tier geschossen und nicht erschossen.
Spaß am Töten ist und bleibt widerlich!
Es ist ausdrücklich anzumerken, dass das Töten von Tieren zum natürlichen Kreislauf des Lebens gehört. Man spricht auch von einer Populationsdynamik, bestimmt durch komplexe Wechselwirkungen innerhalb der Population, mit der Umwelt.
Sich aber an getöteten nichtmenschlichen Tieren (FAQ) zu erfreuen, derren Tod keinen anderen Grund hatte, als ausgestopft in menschlichen Behausungen zur Schau gestellt zu werden ist widerlich wie unnatürlich zugleich, denn soetwas dient nur der makaberen Freizeitgestaltung bzw. Unterhaltung des Menschen.
Auch das Argument als wärmendes Kleidungsstück ist längst überholt. Die moderne Technik ist durchaus in der Lage Kunstimitate zu schaffen, die dem Orginal in nichts nachstehen.
Ebenso ist es unerklärlich, wozu es notwenig sein soll für eine Populationskontrolle eine Weltrekordstatistik führen zu müssen, bzw. die Jägerschaft genaue Begriffe für besonders große bzw. schwer zu tötendene Tiere vorlegen kann. (siehe dazu z.B. den ausführlichen Artikel: wärmendes Leid)
Bild-Quelle: Titelbild: © Templermeister / pixelio.de; Wildschweine: Jasmin Jandera / pixelio.de
Anmerkungen
1. | ↩ | Unwort |